Der Heilige Geist

Mo 23.01.2023

Mk 3:22-30 Das in sich gespaltene Reich und die Lästerung des Hl. Geistes.

Die Lästerung des Geistes Gottes ist das beunruhigendste Thema, das ich kenne. Rede ich unter dem Einfluss des Geistes, wenn ich etwas dazu sage?

Nicht zu reden kann ebenso aus Misstrauen kommen wie falsches Reden. Ich hoffe auf Ihn, von dem ich versuche zu reden.

In meinen Betrachtungen der letzten Jahre scheint es mir so, dass der Hl. Geist vornehmlich dort genannt wird, wo etwas aus der Begegnung Gottes mit dem Sohn oder mit einem Menschen konkret wirklich wird.

Da ist als Erstes die Schöpfungsgeschichte 1. Mo 1:2. Dort erscheint der Geist und in Vers 3 wird Gott (der Vater) genannt mit Seinem Sohn, dem Wort. Und es wird Licht.

Bei der Schaffung des Menschen aus Erde und dem „Hauch Gottes“ scheint es mir ebenfalls um den Geist Gottes zu gehen (1.Mo 2:7).

Ich nenne nun gleich die neue Schöpfung von Gottes Geist mit Maria: Jesus, der Christus. Gabriel sagt explizit, dass der Heilige Geist über Maria kommt (Lk 1:35).

Und Joh 1:33 (und andere Stellen) ist es die Vollmacht Jesu. Seine Sohnesoffenbarung, geschieht mit dem Heiligen Geist.

Bekannt und eindrücklich ist auch die Entstehung der Kirche selbst zu Pfingsten.

Ich denke zudem, dass die Beschreibung des Menschen als ein „Seiender“ (Heidegger etc.) dem Menschen nicht hinreichend gerecht wird, sondern dass das Wesentliche besser mit dem Begriff „Werdender“ beschrieben ist. Ebenso zentral beschrieb ich den Menschen immer als mindestens Zwei.

Der Mensch als Werdender ist niemals nur eine Person – sondern immer mindestens zwei Personen UND der Heilige Geist.

Wenn das so ist, wie es mir erscheint, ist es deutlich:

a) Die Uneinigkeit in einem Haus (Mk 3:25) betrifft die erste Seinsqualität des Menschen. Ohne den Anderen gibt es kein Gefäß für den Geist Gottes.

b) Dass das Lästern des Geistes die Zukunft abschneidet und damit das Werden des Menschen beendet.

Vereinfacht und etwas reduziert: Wenn jemand freiwillig auf Ehe und Kinder verzichtet, verzichtet er auf die Zukunft.

Bitte nicht mechanisch betrachten. Es ist Wirklichkeit und Bild zugleich. Jesus benutzt es auch, Er redet vom Haus (V25).

Es ist grundsätzlich zum einen, dass sich nur selbst genug sein.

Aber, zum anderen, ist auch das nur in einer Beziehung leben nicht hinreichend.

(Es ist notwendig, aber nicht hinreichend).

Beziehung bedeutet Überschuss. Sie ist sich nicht selbst genug. Sich selbst, auch in einer Beziehung, genug zu sein, scheint mir diese Ablehnen des Geistes zu sein. Dieses ganz anderen, göttlichen.

Der Sinn der Welt ist auf Gott hin. Und der Mensch ist Träger dieses Sinnes. Mensch und Welt verlieren ihre Gottesbildlichkeit ohne den Geist, der über das hinausgeht, was aus dem Vorfindlichen entstehen kann.

A+B ist nicht AB sondern ABC

AB bleibt durch C.

Vergl. den Text vom 20.01.2023 (Freundschaft). Dort versuche ich deutlich zu machen, dass meine Existenz erst eine wirkliche in und mit den Familien meiner Kinder ist.

Nur am Rande: Ein Lästerer ist einer, der die Macht des Wortes missbraucht. Und dies im Blick auf die Fruchtbarkeit schneidet ihm die Heilung ab. Ohne Fruchtbarkeit bliebe er ein Seiender, jemand, der nicht mehr der werden kann, der er werden soll.

Die Macht des Wortes offenbart sich im Schöpfungsbericht. Es ist eine Person der Trinität. Jeder Missbrauch des Wortes lästert Jesus – und damit Gott.

Es ist gut, jedes Lästern und schlechte Reden zu beenden.

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