Himmel und Erde

Auszug aus einem Text vom 03.04.2022

Joh 8, die Geschichte von der Ehebrecherin.

„… und schrieb mit dem Finger auf die Erde,“

genauer: in die Erde.

Eigentlich gibt es das heilige Wandeln auf Erden. Ehebruch gehört nicht dazu, Richten gehört nicht dazu.

Jesus bückt sich nieder. Sein Weg ist nicht der des Richters. Obwohl hier, an diesem Ort nur einer Richter ist, Er. Er schreibt mit dem Finger in den Sand.

Einst hatte Gott der Herr am Sinai auch geschrieben. Auch mit dem Finger. In den Stein. Die zehn Worte, die zehn Gebote.

Jesus schreibt in die Erde. Erde ist das Gegenstück zum Himmel, wo Er herkommt.

Er schreibt in merkwürdig vergänglicher Weise.

Er schreibt nicht so, damit es überliefert wird. Und dies ist eine Botschaft.

Jesus verbindet den Himmel und Erde auf neue Weise.

a) Das Gesetz ist ein Herabkommen Gottes auf die Erde, nicht um zu richten, sondern um zu heilen.

b) Jeder Mensch braucht das Gesetz für sich selbst, nicht für andere. Es diene ihm, seine eigene Bedürftigkeit an Gnade und Heilung zu erkennen.

Die Pharisäer kamen mit Buchstaben des Mose als doppelte Ankläger. Gegen die Frau und gegen Jesus (V 6, sie versuchten Ihn).

Jesus ist gekommen, um beide zu erlösen. Die Pharisäer hin zur Selbsterkenntnis und der Erkenntnis, dass sie dabei sind, sich selbst zu richten, indem sie das Gesetz Mose im Munde führen.

Die Frau, die erlöst wird vom unmittelbaren schmerzhaften Tod, aber auch erkennend, dass die Barmherzigkeit ihr Raum gibt, in Zukunft besser zu leben.

Botschaft an mich

Ich erkenne einen Mangel. Z. B. einen moralischen Mangel. Ich bemerke ihn leicht bei anderen.

Vielleicht denke ich: Ach, du denkst falsch, du bist im Irrtum gefangen. Deinetwegen gibt es Leid und politische Fehler.

Gerne vermute ich auch beim anderen einen geistigen Irrtum.

Oder ich sehe ein psychologisches Problem.

Aber Jesus ist nicht in die Welt gekommen, um Richtigkeiten aufzurichten. Um das Gesetz neu aufzubürden. Sondern um mich von der Härte meines Herzens zu befreien.

Vorwürfe sind Steine. Mir scheint, auch Argumente sind in de Regel Steine. Sie erheben mich über den anderen.

Habe ich schon vergessen, welche Barmherzigkeit ich selbst brauche?

Ein Kommentar zu „Himmel und Erde

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