Nicht so, wie du es willst

Mo 13.02.2023

Mk 8:11-13 Jesus verweigert ein Zeichen

Was wäre geschehen, wenn Jesus den Pharisäern ein Zeichen vom Himmel gegeben hätte?

Sie hätten Ihn (vielleicht) aufgrund des Zeichens als den von ihnen erwarteten Messias akzeptiert. Ein König von ihren Gnaden, ein Messias nach ihrem Bild.

Ein Zeichen, eine Art Ausweispapier, dass am Zoll von der Einreiseseite als solches erkannt wird. Es muss Merkmale enthalten, die sie kennen.

Ich sehe heute auch viele, die Gott Bedingungen stellen oder die Gott zwingen wollen, Seine Identität mit von ihnen erkennbaren und akzeptierten Methoden zu offenbaren.

Ich nenne ein paar und werde am Ende auch meine eigene Versuchung benennen.

a) Gott als Segnender.

Gott ist dann Gott und soweit Gott als er mich oder die, die ich mag, segnet, behütet, tröstet. Tust Du mir gutes, darfst du mir (ein wenig) Gott sein.

b) Gott als Philosoph

Ist Gott der, der meinen philosophischen Überlegungen standhält? Nahe dran auch der Gott der Ethik. Tut Gott, was ein Gott tun sollte? Gewaltfrei, Gleichberechtigt, Umweltfreundlich?

c) Der Kultus Gott

Der Gott, der mir in der Form(Kultus) begegnet. Durch treues Befolgen der Tradition und Kultur.

d) Der Gott der Bibelforscher

Hält Gott sich an die Bibel. Ich fasse ihn durch Erforschen der genauen Schriftzusammenhänge oder gar der Schrift im historischen Kontext.

Nah dran an den Schriftgelehrten

e) Gott der Wundertäter

Wie im Evangelium. So auch heute (siehe Andacht von gestern)

f) Gott des Wohlbefindens, nahe am Gott als Segnender, aber aktueller.

Der Halleluja Gott.

g) Meine eigene Versuchung ist der Gott, der mir vorab zeigt, wie ich gehen soll, der mir nicht Geheimnis der befürchteten Überforderung ist.

(Und so weiter).

Ich empfehle den Text vom 09.12.2022 „Schuldhaft blind“ zu lesen

Vieles aus dieser Liste kann hilfreich sein – aber es ist nicht hinreichend.

Jesus seufzt im Geist.

Der Geist ist, wie Jesus, eine Person.

Eine Person, schon gar eine Person der Trinität, ist frei. Sie offenbart sich mir, wie sie will, wann sie will, auf eine Weise, die ich mir nicht vorstellen kann.

Jesus ist immer auch der ganz Andere, der mir Fremde.

Nicht nur – aber auch. Und zwar auf wesentliche (substantielle) Weise.

Unsere Schnittmenge mit der wir Ihn erkennen können, ist weder unser Intellekt noch unser Gefühl noch unser Welterleben (Paradigma).

Sondern: ich begegne Ihm im Glauben.

Also im Vertrauen und der Hoffnung, dass Er gut ist – wie auch immer das Gut-sein aussieht!

Die Welt (die Schlange) sagt: Sorge dich um dich selbst und mach dir einen Gott nach deinem Bild.

Und das ist meine Frage: Bist Du vollkommen gut, Vater, der Du ich schufst?

Mir hilft dabei die Beobachtung, dass mein bestes „Gut-sein zu mir selbst“ mir im Grunde nicht reicht und nicht wirklich gefällt.

Ist da nicht etwas Besseres für mich als nur ich selbst?

Das Leben, das ich ohne Gott habe, ist in Wahrheit nicht wert überhaupt gelebt zu werden. Es ist kein allzu großes Risiko dieses befleckte, besorgte, endliche Leben zu investieren. Ich kann den Coupon „Leben“ von dem „Selbst“ trennen und Gott hingeben. Es braucht nur den Mut, das Billige, was ich nur liebe, weil es kenne, loszulassen. „All in“.

Soweit für heute.

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