Verborgen sein und Vorbild sein

Mi 22.02.2023 Aschermittwoch – Beginn der Fastenzeit

Mt 6:1-6 und 16-18 Gerechtigkeit nicht zur Schau stellen.

Ganz in der Nähe dieses Textes, auch in der Bergpredigt, im Mt 5:16 heißt es:

“‭‭‭Also‭ lasset euer‭ Licht‭ leuchten‭‭ vor‭ den Leuten‭, daß‭ sie eure‭ guten‭ Werke‭ sehen‭‭ und‭ euren‭ Vater‭ im‭‭ Himmel‭ preisen‭‭.‭”

Hier nun z. B. in 6:1:

“‭Habt acht‭‭ auf eure‭ Almosen‭, daß ihr die nicht‭ gebet‭‭ vor‭ den Leuten‭, daß ihr von ihnen‭ gesehen‭‭‭ werdet; ihr habt‭‭ anders‭ keinen‭ Lohn‭ bei‭ eurem‭ Vater‭ im‭ Himmel‭.‭”

Ebenso was das Gebet angeht und das Fasten.

Wie steht das Verbergen im Verhältnis zum Vorbild sein?

Bernadette Lang hat eine intime Entscheidung sehr öffentlich gemacht. Ihr Video ist sehenswert https://youtu.be/aPrvwwFU2iU. Es geht um ein jungfräuliches Leben mit Jesus. Mich berührt es, ja es stärkt mich. Zugleich soll es etwa 5.000 andere Frauen geben, die das ebenso tun, von denen ich bisher nichts wußte.

Betrachtungen dazu:

a) Nur mit dem Geist Gottes

Jesus hat die Dinge zu konkreten Menschen in konkrete Situationen hinein gesagt. Was jeweils hier und jetzt zu tun ist, erfordert immer wieder ein neues Hören. Es gibt kein fertiges Rezept – vielleicht eine Zutatenliste.

Mit Zutatenliste meine ich u. a. typische Merkmale.

Merkmale sind:

Wer wird geehrt?

Was ist meine je eigene Versuchung?

Was offenbart der unsichtbaren Welt mein Gottvertrauen?

b) Verhältnis.

Das Verborgene ist die Wurzel. Die Wurzel ist zuerst und immer unbedingt nötig. Wann die Pflanze sichtbar wird, wie viel und wie lange, ist unterschiedlich und benötigt ein Wort Gottes.

Das Sichtbare der Pflanze ist niemals das Ganze. Wenn es das Ganze ist, ist es aus Plastik.

c) Ersatzhandlung

Das Licht leuchten zu lassen, ist ein lassen, nicht ein machen. Wenn ich es mache, ist es eine Inszenierung. Es ersetzt mein Wertempfinden vor Gott (von Gott) mit einem benutzen Gottes für mein Werterleben.

Mit anderen Worten: Ich benutze einen geistigen Akt, um selbst gesehen zu werden. Bei meinen geistigen Vollzügen fällt auch etwas für mich ab.

Offensichtlich geschieht so etwas oft bei Predigten, gemeinsamen lautem Gebet, diakonischen Aufgaben (Almosen).

Verborgener ist es z. B. beim wiederholten Schildern der eigenen Schwächen und Sünden.

Was ich zu tun habe:

Wenn ein Huhn ein Ei gelegt hat, kommt es laut gackernd herausgelaufen und verkündet seine Großtat. Es ist so köstlich mit anzusehen, weil es mir so bekannt ist. Ich werde mir selbst vor Augen geführt.

Durch weniger Gegacker in meinem Leben wird es kaum besser, denn es geht um etwas anderes. Um das wachsen im Himmel. Wo mein Schatz ist, da ist mein Herz. Wage ich es, unsichtbar Gutes zu tun, damit ein paar Krümel (Samen) meines Lebens schon mal im Himmel sind?

Habe ich eine große Freude, es im Himmel zu verstecken? Vor der Welt zu verbergen, weil es mir die Augen der Welt sonst aus dem Himmel wieder heraus rauben?

Z. B. es gern anzunehmen, wenn die größere Ehre (die ganze Ehre) eines Werkes jemand anders erhält, der vielleicht nur einen kleinen Teil beigetragen hat.

Nicht in einer stoischen Weise, sondern in der Weise, die wie die Gerechtigkeit Gottes ist, die die Sonne über Gerechte und Ungerechte aufgehen lässt. Und mehr noch: In der stillen Freude, meinen Vater zu erfreuen.

Denn es ist das Einzige, woran die himmlische Welt erkennen kann, dass ich Gott liebe und damit Ihm die Ehre gebe.

Das ist wahrer Lobpreis.

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