Was kommt mit Christus?

So 27.08.2023

Mt 16:13-20 Christusbekenntnis des Petrus

An Gott zu glauben, ist eine Sache. An einen personalen, konkreten Gott noch viel mehr. C.S.Lewis hat Jahre dagegen gekämpft. Sein klarer Verstand kannte die Konsequenzen.

Noch einen Schritt weiterzugehen, und Jesus Christus anzuerkennen, war dann noch ein weiterer, gravierender Weg.

Was ist durch Christus nun anders, was wir durch „Gott“ noch nicht haben?

a) Gott als personales Wesen anzuerkennen, bedeutet Unterwerfung – das hat Lewis klar gespürt. Es ist etwas anderes als eine Gottheit anzuerkennen.

Mir scheint, viele, die sich für Christen halten, stehen noch vor dem Punkt einen personalen Gott ernst zu nehmen.

Aber: Mit Gott allein ist in Wahrheit keine Freundschaft möglich. Gott ist zum einen so viel größer, dass maximal eine gute Knechts-Beziehung sein kann. Eigentlich nur „guter Sklave“.

Zudem bin ich voller Eigenwillen (Sünde) und Gott kann nicht wirklich mit einem sündigen Wesen zu tun haben. Zwar ist das historisch anders gewesen (Abraham, Mose, die Erzväter, David, …), das war aber eine Vorschattung auf Christus.

b) Mit Christus ist in die Welt gekommen, dass es möglich ist, sowohl Menschensohn zu sein, wie Jesus immer wieder betont, als auch Gottes Sohn – wie Petrus es erkennt und Jesus es bestätigt.

Damit gibt es keinen neutralen Ort mehr. Heiligkeit ist möglich und da ich meine Zugehörigkeit zu Gott schon kannte, bleibt mir nur Heiligung. Also Ganzhingabe.

Zu meinen, es gäbe einen Ort ohne diesen Anspruch, ist das Verhalten des Jona. Er demonstriert die Sinnlosigkeit des sich verbergen Wollens vor Gottes Anspruch auf alles.

c) Jesus ist Gott in der konkreten Zeit. Zeit bleibt damit nicht linear, endlos oder gar zyklisch.

Jesus ist Herr der Geschichte.

→ Der Weltgeschichte (z. B. zu der Zeit, da Augustus Kaiser war, und Cyrenius Landpfleger von Syrien.)

→ „Moderne“. Jesus ist Herr auch unserer Zeit. Wir kämpfen nicht mit einer „modernen Zeit“ – sondern Christus ist gegenwärtig. Es wird Zeit, Ihn in der Gegenwart zu suchen.

→ Lebensgeschichte. Meine je eigene Biografie und die Biografie jedes Menschen hat mit Jesus zu tun. Gott sitzt nicht an irgendeiner Fernbedienung, Er ist mitten dabei.

Die Christuserkenntnis des Petrus hat sogleich eine gewaltige Folge: Die Inbesitznahme des Petrus zur Verantwortung für die Kirche.

Als jemand, der Christus erkennt, kann ich der Kirche nicht mehr fern bleiben.

Jesus ist der konkrete Gott!

con: zusammen

crescere: wachsen

Ein Christ ohne Kirche ist ein Irrtum, eine Rebellion.

Es wäre etwa so, als würde ich zu einem Mann sagen, er ist ein Ehepaar.

Das gibt es nicht. Nur Mann und Frau in einem Bund sind so etwas.

Ein Christ ohne Kirche ist nicht gültig Christ.

Ich weiß, und erlebe selbst, die Spannung darin.

Es ist die Spannung, von der Jesus sagt: Daran wird die Welt erkennen, dass ihr meine Jünger seid.

Kirche ist: Gemeinschaft, Lehre, Abendmahl, Beten (siehe Apostelgeschichte).

Wir leben in einer Verwüstung – aber es gibt allezeit Gottesfürchtige. So wie zur Zeit der Pfingstpredigt des Petrus.

Herr, erbarme Dich.

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