Freundschaft

Fr 20.01.2023

Mk 3:13-19 Einsetzung der 12 Jünger Jesu.

Braucht ein vollkommener, allmächtiger, ewiger Gott Freunde?

Nein – aber Du, Herr Jesus – Du WILLST Freunde haben.

Dort steht θέλω‭ thélo ‭wollen, begehren, wünschen. Es ist nicht das Erfüllen eines Planes Gottes (πρόθεσις‭ pró-thesis Vorsatz).

Das Wesen Gottes ist eben nicht Vollkommenheit, Allmacht und Ewigkeit – sondern Personalität, Bezogenheit (Liebe) und Fruchtbarkeit.

Ich bin nun keiner dieser zwölf.

Bin ich kein Freund Jesu?

Zunächst: Es sind zwölf Freunde Jesu. Hier scheint auch die Personalität auf. Nicht alle Menschen sind vor Jesus gleich. In Freiheit wählt Jesus, wen Er will.

Das ist Sein Wesen.

Bin ich verloren, wenn ich nicht von Ihm erwählt bin?

Ich bin ein Geschöpf Gottes. Und zwar nicht nur wie die übrige Schöpfung aus Nichts ins Sein gerufen, sondern zu dem Ruf aus dem Nichtsein kam der Atem Gottes hinzu, etwas von Seinem Wesen.

Ich bin vom Wesen Gottes.

Allerdings bin ich in meiner Freiheit auch frei, mein Wesen nicht zu vollziehen. Konkret meine ich heute: Freundschaft (Liebe) nicht zu vollziehen.

Sobald ich – wie Jesus – Freundschaft konkret vollziehe, bin ich wie Jesus. Sohn Gottes.

Ein Kind Gottes kann nicht verloren gehen, denn Gott erkennt Seine Kinder überall und zu jeder Zeit.

Meine Kinder haben alle eine Familie gegründet und sind Ehepartner und Eltern. Damit vollziehen sie in gewisser Weise mein Wesen. Sie werden noch mehr meine Kinder, wenn sie Kinder haben, weil sie ihr wirkliches Wesen vollziehen.

Es ist nicht so, dass sie oder ich etwas verlieren, weil sie nicht mehr in meinem Hause wohnen.

Jede Woche haben wir Begegnung mit ihnen und wollen doch nicht, dass wir einen anderen Raum einnehmen, etwa in Konkurrenz zu ihren Familien. Ihre Familien sind in vollkommener Weise die Erfüllung, der Vollzug ihrer Kindschaft zu mir (und meiner Frau).

Es wäre falsch, wenn ein Kind sagen würde, ich will unsere Familie nicht zerstören und bleibe darum immer im Hause.

Es geht also darum, dass ich meine Gottessohnschaft vollziehe in Analogie zu dem, wie meine Kinder ihre Kindschaft vollziehen.

Ich bin in der Familie Gottes, wenn ich meine Sohnschaft so vollziehe, wie Jesus es mit Seinen Jüngern tat.

Die Jünger Jesu sind nicht bei Ihm, um bei ihm zu sein, sondern dass Er sie sende. Er sendet sie zu dem gleichen Dienst, den Er selbst tut. Er sendet sie zu werden, wie Er ist.

Jesus sagt an einer Stelle zu Petrus: „Wenn du dich dereinst bekehrst, so stärke deine Brüder“(Lk 22:32). Jesus scheint in Seiner Zeit auf Erden niemand bekehrt zu haben – das geschieht wohl erst mit Pfingsten.

An meine Brüder vorbei nur auf Freundschaft mit Jesus zu pochen entspricht nicht dem Reich Gottes. Dort ist eine Struktur.

Ich werde am Bruder, am Freund.

Zwar ist Jesus die Offenbarung der Liebe Gottes und Jesus erlitt das Leid für meine Egozentrik zu sterben. Nur Er versöhnt mit Gott.

Nun aber verweist Er mich auf den Bruder.

Liebst du deinen Bruder nicht, bist du nicht von meinem Geschlecht.

Jesus sagt: Ich bin in deinem Bruder dein Freund.

Liebst du den, den ich liebe bist du deinem Bruder das, was ich ihm sein will.

Zwar verbindet der Geist Gottes jedes Kind Gottes mit dem Vater, aber nicht unter Umgehung oder Aufhebung der personalen Struktur.

Meine 13 Enkel sind geistig meine Kinder – aber personal sind sie die Kinder meiner Kinder. Meine Kinder haben 100% Verantwortung für meine Enkel. Ich aber bete für meine Kinder und ihre Häuser – das bleibt meine Verantwortung.

So ist alles verwoben und niemand verliert die Beziehung zu Jesus, wenn er die Ordnung Gottes annimmt.

Wie immer, zuerst eine Ansprache an mich selbst.

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