Was glaube ich, was will ich von Jesus?

Do 01.06.2023

Mk 10:46-52 Der blinde Bartimäus

Bartimäus weiß genau, was er will.

Bartimäus erkennt Jesus als den verheißenen Sohn Davids.

Bartimäus glaubt, Jesus kann und will ihn heilen.

Was davon trifft im tiefsten auf mich zu?

Zunächst: Was ist „Glauben“ im Sinne des christlichen Glaubens?

Glauben ist keine Vorhersage, was geschehen wird. Keine Wahrscheinlichkeit, dass etwa bestimmtes passieren wird.

Glauben ist keine Autosuggestion oder selbsterfüllende Prophezeiung (auch wenn es das auch gibt).

Mir scheint, es ist eher verwand mit der Mathematik.

Wenn 2 + 2 = 4 ist und ich das Rechnen verstehe (erkenne) dann sage ich (glaube ich) dass 4 + 4 = 8 ist.

Ein notweniger, aber nicht hinreichender Aspekt des Glaubens.

Dann ist Glauben das Erkennen der Bedeutung einer Person in Bezug auf das zu Glaubende.

Wenn ein Polizist mir sagt, er hat meine Geschwindigkeit gemessen und ich werde ein Strafmandat bekommen, dann bin ich nahe dran ihm das zu glauben.

Einmal, weil er der ist, der das sagen kann. Und dann, weil er jetzt mit mir spricht. Er spricht nicht über allgemeine Wahrheiten, sondern über etwas zwischen ihm (als Staatsvertreter) und mir als Mitglied dieses Staates.

Der Mond fällt nicht auf die Erde, weil er dem „Naturgesetz“ folgt. Eigentlich ein vom Schöpfer gestiftetes Gesetz – und ich kann dem Stifter der Naturgesetze mehr glauben, als dem gestifteten (also dem Naturgesetz).

Ich muss jedoch wissen, dass es ein Naturgesetz ist und wie es „gesetzt“ ist.

Ich weiß, dass ich nicht ins Paradies will, sondern mit Jesus zum Vater möchte. Weil dies ein „Über-naturgesetzt“ ist (das, was das Naturgesetz stiftet). Etwas, was sowohl meinem Wesen entspricht, als auch Gottes Wesen entspricht.

Gott zieht mich an, wie die Erde den Mond. Es ist kein Zweifel, dass es so ist.

Nun gibt es einen Unterschied zu Naturgesetzen: Das übergeordnete Gesetz ist die Liebe, und die beinhaltet die Freiheit als Wesensmerkmal.

Darum fragt Jesus den Bartimäus: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“

Ich weiß, was ich will: Heimat beim Vater vollziehen.

Ich weiß, dass mein Schöpfer so ist wie ich und das darum auch will.

Und ich glaube, dass Jesus das an mir heilen kann, was ich meine Blindheit nenne.

Darum weiß ich genau, worum ich bitte: Mach mich sehend, DAMIT ich Dir folgen kann. Für nichts anderes.

In der zeitlichen Parallelität des realen Lebens sitze ich jedoch auch des Öfteren am Straßenrand und bettle die Menschen nach Anerkennung und Almosen an. In dieser Situation möchte ich also zuerst horchen lernen und aufmerksam lauschen: Kommt Er vorbei?

Bleibt Er stehen und lässt mich rufen?

Und ich will auch zu denen gehören, die dem Blinden neben mir zurufen: „Sei getrost! Steh auf, Er ruft dich.“

Nur die, die sich selbst als Blinde erkennen, lauschen in rechter Weise auf den, der vorbeikommt, ob es nicht der Messias, ja mein Messias ist.

Hinterlasse einen Kommentar