Mädchen und Frau

Mo 10.07.2023

Mt 9:18-26 Die verschachtelte Geschichte von der blutflüssigen Frau und der Tochter des Obersten.

Aus der Parallelstelle ergibt sich, dass der Oberste ein Synagogenvorsteher war.

Die Form der Geschichte mit ihrer Unterbrechung des Ganges zur Heilung deutet auf uns Heiden hin.

Das junge, fast reife Israel (12-jähriges Mädchen) muss auf seine Rettung warten, weil sich jemand dazwischen drängt, mit Gewalt das Heil am Rock Jesu ergreift.

Das bin ich – der Heide.

Mir geht es aber heute um die beiden Frauen – oder erst einmal um die blutflüssige Frau.

Ich sehe „die Frau“ als die, die immer ihr Blut gibt. Sie ist die eigentliche Mutter der Menschen. Sie gibt aus ihrem innersten hinein in die Welt – die dann diesen Kindern der Mutter dies und das tut – ja antut.

Die Welt, hier die Welt der Heiden, blutet ohne Unterlass. Spürbar zuerst und zumeist durch die Mütter. Alle was Menschen angetan wird, wird auch deren Müttern angetan.

Das ständige Geben von Leben (Blut), ohne selbst nennenswert Einfluss auf das zu haben, was dann damit geschieht, ist schwerer als das Erleiden von Leid am eigenen Leib. Denn es ist ein Schmerz, der die Liebe betrifft.

Darum rührt es das Erbarmen Jesu, selbst auf dem Weg zum Heil für Sein eigenes Volk.

Die Welt als Welt ist zwar aus dem Mann genommen. Das ist ein Bild, dass die Welt aus Gott, dem Vater kommt.

Aber innerhalb der Welt kommt dann alles Leben aus Eva, der Mutter alles Lebendigen.

Und so kommt die Beteiligung der Welt an der Erlösung aus einer Frau – Maria. Ich sage, es steht ihr zu (auch wenn es immer Gnade ist), weil sie (die Frau) soviel für das Leben geblutet hat.

Heute wird viel von Aufgaben der Väter geredet. Bis hin zum Erziehungsurlaub.

Ich sage: Wir Männer sollten Ehemänner werden – mehr als Väter.

Meine Beteiligung an meinen Kindern ist maßlos geringer als die meiner Frau. Ich bin beteiligt – aber eigentlich nicht an den Kindern, sondern an der Mutter.

Fast so wie Josef.

Im Text Wozu ist der Mensch, habe ich über Josef geschrieben.

Wenn ich meinem Kind ein „Zeiger auf den Vater“ sein kann, ist es gut. Des Menschen Vater ist Gott – die Mutter aber ist die Frau.

In diesem heiligen Spiel genügt es mir sehr, Josef zu sein. Denn für mehr habe ich keine Gabe.

Erst in diesem Erkennen verstehe ich, warum der Mann das Haupt der Frau ist. Weil es ganz offensichtlich so ist, dass sein Weg der Weg des Dienens ist. So wie Christus uns dient und Sein Leben für uns gibt. Es ist die einzige Ehre, die ich haben kann – die Hingabe an Christus, indem ich Ihn an meiner Frau vertrete.

Josef nahm Maria und ihr Kind, heißt es, nachdem der Engel im Traum zu ihm sprach. Er beschützt und begleitet sie – das ist der Inhalt seines Lebens. Es soll der Inhalt meines Lebens sein.

Ein Kommentar zu „Mädchen und Frau

Hinterlasse einen Kommentar