Jesus liebt Johannes

Do 15.12.2022

Lk 7:24-30 Jesus spricht zum Volk über Johannes.

Zu diesem Text gehört der Text vom Sonntag, und von gestern. Es ging um das verbundene Leben. Mein Leben ist verbunden mit dem Leben anderer, mit dem Leben Jesu. In spezieller Weise ist das Leben des Johannes mit dem Leben Jesu verbunden. Siehe gestern.

In diesem Text spricht Jesus in einer Weise zum Volk, die seine Liebe zu Johannes, dem Täufer, offenbart. Gestern sprach ich auch von der dunklen Nacht. Der dunklen Nacht des Täufers.

Die Boten, die von Johannes kommen und von Jesus wieder zu Johannes geschickt werden, heißen auf Griechisch ángelos, Engel. Die Fragen des Johannes werden von Engeln zu Jesus gebracht, und von Engeln im Auftrag Jesu beantwortet.

Aber es ist nicht nur das erledigen einer Informationspflicht. Das Herz Jesu ist voller Gedanken und auch Emotionen für Johannes als Mensch und um seinen Dienst herum.

Es macht Jesus etwas aus, dass Menschen Johannes falsch sehen und falsche Erwartungen an ihn haben.

Jesus nennt Johannes den Engel Gottes, der vor Ihm selbst hergeht. Der Ihm Seinen Weg bereitet. Jesus, der Kenner der heiligen Schriften, erkennt die Erfüllung der großen Prophetie in Johannes. Unter den Händen des Johannes, bei Jesu Taufe am Jordan, offenbart Gott die Sohnschaft Jesu.

Und diese Liebe Jesu steht auch als Symbol.

In Johannes liebt Jesus auch das Volk, aus dem Johannes kommt und für das er (Johannes) wirkt. Gott hat diesem Volk die Thora gegeben. Aus diesem Volk kam der Engel Jesu (Johannes). Aus diesem Volk kam Seine Mutter und Er selbst.

Ein Bild für die Kirche.

Ohne die Kirche gäbe es die Bibel nicht, und ohne die lebendigen Zeugen des Glaubens, wäre Jesus nie in mir geboren worden. Aus ihr kommt das Heilige und sie ist die Mutter, die mir Jesus gebiert – wie sollte ich sie nicht lieben?

Absatz.

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? (Ps 8)

Das kann eine bequeme Glaubensformel sein. Ich ruhe mich darauf aus, dass ich aus mir heraus nichts machen kann.

Aber der Psalm geht weiter:

Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott,
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.

Dieser Psalm bezieht sich zunächst auf Jesus. Aber auch auf uns, wie wir an Johannes sehen können.

Johannes hat sein Leben als ein Brandopfer gegeben. Und es hatte eine ewige Bedeutung. Gott ehrt ihn als den, auf den Er historisch gewartet hat. Ohne den Er Seinen Sohn nicht gesandt hätte.

Und Jesus ehrt ihn als Herzensfreund.

All das aber erlöst Johannes nicht aus dem Gefängnis. Ihm geht es wie Jesus. Der Kelch geht nicht an ihm vorbei, er muss ihn austrinken. Sein Tod aber ist barmherzig, und seine Bedeutung auf dem Berg der Verklärung offenbart die Antwort Gottes, offenbart, dass er weiter Bote für Jesus ist.

Praktisch:

Die Runzeln der Kirche zu sehen, ihre Sündigkeit, entbindet mich nicht davon, sie zu ehren. Jesus sieht die Pharisäer und kritisiert sie scharf. Aber um des Volkes willen. Nicht als Begründung, um sich abzuwenden. So will ich mein Herz in dieser weise ausrichten.

Hinweis:

Der heilige Charles de Foucauld (Siehe Link) schreibt von der Bedeutung der Wüste.

Ich empfehle diesen Text, er lag mir auf dem Herzen, aber offenbar war obiger Text heute drann.

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