So 02.01.2022
Joh 1:11
Wenn ich etwas habe, das ich erschaffen habe, dann soll es klar sein, dass es meins ist. Selbst der Herr eines Hundes will, dass dieser ihn als seinen Herrn erkennt.
Es kann kein Fehler sein, dass die Menschen Dich nicht zwingend erkennen, sondern es ist der heiligste Teil Deiner Schöpfung. Die Freiheit der Deinen, ihre Würde.
Zugleich können (und sollen) wir Dich erkennen. Der eine tut es, der andere nicht.
Vers 13 „sondern von dem Willen Gottes geboren sind“ klingt nach Prädestination.
Es kann nicht sein, dass Jesus will, dass Menschen, die aus Ihm sind, Ihn nicht erkennen. Prädestination zur Verwerfung ist ausgeschlossen. Sie hat keinen Platz im Wesen Gottes, welches Liebe ist.
Ich meine, es bezieht sich vielmehr auf Vers 12:
„Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.“
Das Aufnahmen Jesu ist unsere Verantwortung. Gottes Wille ist es, aus uns seine Kinder zu machen. Das heißt, Dein Geboren werden in die Welt, Herr Jesus, ist Dein Wille. Niemand kann sich selbst retten.
Gott entscheidet nicht, wer Ihn aufnimmt, aber dass Ihn aufnehmen zur Folge hat, Sein Kind zu werden, ist und war Seine freie Entscheidung.
Ich widerspreche Spurgeon und Luther!
Die Distanz in der Größe Gottes und unser dagegen unendlichen Kleinheit macht es schwer vorstellbar, dass wir in Gottes Plan aus uns selbst heraus solch eine Bedeutung habe.
Die Demut wird dazu missbraucht, die Verantwortung wegzuschieben.
Du sprichst uns an, Du kommst in die Welt und machst Dich klein. Du tust, was nötig ist, damit wir Dich aufnehmen können. Als Jesu von Nazareth können wir Dich annehmen. Der Vater offenbart Dich.
Wir sind nicht mächtig, aber frei. Nicht mächtig Dich zu erkennen, aber frei dies abzulehnen.
Unsere Schuld ist wahre, persönliche Schuld aus echter Freiheit zur Verantwortung.
Sekundärer Krankheitsgewinn
Wir sprachen vor Kurzem darüber.
Besonders bei psychischen Erkrankungen.
Z. B. die Krankheit Gerechtigkeitswahn. Wie du mir, so ich dir. Ich tue dir Schlechtes, weil du mir es vorher getan hast.
Nutzen: Ich bin nicht verantwortlich, du bist es, denn du hast es ausgelöst.
Aber ich bin frei, nicht zu reagieren, oder mit Liebe zu reagieren. Ich weiß ja, wenn ich dich verantwortlich mache, gibt es Verantwortlichkeit. Ich spreche dir die Würde der Verantwortung zu und leugne sie für mich.
Ich leugne Schuld, weil ich nicht weiß, was ich damit machen soll.
Du aber, Herr Jesus, trägst unsere Schuld. Ich kann mich verantworten und den Preis auf Dich werfen. Halleluja.
Nicht damit meine Schuld weg ist, sondern damit ich wieder in Beziehung treten kann.
Wozu sind wir Fleisch
Ist eine Frage zu einfach, neigen wir dazu, sie garnicht als Frage zu deuten. Ist sie zu anspruchsvoll, neigen wir dazu, uns für nicht zuständig zu halten.
In beiden Fällen verweigern wir die Verantwortung – und beleidigen damit Gott, den unsere Verantwortung so viel gekostet hat.
Ich vermute, wir sind im Fleisch, und damit in der Zeit, damit das Geheimnis der Freiheit einen Raum hat.
Für die Engel war der Raum vielleicht zu klein. Es gab keine Decke, die ihnen das Licht der Wahrheit von Hals gehalten hat, damit sie Raum zur Stellungnahme haben. Richtig vorstellen kann ich mir das nicht.
Vielleicht zeigt unser im Fleisch sein auch die Herrlichkeit Gottes, die selbst etwas so Kleines, wie die Welt, noch zur Würde erheben kann. Zur Würde vor Gott, indem sie diese Welt mit einem Wesen verbindet, das sowohl in ihr ist, als auch im Himmel Heimat hat oder haben soll.
Wird Fleisch und Geist getrennt, verliert das Fleisch, also die Welt, die Möglichkeit zum Existieren. Sie ist kein gegenüber Gottes. Wie eine Illusion würde sie zerplatzen, wäre nicht der Mensch und der Menschensohn Jesus, der Christus, Bestandteil von ihr.
Hätte Jesus in der Versuchung der Wüste das Angebot zur Weltherrschaft angenommen, wäre das Universum implodiert. Denn ohne Bezug zu Gott ist die Welt nichts! Und ohne den Bezug Jesu zum Vater … Hm, hier versagt das Herz. Gott ist Trinität, wäre keine Trinität, wäre es nicht dieser Gott. Undenkbar. Lucifer greift direkt Gott an, an der Stelle, wo Er „schwach“ ist, nämlich in Seiner Liebe zu den Menschen.
Die Rettung der Welt gegen den Verlust der Trinität.
Du, Herr Jesus, opferst die Welt in Dir am Kreuz. Und im Opfer vollziehst Du Vertrauen zum Vater, also Trinität, also Liebe. Und das wieder ist das Wesen Gottes und nun auch das Wesen der Welt.
Mit Opfer ist hier nicht ein Geschäft gemeint, ein Preis zum Tausch gegen etwas. Sondern Brandopfer. Ganzverlust. Aufhebung.
Die Liebe verleiht etwas an sich Wertlosem einen Wert.
Selbst wenn ich etwas Unbelebtes mit etwas Belebtem verbinde, spüre ich diese Wandlung. Wenn ein stoffliches Kleid einen von mir geliebten Menschen umhüllt und birgt oder schützt, hat dieser vergängliche Stoff unvergänglichen Wert geerbt.
Vielleicht steckt in der Verehrung von Reliquien doch etwas, etwas von diesem Wissen?
Luther hat dies abgeschafft. Vielleicht in persönlicher Anmaßung über etwas nicht verstandenes?
Ein Kommentar zu „Er kam in Sein Eigentum, und die Seinen nahmen Ihn nicht auf“