Jesu Antworten

Mo 24.04.2023

Joh 6:22-29 Jesus spricht aus einer anderen Welt heraus

Die Menschen fragen: „Was sollen wir tun, dass wir die Werke Gottes wirken?“

Und Jesus antwortet: “Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den Er gesandt hat.“

Das war nicht die Frage.

Jesus antwortet oft so, dass es nicht wie Antwort aussieht. In einer Schule oder vor einem Gericht würde solch eine Antwort zurückgewiesen werden, als nicht auf die Frage bezogen.

Was bedeutet das?

Es ist eine Antwort von außerhalb des Systems des Fragenden.

Es heißt, wer fragt, der führt. Denn wer fragt, bestimmt das Thema und stellt einen Raum für die Antwort bereit. Damit schließt er andere Räume, die nicht zur direkten Frage gehören.

Fragen ist immer ein Stück beeinflussen. Ein Stück Vorgabe.

Jesus aber kommt aus Seiner eigenen Souveränität. Er nimmt die Frage als Berührungspunkt zu einer anderen Welt.

Ich kann Jesus nicht in meine Welt und meine Vorstellung integrieren. Ich kann letztlich nichts von Ihm bekommen.

Denn es geht darum, mit Ihm in Beziehung zu treten.

Die Frage, was ich den tun soll, kann bei einer entsprechenden Antwort von mir erledigt werden. Ich kann die Antwort nehmen und damit losgehen.

Aber es geht nicht darum WAS ich tun kann. Sondern wer ich sein soll und „wessen“ ich eigentlich bin.

Schon im alten Bund wird eine Person fast immer als „der Sohn von“ bezeichnet. Anders als wir denken, gibt es mich als Andreas garnicht. Ich bin Andreas Ben Armin, Sohn meines Vaters. Nicht denkbar ohne meinen Vater, ohne Bezugsperson ohne Ursprung.

Nun aber soll mein Name nicht ohne meinen Herren genannt werden. Darum nannte man die Jünger in Antiochia „Christen“. Sie sind nicht länger Peter und Paul. Sie sind wesenhaft die, die Jesus als ihren Christus (König) haben.

Mein Name, Andreas, ist mein „Christian Name“, wie es im Englischen noch deutlich heißt. Ich erhalte ihn nach dem Tod der Taufe, also in der Auferstehung zu meinem Herrn hin. So ist es eigentlich richtig.

Wir haben dies zumeist verloren und geben den Namen schon bei der Geburt – ein vergessen dessen, was unsere Väter schon wußten. Genau dieser Text heute.

Ich sage bewusst „schon“, weil wir oft denken wir sind „schon“ weiter als die Alten.

Aber wir sind niemals weiter, wenn wir das Erbe aufgeben. Nur auf dem Erbe gibt es einen Fortschritt, der den Namen verdient, der kein Abstieg ist, obwohl er als Fortschritt verkauft wird.

Er schreitet „fort“ von Erbe und der Weisheit der Väter.

Ich kann mir meinen Vater nicht machen. So ist die Frage, was ich machen soll, welches Werk ich tun soll, so zu beantworten, wie Jesus es tut.

Sieh doch: Der, den der Vater gesandt hat, offenbart, wer ihr seid, wenn ihr lebt als die, die ihr seid. Als Christen, als Angehörige des Kyrios, des Königs.

Wenn ihr Ihm treu seid (‭πιστεύω‭ pisteúo ‭glauben =treu sein).

Es scheint so, als wenn Jesus es den Menschen mit Seinen Antworten schwer macht. Ja, es ist schwer. Schwer, weil wir in unserer Souveränität bleiben wollen. Als gute Demokraten sagen wir unseren Herrschern, wie sie uns beherrschen sollen. Des Volkes Meinung ist an Gottes statt.

So auch im Religiösen. Wir geben Gott einen Namen und machen uns ein Bild nach unseren Erwartungen und Wünschen – wie Israel einen Stier aus Gold in der Wüste schuf.

Vor Israels Einzug ins gelobte Land wird Gott sehr deutlich: Wenn du dir ein Bild von Gott machst (also dir deinen Gott machst), dann werde ich dir dies und das tun (besonders von Zerstreuung ist da die Rede)! Nirgends ist Gott schärfer als bei diesem Thema.

Und es dient uns zur Offenbarung: Ihr sollt Söhne sein, nicht Souveräne. Seid ihr nicht Söhne, so verliert ihr euch.

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