Di 03.05.2022
Joh 14:9
V 10 „Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke.“
Je genauer ich mich an den Vater halte, desto mehr sehen Menschen Ihn an mir.
Und es kommt eben nicht einfach darauf an, dass Menschen glauben.
Selbst an Gott glauben reicht nicht.
Sie müssen den Vater kennenlernen und an diesen Vater glauben.
Meine Frage lautet also, Vater: Wie werde ich mit Dir mehr und mehr vertraut? Ich will ganz bei Dir zu Hause sein.
Was, konkret, soll ich ändern?
Wieder und wieder:
a) Sehr genau sein, was die Wahrheit betrifft.
Langsam zum Reden. Bereit zur Umkehr (Irrtum eingestehen).
b) Nicht um mich besorgt sein, in keiner Weise.
(b und c sind sehr nahe).
c) Nicht erfolgsorientiert, sondern gehorsamsorientiert sein.
Immer wieder Niederlagen als Gnade ansehen. Keine Frucht vor Scheitern.
Erfolg ist nur, wenn Du durch mich oder in meiner Nähe zum Zuge kommst.
Dir Raum geben.
d) Jesu Erscheinung in den Evangelien bedenken und betrachten.
Dazu auch das der Heiligen. Besonders meine Karmeliten, aber auch offen für andere.
e) Den Anderen höher achten, genau hinhören, voller Interesse und Respekt sein, mehr erwarten, als der Andere selbst von sich erwartet.
Zunächst geht es bei dem Höher achten nicht um ein gering achten von mir, sondern um ein Aufmerken. Um diese Erwartung, dass ich nicht „schon weiß“.
f) Schönheit, Ordnung, Treue pflegen.
g) ggg-g (gleich, ganz, gern gehorchen).
Beispiel Gefrierschranktür.
Ich habe auf meinen Stress geachtet. Und in dem Zusammenhang die Worte von H. bekämpft.
Aber ich sah nicht, dass es ihr Stress macht, wenn die Tür aufsteht. Sie fürchtet das Piepen der Überwachung.
Verzeih bitte, Herr.
Nun überträgt sie ihren Stress auf mich.
Und wie oft machen wir das mit Dir!
Wir sündigen und machen Dir Vorwürfe.
Und Du?
Du trägst die Schuld und gibst uns Raum, neu anzufangen.
Hätte ich an jener Tür an H.s Not gedacht – vielleicht wäre es dann schon gut gewesen.
Aber selbst wenn es nicht direkt gut geworden wäre – hätte ich ihr Ihre Worte nicht angerechnet, sondern auf mich genommen, wärst Du erkennbar geworden, Herr Jesus.
Denn ich kann Lasten anderer tragen, weil ich in Dich verwandelt werde.
Vielleicht: trage Lasten, und werde darin in Jesus verwandelt.
Und in Jesus hineinsterben ist nicht ein heroisches selbst vernichten. Es ist das in die Welt bringen Jesu. Des Jesu, der mit meiner Substanz in die Welt kommt, wie es bei Maria war und ist. Jesus, Menschensohn.
Du bist Dir nicht zu schade als Gottessohn Dich Menschensohn zu nennen und als solcher erkannt, ja verkannt zu werden.
Damit wir erkennen, wer Gott wirklich ist.
Kein ferner König dort droben.
Sondern Verwandter.
Beispiel 2
An der Kasse beim Buchhändler. Eine Frau fragt mich, ob ich zu Kasse will. Ich verstehe nicht gleich, dass sie mich auf die Schlange hinweisen will, die ich nicht gesehen habe.
In meinem Herzen eine Welle von Rechtfertigung.
Wie lange nun pflege ich diese kleine Kränkung?
Erzähle ich sie Hanne? (Habe ich gerade eben noch vermieden, weil die Situation mir geholfen hat).
Verdamme ich mich wegen meiner Eitelkeit, nicht als Vordrängler zu gelten?
Oder nehme ich dies als Fügung des Vaters, mich zu erziehen.
Wenn die Welt mich als Fresser und Weinsäufer sieht, wie es Dir widerfahren ist, bist Du doch weiter Sohn des Vaters.
Du wirkst durch Jesus, und zeigst damit Deine Liebe zu Ihm.
So, bitte, zeige mir Deine Liebe zu mir ebenso.
Ja, ich will nicht abstreiten, dass ich das auch erlebe. Gestern z. B. .
Ich will, dass Du und ich als „Verwandte“ in der Welt erscheinen.
Denn so hast Du mich geschaffen.
Verwandt mit dem, der sich demütigen lässt. Mit dem, der liebt und trägt.
Krieg
Um mich von jenem Acker ernähren zu können, den auch du brauchst, muss ich dich erschlagen. Und ist er auch mein Bruder (Kain und Abel).
So funktioniert die Welt und so scheint es letztlich nur zu gehen.
Kain ist Herr der Welt.
Damit du leben kannst, sterbe Ich am Kreuz.
So ist Dein Reich, Herr Jesus.
Überlebe ich, weil ich den Acker gewinne, bleibe ich jedoch einsam.
Bestehe ich auf Gemeinschaft wie Du, sterbe ich, aber um deinetwillen, Bruder. So bist du nicht einsam, mein Freund, denn ich habe dich geliebt.
Einen Tod sterben wir, heute oder morgen.
Unsere Wahl ist, welchen Tod.
In dieser Wahl wählen wir Dein Reich, oder das Reich der Welt.
Krieg im Alltag
Was im Großen sichtbar wird gilt im Kleinen ebenso.
Stehe ich gut da, oder Du, Bruder.
Nehme ich meine Zeit für mich, oder lass ich sie dir, wenn du sie brauchst.
(Vielleicht ist hier auch ein Geheimnis des Zuhörens).
Aber Vorsicht: Nicht als selbstherrliches Hingeben des mir geschenkten.
Sondern als Zustimmung dessen, um was der Vater mich bittet!