Geworfen sein

Sa 04.02.2023

Photo by Oziel Gu00f3mez on Pexels.com

Mk 6:30-34 Jesus und Seine Apostel finden keine Ruhe

Viele und große Werke haben die Apostel getan. Es ist Zeit für etwas Ruhe.

Aber ihr Herr Jesus findet keinen Ort für sie und für sich, an dem sie ruhen könnten. Selbst am öden Ort drängen die Menschen auf sie ein.

Keine „Work-Life-Balance“, keine doch so nötige Pause.

Der Erfolg Jesu wird zur Bedrängnis – aber eigentlich ist es die Not der Menschen, die Ihn bedrängt.

Ich habe auf einem Heilungskongress in den 80er-Jahren erlebt, wie der Mann auf der Bühne fragte, wer noch Heilung wünsche. Es waren etwa 6.000 Menschen in der Halle in Frankfurt. Ich sah mich um – und fast alle Menschen habendie Hand gehoben.

Die Menschen sehnen sich nach Heilung, kommen zu Jesus um Heilung willen, erfahren Heilung – und gehen wieder.

Dieser Geschichte hier mündet in die Brotvermehrung. Die Menschen stillen ihren Hunger. Später erklärt Jesus, was diese Brotvermehrung eigentlich ist. Sein Leib.

Und sie wenden sich von ihm ab.

Es ist offenbar, dass alles Wirken Jesu mit vielen Menschen kaum dauerhaft Frucht gebracht hat.

Die Menschen wollen etwas für sich – aber sie wollen nicht Jesus als den, der Er ist.

Rettet eine Heilung einen Menschen?

Ist Jesus gekommen, um die Menschen gesundzumachen? Die Dämonen auszutreiben? – Nein.

Und die Lehre? Rettet es die Menschen, Jesus zuzuhören? Ist Er gekommen, um „die gute Nachricht“ von einem lieben Gott zu bringen? – Die Gute Nachricht rettet keinen Menschen.

Ist es denn dann nicht die Bekehrung? Die Buße und Umkehr (μετανοέω‭ meta-noéo ‭umdenken aus Vers 12)? – Nein, sie ist zwar nötig, aber sie allein rettet den Menschen nicht.

All das genannte ist entweder gut oder nötig – aber nicht genug.

Allein das Kreuz Jesu erfüllt, was dann zusammen hinreichend ist!

Der Sohn Gottes erlebt die Not der Menschen. Taucht tief in ihre Verlorenheit ein. Und Er ist bereit, das zu tun, was allein Menschen rettet: Ihnen sein Leib zu geben. So offenbart es Johannes (Kap 6). Die Tat Jesu ist unverzichtbare Bedingung.

Aber das so erkaufte Heil nützt nichts, wenn wir es Ihm nicht gleich tun. Unsere Umkehr, der Tod unserer Selbstsucht, ist die einzige Antwort, die Jesus tröstet, die Ihm recht gibt, dass der Mensch ein Wesen Gottes ist. Von Ihm und für Ihn, mit Haut und Haaren.

Es ist ein Weg – aber es ist ein endlicher Weg. Jesus wandelt unter den Menschen und die Menschen wandeln mit Jesus. Sie suchen Ihn und werden von Ihm genährt.

Aber sie werden wieder hungern.

Der Weg ist der Weg in den Tod. So oder so. Entweder in einen Tod des Verreckens. Oder in den freiwilligen Tod der Selbstsucht.

Selbst mit Jesus in meiner Nähe werde ich sterben. Nur wenn ich mich hineinnehmen lasse in das Sterben und den Tod Jesu ist alles gewandelt.

Alles, jedes Einzelne, dass ich auf dem Weg für mich bewahren will, wird mir sterben. So kann ich es nehmen und üben es zu lassen, Ihm zu lassen.

Es war für Jesus kein Problem, sehr viele Menschen zu erreichen. Sie suchten Ihn mit Eifer. Er sah sie als solche ohne Hirten. Es drehte Ihm die Eingeweide um. Und so lehrte Er sie. Denn die Lehre und die Annahme der Lehre bereitet den Weg zum Heil – aber es ist nicht das Heil.

Denn das Heil geschieht nicht ohne sterben.

In unserer Welt (wo ich lebe) haben wir das Christentum billig gemacht. Wir wollen unser Leben UND Jesu Segen, Jesu Heilung, Jesu Trost.

All das gibt Er uns – und dann gibt Er uns etwas, was wir nicht wollten: Sein Leben.

Und das ist mit der Frage verbunden, ob wir nur etwas von Ihm wollen – oder Ihn wollen.

Hinterlasse einen Kommentar