Was will ich von Jesus?

Mi 01.03.2023

Lk 11:29-32 Das Zeichen des Jona

Das Volk drängt zu Jesus. Und Jesus freut sich nicht etwa, sondern er beginnt mit einer Rede, indem er sagt: „Dies ist ein böses Geschlecht“.

In dem Abschnitt vor diesem geht es darum, dass Jesus Dämonen austreibt. Dann aber, wenn das Haus gereinigt ist, kommen die Dämonen in Vielzahl wieder.

Wie wäre das denn zu verhindern?

Das Volk verlangt Zeichen. Z. B. Dämonenaustreibung oder Heilungen. Aber sie wollen sich nicht ändern. Sie fragen wenig nach Seiner Lehre, aber viel nach Seiner Macht.

Sie wollen Jesus in ihr Leben einbauen – aber nicht sich in Jesu Leben.

Wollen wir uns in Jesu Leben einbauen?

Ich vermute, dass die Niniviten von dem Verschwinden des Jona vom Schiff ins Meer erfahren hatten. Dass er wieder auftauchte, war zunächst ein Rätsel, ein Wunder. Man kann es als Spektakel sehen – oder als Zeichen.

Wenn ein solches Wunder geschieht, geht es offenbar um etwas Wichtiges. Wenn Gott Jona so hartnäckig rettet, damit er Ninive seine Gefahr bezeugt, dann ist es Gott wichtig, uns zu erreichen.

Da ist einer drei Tage Tod, und dann steht er wieder auf, UM ZU UNS ZU KOMMEN. Sollten wir auf diesen nicht hören?

Jesus ist dieser.

Was wir gern überlesen ist, dass hier vom Gericht die Rede ist. Nicht ein Gericht an den Heiden – sondern an den Christen. Die Christen sind das Geschlecht, dem die Botschaft gebracht wurde, das Zeichen des Jona, Jesu Auferstehung.

Inwieweit bin ich nicht auch jemand, der Heil sucht – statt das Gericht vor dem Gericht? Mit diesem Ausdruck meine ich: Alles, was ich jetzt von Jesus richten lasse, erlischt in meiner Bilanz. Wenn ich die Haltung meines Herzens jetzt prüfe und kritisieren lasse, kann ich JETZT Jesu Gnade empfangen. Nicht mehr im Gericht nach meinem Tod.

Welchen Weg lege ich dafür zurück? Von Saba nach Jerusalem, wie die Königin aus dem Süden? Rufe ich ein Fasten aus und kleide mich in Sack Asche?

Das heißt: verzichte ich auf die Freuden der Welt? Verzichte ich auf Ansehen in der Welt (gehe im Sack umher)?

Die Menschen – und zum Teil ich selbst – reden von positiver Motivation. Etwas aus Liebe zu tun, ist doch das richtige – nicht aus Angst.

Ich sage nun: Angst ist Gnade. Sie ist oft vorlaufend oder das letzte Mittel. Denn Gott sorgt sich mehr um mein Heil als ich und manchmal spüre ich Seine Angst um mich.

Beispiel:

Manche sagen, schlank zu sein, ist zumeist Eitelkeit. Ja, das stimmt wohl.

Wenn ich aber Diabetes Typ 2 habe, ist das nicht die ganze Wahrheit. Es verkürzt mein Leben um sehr viele Jahre, vielleicht Jahrzehnte.

Ich wünsche mir eine rein positive Motivation.

Aber die offensichtliche Struktur unserer Existenz beinhaltet die Angst. Sie ist kein Fehler, sondern Bestandteil der Schöpfung.

Es bleibt noch genug Raum für die Freiheit. In meiner Unmündigkeit, in der ich taub bin für Gott, erbarmt sich Gott meiner mit Angst.

Die Angst läuft vorweg und die Liebe hinterher. Eines Tages überholt die Liebe die Angst – falls ich den rechten Hund füttere.

Denn je mehr ich in der Wahrheit leben, desto besser kann ich hören. Und erst im Hören des Bräutigams kann die Liebe wachsen.

Die Angst ist ein Zeiger, ein Wecker, ein Ruf. Sie ist nicht die Wahrheit selbst. Wenn ich dabei stehenbleibe, aus Angst etwas zu tun, bleibt es ziellos, fruchtlos.

Aber es ist nicht ein Entweder-oder. Sondern ein zunächst, um auf allen Wegen die Herrlichkeit Jesu zu entdecken.

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