Fr 17.02.2023 Celle
Mr 8:34-9:1 Wer sein Leben retten will, wird es verlieren.
Wer meine Andachten schon eine Weile verfolgt, weiß, dass dies einer meiner zentralen Themen ist. Hingabe.
Wie kann mich nun der Originaltext verändern?
a) Scham
In Vers 38 ist von Scham die Rede. Schon in der Urgeschichte ist Scham mit Nacktheit und Bekleidung verbunden.
Der Mensch wollte selbst etwas gelten. Er nahm die Frucht, die Macht und Ehre versprach. Womit hat er sie bezahlt?
Mit der Würde die Gott ihm gab. Die Schlange wollte diese Würde des Menschen, sie wollte Gott etwas nehmen, Seine Ehre. Seine Ehre war, dass dieser Mensch Ihm vertraut, weil er Seine Liebe kennt.
Der Mensch aber hat Gott beschämt.
So wie Jesus es hier sagt (V 38). Jesus schämt sich der Menschen, denen Gott nicht genug ist. Denen das Adamskleid nicht genug ist, die ihr eigenes Kleid wollen.
Adamskleid als Symbol dafür, dass ich nicht ein anderer sein will, der ich in Gott bin.
Was Gott mir gab, genügt.
Gott ehrt den Menschen, indem Er sich unter den Menschen demütigt. Er lässt sich von einer Frau in die Welt bringen und nennt sich Menschensohn – gerade auch noch einmal in V 38, wo es um Scham geht.
Wer also mehr will als diesen Schöpfer, der sich mir so hingibt, der verachtet damit das Wesen Gottes.
Ich sage nicht, dass es ein Fehler ist, jemand sein zu wollen. Aber in dem wollen, habe ich die Wahl: Will ich der Freund der Welt dein? Glänzen mit Worten und Wissen? Mit Souveränität und Macht?
Ich verkaufe doch nur mein Erbe und bin nicht jemand Eigenes.
Mein Wert ist nur meine Wahl, Gott zuzustimmen oder dem Glanz der Welt, die dieses Erbe will.
b) Das Reich ist nahe
Der Vers 1 aus dem 9. Kapitel gehört dazu. Jesus sagt, dass einige noch vor ihrem Tod das Reich Gottes mit Kraft kommen sehen werden.
Es ist also nicht allein von einer noch ausstehende Endzeit die Rede. Sondern von meinem Leben jetzt.
Wenige Wochen nachdem Petrus Jesus vor einer Magd verleugnet hat, mit einem Fluch verleugnet hat, wird er Ihn vor tausenden bezeugen. Und bald darauf für Ihn leiden. Und Jesus schämt sich seiner nicht vor den Engeln Gottes. Petrus erlebt die Kraft aus der Hingabe.
Die Verheißung ist also eine nahe. Und sie richtet sich nicht nur an die Apostel, sondern es sind „etliche“, von denen Jesus redet.
c) Scham und Gehorsam
Wer Gehorsam ist, wird an dem Gemessen, dem er gehorcht.
Es gab Zeiten, in denen man einem Führer gehorchte – nicht nur in dunklen Zeiten. Oder einer Ideologie, einem Ideal.
Dem Ideal der Selbstverwirklichung zu folgen ist speziell. Eigentlich ist es eine Ideologie, sie tarnt sich aber als Autonomie. Meist ist es jedoch nur Eitelkeit oder Lust.