Was hast Du mir vom Vater offenbart?

Mi 19.07.2023

Mt 11:25-27 Die Unmündigen und die Offenbarung des Sohnes.

Ich habe darüber schon gesprochen, an vielen Stellen, besonders aber in:

Den Willen verbinden und Auslegung und Inspiration.

Heute frage ich anders.

„Das hat mir der Sohn offenbart“.

Das kann schnell eine Anmaßung sein. Woher weiß ich, dass es mir offenbart ist, und nicht nur ein Konstrukt?

Mir scheint, ein Merkmal ist, ob ich es weder aus der Beobachtung noch aus der Philosophie erkannt habe. Auch wenn beides oft die Offenbarung ergänzt und bestätigt.

Was ist brennend in meinem Herzen, allezeit präsent, ohne viel zu denken, weil es eine wunderbare Offenbarung des Sohnes von Vater ist?

Ich mache eine kleineListe, in etwa in der Reihenfolge dessen, was ich besonders als Offenbarung erkenne:

  • Freundschaft mit Jesus ist wichtiger als alles Glück. (Das war eine reine Offenbarung, der Anfang von allem – Danke, Herr Jesus).
  • Gehorsam ist köstlich (Offenbarung plus Erfahrung).
  • Trinität (Teils ergänzt durch Psychologie und Betrachtung).
  • Leib Christi (Kirche, Menschen).
  • Ehe, danach Familie.
  • Ohne den Anderen gibt es keinen Himmel, genauer: Am Anderen erscheint der Himmel.
  • Joch bleibt Last, ist aber leicht.
  • Welt soll gewandelt werden, nicht überwunden (Stichwort „Menschensohn“ und „Maria“).
  • Der Himmel ist kein Schlaraffenland.
  • Christi Blut ist die Brücke zwischen Freiheit und Zugehörigkeit zu Gott.

Mehr gemischt:

  • Der Vater offenbart sich sehr in genau diesem Wort: Vater.
  • Philosophie zeigt mir: Gott ist gut, Jesus zeigt mir: Gott ist nahe.
  • Teils Erfahrung: Ich kann mich auf den Hl. Geist verlassen.
  • Die Bibel kommt aus der Kirche (nicht umgekehrt).
  • Die Würde des Menschen ist unendlich, seine Bezogenheit existenziell, sein Auftrag ist Frucht (folgt aus der Trinität).

Ich habe es in Unmündigkeit empfangen, darum hängt es nicht an meiner Weisheit – ich preise Dich Herr Jesus, dass es so ist.

Du wolltest es mit zeigen – ich bete Dich an.

Viele andere Dinge gibt es in vielen Texten und Andachten. Vieles ist gemischt und ich weiß nicht, welches mein Anteil ist, welches ich von anderen Philosophen oder Heiligen gelernt habe.

Konsequenzen

Weil ich die obigen Dinge weiß, kann und muss ich ihnen gehorsam sein. Für mich gilt der Satz „Bleibe im Fragen und du bist frei von Gehorchen“ nicht. (Den Satz hat Bonhoeffer als Diagnose der Theologen zu seiner Zeit formuliert).

Ich fürchte in diesen Dingen keinen Irrtum, darum darf ich sie benennen. Sie sind auch Basis meiner Seelsorge.

Andere Dinge kann ich daran messen und weiß ob der Gültigkeit des Maßstabes.

Ich suche zumeist nach Bezügen, nicht nach Neuem. Neues möchte ich aus Offenbarung, nicht aus Konstrukten.

Sind die Stürme der Zeit und der Menschen um mich herum groß und laut, so schaue ich auf diese Dinge und habe Frieden – nicht meinen Frieden, Deinen Frieden.

Ich bin ein glückseliger (makarios) Mann. So wie es das erste Wort Jesu aus den Seligpreisungen der Bergpredigt sagt:

Selig sind, die da geistig arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.

Hinterlasse einen Kommentar