Liebe ist anders als Freundschaft

Sa 13.05.2023

Joh 15:18-21 Der „Hass“ der Welt

Gestern ging es um die Liebe, heute um die Freundschaft der Welt.

Die Freundschaft ist der Ort, an dem die Liebe „landen“ kann. Die Freundschaft an sich ist ambivalent. Es hängt alles an dem, wer mein Freund ist – Jesus, oder die Welt.

Jesus spricht in der Beziehung von Sich und dem Vater von Liebe. In der Beziehung zu Seinen Jüngern werden beide Begriffe benutzt.

In Ergänzung zu den Betrachtungen von gestern:

Liebe ist von einer anderen Substanz als alle anderen Beziehungen und Werke. Allein in der Liebe können wir Gott ein Gegenüber sein.

In der Liebe ist auch eine Unvollkommenheit noch substanziell anders als in der besten Freundschaft oder in einem guten Werk.

Kein gutes Werk, so groß es auch sei, hat eine Ähnlichkeit mit einem auch nur kleinen Akt der Liebe.

Der große Hymnus im 1. Kor 13 beschreibt es.

Allein die Liebe gewährt himmlische Frucht.

In dem Augenblick, wo ich dies schreibe, empfange ich eine Nachricht von meinem Freund aus der Geburtsklinik. Seine Frau erwartet ein Kind und die Ohnmacht des Mannes bei diesem Vorgang überwältigt ihn.

Ewige Frucht der Liebe. Als unsere erste Tochter geboren wurde, war ich sehr verwundert, dass die Welt nicht kurz innegehalten hat mit ihrem ewigen drehen und alle Menschen gestaunt haben, so wie ich es tat.

So wie bei der Geburt Jesu.

Jedes Kind erinnert an das in die Welt kommen Gottes. Einzigartig in Jesus, aber auch einzigartig in jedem Kind. Es verbinden sich zwei Menschen und Gott gibt sich in Form des Geistes dazu. Jedes Kind ist eine Zustimmung Gottes zum Menschen, denn in uns ist etwas vom „Atem Gottes“, wie es in der Schöpfungsgeschichte beschrieben ist.

An der Familie offenbart Gott Seine Verbundenheit mit der Welt. Ein ewiges, geistiges Wesen verbindet sich mit der Welt, die in all ihrer Pracht nichts hat, was Ihm ein Gegenüber sein könnte.

Gott hat es Adam offenbart, dass „es nicht gut ist allein zu sein“. Und es auch nicht reicht, Tiere als Gemeinschaft zu haben.

Ich sehe darin eine Offenbarung des Herzens Gottes. Er will seinesgleichen (Adam, den Menschen) als gegenüber haben. Und das Erste, was dieses Gegenüber haben soll, ist eben dieses „Seinesgleichen“ (die Frau).

So wie Gott dafür Seine Seite öffnen wird (durch die Lanze am Kreuz) so öffnet Er die Seite Adams (eine starke Sprache).

Die Symbolik der Schöpfungsgeschichte geht noch viel weiter – hier ist nicht der Raum dafür.

Der größte Feind der Liebe ist die Freundschaft der Welt. Ich denke dabei weniger an Freunde, als an die Freuden der Welt.

Das hohe Gut der Aufmerksamkeit und das hohe Gut der Zeit wird von der Welt angefragt und umworben.

Willst du nicht ZUERST ein wenig mit mir flirten? Ein wenig Zeit mit mir verbringen, mir ein paar Gedanken widmen.

Wie Pastor Johannes sagte, gehört manch frommer Betrieb innerhalb der Kirche auch in diese Kategorie.

Nur als „Ehepaar“ kann ich der Welt dienen. Mit „Ehepaar“ meine ich hier symbolisch: Meine Liebe gehört zuerst und ganz Christus. In Ihm bin ich in der Welt, nicht ohne Ihn.

Und ähnlich mit meiner Ehefrau. Nicht an ihr vorbei oder vor ihr weg, gehe ich. Sie ist mir Symbol und Praxis der Beziehung zu Christus.

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