Sein Eigentum

So 25.12.2022 Weihnachten

Joh 1:1-18 Der Hymnus des Johannes

Der Prolog des Johannes Evangeliums ist wie eine Kernfusion. Dass solche gewaltigen Dinge aufgeschrieben werden können und lesbar sind, dass sie wahr sind und doch unbegreiflich, ist mehr als die Energie, die in einer Sonne bei der Kernfusion entsteht.

Es ist der Entstehungspunkt allen Seins, der hier genannt wird.

Dass das Sein der Welt in Worten genannt werden kann, zeigt schon die unfassbare Verbindung von Wort / Geist und Welt / Materie.

Dabei ist Geist eben nicht Energie, sondern weit über der Energie, denn Energie braucht z. B. Ordnung, unter der sie steht – sonst ist sie Tohuwabohu.

Ich greife einen Funken aus dieser „Kernfusion“ heraus. Nämlich den, dass gesagt ist: Er kam in Sein Eigentum.

Mein Lebensgefühl ist oft, dass es zwei Vorfindlichkeit gibt. Gott und Seine Welt des Himmels, der Engel, der Mächte. Und die übrige Welt selbst. Unser Zuhause. Wie zwei Reiche.

Nun kann man Friedensverhandlungen führen und Botschafter austauschen. Man kann der anderen Macht einen „Ständigen Sitz“ bei sich selbst einräumen. Man kann sich vielleicht sogar befreunden.

Aber so ist es nicht. Was wir unser Eigen nennen, ist Raub. Wir wachen auf – und sind Rebellen. Wir stimmen der Rebellion Luzifers zu, der Eigentum seines Schöpfers ist, und als solcher sein Selbst als gegen Gott nutzte.

Mir scheint es im Bild so: Uns wurde der Zauberstab der Freiheit anvertraut. Und wir haben damit herumgespielt und am Ende gedacht, der Zauberstab könne uns zu Gott machen – wir würden „sein wie Gott“ (1.Mo 3:5 O-Ton Luzifer).

Aber es ist eine Lüge. Sobald Gott den Strom abschaltet, ist all unsere Herrlichkeit dahin – denn wir haben kein eigenes Sein.

Wir essen Gottes Brot und trinken Gottes Wein und meinen wir wären aus uns selbst und für uns selbst. Dabei ist es alles nur ein vorab Erbe (Lk 15:12). Ein Erbe, das außerhalb Gottes „von Teuerung verzehrt wird“.

Es gibt nicht die Option ganz zu Gott zu gehören oder eben nicht. Es ist die Wahl, ein Sohn zu sein – oder ein Dieb und Rebell.

Wir alle leben vom Licht – und lassen es vorbeiziehen. Nur jetzt können wir Ja sagen, nur solange das Licht uns Seine Hand reicht. Die Finsternis der Scheidung wird kommen und dann kann niemand mehr Ja sagen.

Ich habe mich bisher immer gewundert, dass Gott Fleisch wird, sich so erniedrigt. Aber das kommt aus der zwei Welten Illusion. Gott ist Sein Wort und was aus dem Wort ist, ist Gottes. Wie sollte Er nicht selbst Welt sein, selbst zu dem werden, das Er ins Sein rief – eben Sein Eigentum?!

Die Herrlichkeit der Welt, so scheint mir, besteht vornehmlich in seinem Dienst am Menschen. Denn erst mit dem Menschen nennt Gott die Schöpfung „sehr gut“ (1.Mo 1:31. Vorher nennt Gott alles immer nur „gut“).

Wenn wir also aus Gott sind und Gottes Abbild – wie hässlich sind wir dann als solche, die wie Räuber und Rebellen leben?

Es wird Zeit, sich ganz zu meiner Familie zu bekennen! Zum Hause Gottes, meines Vaters.

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