Andacht: Wo wohnst du?

So 13.11.2022

Andacht für die Brüder.

Angelehnt an meinen Text zum Evangelium von heute Morgen.

https://www.craft.do/s/dAgRTVgW7WYOpb

Lk 21:5-19 Endzeit, Verführungen, Zeugnis

Heute Morgen habe ich von dem Sinn von Zyklen gesprochen. Mein Beispiel war der Film „und täglich grüßt das Murmeltier“.

Ich habe dort dargelegt, dass Wiederholungen zwei Ausgänge haben.

Der eine ist die Langeweile, Ermüdung, die am Ende aber in Angst mündet.

Der andere Ausgang ist der Weg der Aneignung, Vertiefung und Klarheit. Dessen Ausgang ist der Friede.

Von Vers sechs bis Vers zwölf spricht Jesus Warnungen aus. Er sagt sehr schwere Zeiten voraus. Kriege, Aufstände, ein Volk gegen das andere, Erdbeben, Inflation, Corona und andere Schrecknisse. Zudem für die, die sich zu Christus bekennen, Verfolgung, Gefängnisse und Gerichte.

In manchen Epochen der Geschichte, aber auch in der aktuellen Zeit der Weltgeschichte, sind diese Zustände erkennbar, beunruhigend erkennbar.

Manche Menschen sind nun sehr beunruhigt, oder sie werden aggressiv, oder sie ziehen sich zurück.

Wenn ich nun jedes Jahr diesen Text betrachte, kann ich müde werden, resignieren, ignorieren.

Oder ich schaue, was bleibt denn jedes Jahr gleich und jedes Jahr gültig?

Da ist zum Beispiel, dass Jesus dies vorhersagt. D. h. Er weiß das alles. Er kennt unsere Zukunft. Er kennt die Zukunft der Gesellschaft, der Welt, der Kirche, und Er kennt meine Zukunft.

Und es gibt einen Sinn von alledem. Unter anderem den, den ich in meiner Andacht heute Morgen genannt habe.

Weiterhin erkenne ich, dass ich in dem Text vorkomme. Und dass mein Vorkommen in dem Text ein tröstliches Vorkommen ist.

Mag die Situation und die Geschichte überwältigend sein, so muss sie nicht für mich überwältigend sein. Es hängt von der Wahl meines persönlichen Ausgangs ab.

Ich habe nämlich keine Zeit mich von den dunklen Wolken gefangen nehmen zu lassen. Es gibt für diese Zeit konkrete Aufgaben für mich. Ich nehme eine heraus. Die aus Vers 19, wo es heißt: fasset eure Seelen mit Geduld.

„Fassen“ heißt genauer: erwerben (κτάομαι‭ ktáomai).

Erwerben ist als kontinuierlicher Vorgang gemeint. Also so etwas wie eine Übung, ein Training. Es ist keine Erkenntnis, es ist tägliche Arbeit.

Eine nur zu erledigende Arbeit kann sehr ermüden. Eine gut getane Arbeit, eine gut getane Übung aber, hinterlässt eine Kräftigung und einen Frieden.

Veröffentlicht in Allgemein

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