Weg der Frauen, Weg der Strategen

Di 11.04.2023

Mt 28:8-15 Die Frauen eilen zu den Jüngern, während die Wächter zu den Oberen gehen.

Die Jünger hängen entmutigt und passiv herum – die Frauen aber tun das kleine, was an gutem zu tun bleibt. Sie wollen zu mindest dem Körper Jesu Ehre erweisen.

„Bringt ja nichts“ bin ich als Mann geneigt zu denken.

Wie sehr brauche ich dieses „dennoch“ der Frauen. Diese Taten der Liebe, die nicht auf Ergebnisse oder Erfolg spekulieren. Diese „irrationale“, was doch die Brücke über den Abgrund darstellt.

Mit der Botschaft der Engel eilen sie zu den Jüngern.

Und das klügste, was ich tun kann – ist auf meine Frau zu hören!

Gleich, ganz, gern.

„Wenn ich das Kleinste umdrehe und suche nach dem, was mein Herz doch will – dann werden mir Engel helfen und ich werde auf dem Weg, im eilenden Lauf, Jesus begegnen.“ So geschah es.

Ein ganz anderer Weg als die Strategen der Oberen des Volkes. Sie überlegen und planen, bestechen und verbreiten Gerüchte. Sie sind „clever“, wie die Menschen heute. Die Menschen, die an ihren Nutzen denken und vorwärts kommen wollen, an Erfolg und Gefahren denken.

Ich wage zu sagen – hätten diese Männer mal ihre Frauen gefragt.

Denn ich bezeuge: Ich als Mann bin erst und nur mit meiner Frau komplett. Ein Mensch. Ohne sie wäre mein Herz amputiert. Und ich bin froh, dass sie nicht so ist wie ich. Denn ich halte mein logisch diskursives Denken und Handeln für das kleinere – mein Spüren empfange und lerne ich mit und von meiner Frau.

Das Übel der Souveränität ist nicht nur in der Beziehung zu Gott Ursache allen Leidens – auch in der Ehe. Nicht ich bin – wir sind.

Ich tausche die illusionäre Sicherheit aus der Selbstsorge gegen das Risiko der Liebe und Hingabe ein. Eine Liebe, die sich in die Hand gibt und zu Herzen nimmt.

Auch Jesus hat sich in die Abhängigkeit von Maria begeben. Zwar ist Mutterschaft noch etwas anderes – aber es offenbart, dass unser auf das je andere Geschlecht bezogen sein, keine Marotte oder Spiel ist. Es ist unsere Existenz.

Die Frau ist das Herz des Mannes. Wer sie nicht hütet und liebt, verliert sein Herz.

Eine Form der „Gleichberechtigung“, die die Herrlichkeit der Frau reduziert, scheint mit töricht. Wenn die Frau nur noch ein zweiter Mann ist, verlieren wir unser Herz.

Es ist auch im Blick auf das Volk Gottes so.

Wenn die Gemeinde über „Partizipation“ nachdenkt, vermännlicht sie das weibliche – und verliert sich selbst.

Ich selbst will keine Partizipation an Leitung – ich rufe der Leitung ihre Verantwortung zu – und ordne mich dann ein, soweit es nicht zu sehr gegen mein Gewissen verstößt.

Nicht der Weg der Klugheit, sondern der Weg der Liebe hat den Jüngern die Offenbarung der Auferstehung gebracht.

Wer weiß, ob die Jünger Jesus je als Auferstandenen erlebt hätten, hätte die Liebe der Frauen ihnen diesen Dienst, den die Engel ihnen aufgetragen hatten, nicht erfüllt.

Aber das haben sie.

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