Bleiben – in allem

Fr 15.09.2023 Gedächtnis der Schmerzen Mariens

Joh 19:25-27 Drei Marien und Johannes unter dem Kreuz

Jesus leidet für die Menschen.

Und vier Menschen leiden mit Ihm, an Seinem Leid.

Es ist die Krone des Mensch-seins. Niemand wird Jesus je näher sein als dies vier.

Die anderen 11 Jünger sind nicht da.

Und all die Geheilten und Befreiten sind nicht da.

Die Unspektakulären

Die drei Frauen waren keine Influencer. Sie waren nicht berühmt oder irgendwie gleichberechtigt. Nie sprachen sie über Rechte. Und nie über große Dinge.

Aber näher als sie war nie ein Mensch – und ist nie ein Mensch – an dem innersten Jesu.

Und darum glaube ich mit der Kirche an ihre Größe in der unsichtbaren Welt.

Nicht Petrus ist König des Himmels – es ist Maria.

Auch heute wird das Reich Gottes vornehmlich von unscheinbaren, unbekannten Menschen gebaut. Ich vermute, es sind zumeist Frauen.

Nicht die, die meinen, über „Partizipation“ mehr positiven Einfluss zu gewinnen. Mögen es vielleicht gute Gründe sein, die sie antreiben.

Das Reich Gottes wird unten gegründet und gebaut. Auf dem „unteren Weg“, wie mir einmal ein Missionar sagte.

Johannes, der einzige Mann dort, hat das tiefste Werk geschrieben, das die Welt gesehen hat: das Evangelium nach Johannes.

Und auch seine Apokalypse offenbart seine Nähe zu Gott.

Aber seine Mutter ist Maria.

Sie ist seine Quelle. Sie ist der Anfang des Segens.

Maria hat nie nach Macht gestrebt – darum ist sie Königin.

Maria ist dem Schwert nicht ausgewichen, das Simeon ihr bei der Darbringung Jesu im Tempel prophezeit hat. Es ist durch ihr Herz gedrungen, wie er es gesagt hat – und sie hat stillgehalten und ist geblieben.

Maria hat der Welt den Erlöser gegeben.

Und die Welt hat Ihn so zugerichtet, wie man es am Kreuz sehen kann. Zu Tode gefoltert und verachtet wie einen Verbrecher.

So hat sie Ihn von der Welt zurückbekommen – und zurückgenommen.

So hat es mir Papst Benedikt gepredigt, als ich ihm einmal nahe war.

Im Augenblick der vollkommenen Zerstörung wurde Jesus Maria in den Schoß gelegt, aus dem Er kam.

Gott gibt sich dem Menschen Maria – im Anfang und im Ende.

Er bezeugt: Das ist der Mensch, dem ich vertraue – vom Anfang bis zum Ende.

Nicht unter einen Helden beuge ich mich. Sondern unter einer treuen Frau. Sie sei mir Mutter, wie sie die Mutter des Johannes ist.

Ich beende meinen Protest, der so lange mein Erbe war.

Du, Maria, hast nie etwas verlangt – und darum ist dir alles gegeben.

Wer dein Sohn ist, der ist Jesus nahe, wie er Ihm nirgends nahe sein kann.

Das erkenne ich an Johannes.

Johannes erkennt sich, als von Jesus geliebt.

Vielleicht ja genau deshalb – weil Jesus ihm am Kreuz Maria zur Mutter gab. Diese Mutter.

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