Licht oder Irrlicht

Di 13.06.2023

Mt 5:13-15 Salz der Welt, Licht der Welt.

Ich habe die KI gefragt, was „Salz der Welt“ bedeutet, und die Antwort war ausgezeichnet. Ich empfehle es zu lesen, es ist nützlich. Das kann ich also weglassen.
(Hier ein Nachtrag wegen Rückfragen zu KI: https://www.craft.do/s/sbva5IwDsnkP09)

Was aber sage ich – was höre ich heute?

Wenn ich Salz sein soll, bin ich nicht für mich da. Das Salz verliert sich, indem es seine Aufgabe erfüllt.

Wenn es sich selbst bewahren will, wird es nicht salzen. Es ist nutzlos.

Aber schlimmer noch.

Es verdirbt die Speise. Denn wenn es so ist, dass in einer Speise Salz nötig ist, oder gar in einer Konservierungsaufgabe, ist die fehlende Wirksamkeit ein Schaden.

Wenn der Fischer mit etwas salzt, das nicht tut, wozu es da ist, wird der ganze Fang verderben. Menschen werden hungern, vielleicht verhungern.

Die Verantwortung des Salzes ist ein erheblich größerer, als der Nutzen einer gleichen Menge von Fisch. Fehlt etwas Fisch, fehlt es einfach nur. Salzt das Salz nicht, ist nicht nur das Salz nicht da – auch das „Nicht-Salz“, also der Fisch, hat einen Schaden, es verdirbt.

In der Illusion, es ist Salz, wirkt es wie Gift, denn der Fischer vertraut auf etwas. Das Salz belügt den Fischer, weil es Salz heißt und doch nur wertloses Pulver ist.

Das Gericht fängt am Hause Gottes an. Nicht weil Gott ungerecht wäre, sondern weil Berufung mehr ist als eine Erhebung, ein Privileg.

Ich empfehle 2. Mose 4, die Verse 24 bis 26 zu lesen.

Versalzen?

Aus Angst, die Suppe zu versalzen, bin in Versuchung, im Regal zu verharren und mich nicht in die Dinge der Kirche und der Welt einzumischen.

Und ja, die Gefahr ist real.

Aber es gibt nicht die Alternative der Neutralität, wie ich schon oft gesagt habe.

Die Gefahr des Missbrauches ist keine Entschuldigung für einen Nicht-Gebrauch.

Wenn ich in dem Gebrauch falsch handle, kann mir vergeben werden.

Wenn ich jedoch den Gebrauch aus Angst ablehne, bezeuge ich damit, der Annahme Jesu und Seiner Vergebung nicht zu glauben. Wie soll mir vergeben werden, wenn ich die Vergebung ablehne, indem ich mich verstecke?

Sich als Salz gebrauchen zu lassen, ist nicht eine Frage des Aktivismus – sondern der Vorsehung. Es geht darum, nicht Nein zu sagen.

Und die Vorsehung, der Weg Jesu mit mir, ist allezeit da. Nicht irgendwann, irgendwie spektakulär – sondern jetzt.

Vielleicht zumeist im stille sein und lauschen. Im Buße tun und in der Heiligung. Im Tun des Kleinen, ja des oft ganz Kleinen.

Bis Gott mich vielleicht zu anderem berufen möchte.

Licht

Genauso mit dem Licht. Ich bin ein Licht oder ein Irrlicht. Keine Neutralität. Kein Verstecken.

Kraft kommt mir nicht aus der Selbstsorge. Kraft kommt mir aus dem Gehen in der Spur Gottes. Der schale Weg ist leicht, solange ich genau auf ihm bleibe und immer nur einen Schritt mache.

Fürchte ich die Schuld mehr, als ich die Vergebung liebe? Als ich Christus liebe und die, die Er liebt.

Er hat mich nicht erlöst, dass es mir gut gehe. Sondern, damit ich in Sein Bild verwandelt werde. Es ist ein gefährlicher Ort zwischen der Erlösung und der Nachfolge. Denn erst die Nachfolge offenbart die Annahme der Erlösung.

Erst mit der Entzündung werde ich Licht – und damit auch potenziell Irrlicht.

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