Gehorsam und Mühe

Do 01.12.2022

Mt 7:22-27. Auf welchen Grund baue ich mein Haus?

Viele Leute haben Jesus gehört und waren von Seiner Rede erschüttert. Einige haben Ihm auch zugestimmt und waren begeistert von Ihm.

Manch einer tut sogar große Werke im Namen Jesu und die Leute um sie herum sind beeindruckt und nennen ihn from.

Aber zu vielen von ihnen wird Jesus am Ende sagen: Ich habe euch nie erkannt, weichet alle von mir.

Ob ein Haus Bestand hat, wird offenbar bei einem Unwetter, bei einer Überflutung, bei einem Sturm.

Ein Haus auf einen Felsen zu bauen, ist eine mühsame Angelegenheit. Entweder weil der Fels von Anfang an im Wege ist, so wie ich es bei einem Freund erlebt habe der direkt auf dem Fels gebaut hat. Er wollte auch einen Keller haben und hat mit sehr großer Mühe den Raum dafür in den Felsen geschlagen.

Oder, wie Jesus an andere Stelle sagt, man muss dafür tief graben, bis man auf einen Fels stößt.

Das Haus ist ein Symbol für das ganze Werk meines Lebens. Und Jesus sagt nicht, dass wir klug bauen sollen, sondern dass wir gehorsam sein sollen. Nur für den Hausbauer ist es klug, so zu handeln. Für uns aber ist nicht Klugheit der Maßstab, sondern das hören und tun der Rede Jesu.

Wir sind als Menschen zugleich Tiere und Geistwesen. In uns ist Erde und Himmel. Und an uns soll sich erweisen, dass Himmel und Erde sich verbinden. Das Fleisch kämpft gegen den Geist um Autonomie. Autonomie erreicht das Fleisch durch einen Sieg, aber auch durch Unabhängigkeit.

Gott aber ist auch der Schöpfer der Welt, des Fleisches. In uns kann die Welt, das Fleisch wieder in die Ordnung Gottes kommen.

Die Mühe nun, die Gottes Wort am Widerstand der Welt in die Welt bringt, tut dieses Werk.

Dass der Geist an der Materie, an der Welt, wirksam werden kann, ist geheimnisvoll. Wie kann eine immaterielle Wirklichkeit einen Einfluss auf eine materielle Wirklichkeit haben? Und warum sollte sich der reine Geist an der schmutzigen Welt die Füße dreckig machen?

Gott aber hat die Welt in der Welt gewandelt. Jesu Mühen waren Mühen an der Welt, für die Welt, in der Welt.

Gott die Ehre zu geben bedeutet in die Fußstapfen Jesu zu treten, die in der Welt sind. Das heißt Gehorsam an den Mühen der Welt zu lernen.

Gehorsam geschieht immer an einem Widerstand. Und im Gehorsam am Widerstand wächst der Gehorsam. So wird es explizit auch von Jesus Christus gesagt. Vergleiche Hebräer Kapitel fünf Verse acht und neun.

Praktisch ist es bei mir so, dass ich vor meiner Zeit mit Jesus Christus eher in der Lage war mich zu mühen. Vielleicht, weil es dabei um meine eigene Ehre ging.

Als ich Christ wurde, fiel diese Motivation weg.

Nun aber fragt der Vater mich, willst du Mich ehren, wie mein Sohn es tat? Willst du die Mühe auf dich nehmen, auf dass die Welt geheiligt werde?

Wenn wir Jesus Christus nicht gegen Widerstand gehorsam sind, verweigern wir Ihm die Ehre Seiner Wirksamkeit.

“‭9‭ ‭Und‭ da er vollendet‭‭ war, ist‭‭ er geworden‭‭ allen‭, die ihm‭ gehorsam‭‭ sind, eine Ursache‭ zur ewigen‭ Seligkeit‭,‭”

(Hebräer 5:9, Lut)

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