Gott als Gott

So 06.11.2022

Lk 20,27 Die Frage der Sadduzäer nach der Auferstehung

Siehe auch 03.11.2022 Thema/Irrational

Heute geht es um die kluge Frage der Sadduzäer nach der Auferstehung.

Am 3. November habe ich darüber gesprochen, dass manches sich durch Logik nicht erschließt. Die Sadduzäer fragen ja logisch. Wem gehört die Frau, wessen Ehefrau ist sie, wenn sie nach den Regeln der Juden nach dem Tod ihres Ehemanns dessen Bruder geheiratet hat und so weiter. Sie folgen damit aus der Logik heraus auf eine Wahrheit. Etwas, was nicht logisch ist, kann nicht existieren.

Jesus widerspricht ihrer Logik nicht, sondern offenbart Neues.

Nachdem Er Ihnen Neues offenbart hat, zeigt Er auch, dass es im Alten schon enthalten ist, in der Schrift.

Man kann allein aus der Schrift Gott nicht erkennen.

Im weiteren Verlauf bei Lukas zitiert Jesus den Psalm 110 und weist auf ein Paradoxon hin. Bitte selbst nachlesen. (Christus ist Davids Sohn und zugleich sein Herr).

Wer seinen Gott anhand der Bibel konstruiert, hat eben seinen selbst konstruierten Gott.

Die Zeugen der Bibel bezeugen, wie es sich anhört, Gott zu hören, genauer: wie es ist Gottes Stimme zu folgen.

Denn nur den Gehorsamen offenbart sich Gott. Nicht dem Neugierigen.

Gott ist kein weiterer Bestandteil meines Wissens, Denkens oder meiner Erfahrung.

Ja, Gott ist kein Gott der Erfahrung. Denn das Erfahrene habe ich erfahren. Es ist Vergangenheit und es ist meine Erfahrung. So kann es nicht mein Gott sein.

Gott ist nicht in mir, im Sinne, dass Er Bestandteil von mir ist, sondern ich bin in Gott. Alles, was in mir ist, kann ja nicht Gott sein. Es kann eher ein Götze werden.

Wenn ich Gott ergründen oder logisch erschließen könnte, wäre es mein Gott, im Sinne von der von mir konstruiere Gott. Es ist vielleicht etwa so, als wenn ich mir meinen Vater ausdenken würde. Ich schaue mich selbst an und versuche zu folgern, wie also mein Vater sein müsste.

An einem normalen Stromstecker mit den zwei Stiften kann man erkennen, wie eine Steckdose nicht aussehen darf. Sie darf nicht keine Löcher haben. Wie sie aber wirklich aussieht, kann ich daran nicht erkennen. Aber mehr noch: ein korrekter Stecker weiß nicht, was die Steckdose ihm antun wird. Was Strom ist, Kraft, Wärme, Licht.

Gott ist vollkommen souverän, aber Er passt sich und so an, dass wir in Ihn hinein passen.

Bedingung Gott zu hören, auch Ihn aus der Bibel heraus zu hören, ist, dass ich Ihn Gott sein lassen will. Meinen Gott, dem ich unbedingt gehorsam bin.

Denn erst im Gehorsam offenbart sich Gott, nicht davor.

Wenn ich mit meinem eigenen Verstand der Bibel, oder meinen Überlegungen von Gott, folge, wird nach meinem Leben vielleicht eine schriftliche Biografie in zwei Buchdeckeln von mir existieren. Aber ich werde nicht leben, weil ich den lebendigen Gott nicht kenne.

Schriftlich notieren kann ich immer nur den Fußabdruck Gottes in meinem Leben. So auch in der Bibel, sie zeigt den Fußabdruck Gottes. Gott selbst kann ich nur lebendig und unmittelbar erleben.

Um es deutlich zu machen: Die Bibel ist ein heiliges Zeugnis von Gott und alles ist respektvoll und ehrfürchtig anzunehmen. Aber sie ist nicht Gott selbst. Sie ist wie eine Ikone, die auf Gott verweist, und die sich schämen würde, wenn sie an Gottes Stelle verehrt werden würde.

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