Was steht denn da?

Di 18.07.2023

Mt 11:20-24 Jesu Wehrufe über Städte und Dörfer.

Durch die Welt zu gehen geschieht oft so, dass ich sehe, was ich kenne und neues so deutet, dass es hineinpasst. Ich erlebe oft, dass Menschen die Bibel so lesen und kenne es von mir selbst.

Wir lesen nicht, was da steht, sondern haben schon ein Bild und lesen so, dass sich das Bild betätigt.

Dabei ist z. B. der Text heute voller erstaunlicher Dinge.

Abstufungen des Gerichtes

Es gibt Abstufungen des Gerichtes. Nicht etwa Himmel oder Hölle und sonst nichts.

Gericht

Und es gibt ein Gericht. Es ist nicht einfach nur die irdische Folge eines schlechten Verhaltens. Selbst ausgelöschte Städte werden gerichtet. Tod sein schützt nicht vor dem Gericht.

Jesus „schimpft“

Jesus droht. Ein Verhalten, dass es früher oft gab – aber seid ca. 50 Jahren aus der Seelsorge verschwunden ist. Und dies fühlt sich – auch für mich – recht gut an. Ist Jesus veraltet?

Jesus hat Gefühle

Liebe entfaltet sich in verschiedene menschliche Gefühle hinein – wie z. B. in seelischen Schmerz.

Christen sind eher ein Problem als Heiden

Christen denken schnell: „Bekehre dich, so wie ich es getan habe, und dann ist alles gut“. Jesus hat aber ein Problem mit den Frommen – weniger mit Tyrus und Sodom – den Städten der Heiden, ja dem Inbegriff der Sünde (Sodom).

Es geht um Städte – nicht nur um Personen

Dass ich mit meinem Ort gerichtet werde, fühlt sich ungerecht an. Es spielt aber eine wichtige Rolle, wie ich an anderem Ort beschrieben habe.

Ein Wort zu dem letzen Punkt

Ist es nicht ungerecht, wenn ich für meinen Ort mit beurteilt werde?

Mag sein – aber es geht nicht um Gerechtigkeit. Es geht um Liebe.

Solange ich noch nach meinem eigenen Heil frage, bin ich nicht wirklich ein Glaubender. Denn im Glaube frage ich nach dem Anderen. Nach dem, den der liebt, zu dem ich gehöre – Jesu Christus.

Wenn ich als einziger gerettet werde – wen habe ich denn dann geliebt? Gerettet zu sein heißt, in der Gemeinschaft der Geliebten zu sein. Je weniger das der Fall ist, desto weniger ist es Reich Gottes, in dem ich lebe.

Raum und Zeit

Gott hat Raum und Zeit geschaffen. Konkrete Begrenzungen. Ich bin hier (nicht dort). Das hat eine Bedeutung. Es ist nicht etwas zu überwindendes, sondern etwas zu erfüllendes. Es geht um mich im Blick auf den Ort und die Zeit.

Mein Ort wird mich fragen, wie ich ihm gedient habe.

Meine Zeit wird mich fragen, wie ich ihr gedient habe.

Woran könne diese beiden meine Zugehörigkeit zum Himmel erkennen, erleben?

Denn Gott versöhnt diesen Ort und diese Zeit durch mich mit sich. Weil ich da bin.

Die zwei Naturen Jesu hat Er auf mich übertragen (oder in mir geweckt?).

So adle ich die vergängliche Welt mit dem Blick eines Wesens, das die Vergänglichkeit mit der Ewigkeit verbinden kann.

Dieses Konkrete hier.

Ich habe z. B. diesen Raum hier, in dem ich schreibe.

Es ist in dieser Zeit mein Raum. Zeit und Raum – meine Verantwortung.

Verbinde ich dies mit der geistigen Welt? Gestalte ich Zeit und Ort würdig? Dem Adel eines „Menschensohnes“ entsprechend.

Noch einmal zur Erinnerung: Indem sich Jesus Menschensohn nennt, nimmt Er uns in Seine Gottessohnschaft hinein. Er verkündet: Menschensohn sein, soll bedeuten, heilig zu sein. Es ist nicht etwas, das man hinter sich lässt.

Das ist in gewisser Weise der Anfang der Verantwortung für meine Heimat, meinen Ort.

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