Kann ein Baum sich ändern?

Sa 16.09.2023 Mit der ganzen Familie in Wisch.

Lk 6:43-49 Von den Früchten des Baumes

Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten.

Puh.

Es sind also nicht meine Taten, sondern das, was aus meinem Herzen kommt. Etwas, das ähnlich dem Charakter klingt. Mein Wesen, mein Sein.

Ein Baum kann an seinem Wesen nichts ändern.

Und wenn ich auf manches schaue, was an mir selbstbezogen und besorgt ist, bin ich überwältigt davon, dass ich das schon immer kenne – und verabscheue.

Gestern habe ich es wieder erlebt. Ich schäme mich.

Auch in meiner Umgebung scheint es so zu sein. Die Menschen hören jetzt ein Jahr meine Andachten. Und bei vielen erkenne ich keine substanzielle Veränderung.

Ist denn alles umsonst? Bemüht sich die Distel vergeblich, Feigen zu tragen?

Nein.

Wir Menschen haben zwar kaum die Macht, gegen unseren Charakter zu handeln – wenn es auch hier und da einmal gelingt.

Aber wir können eine andere Pflanze in uns gießen. Ein zunächst kleine, unscheinbare Pflanze. Eine Pflanze, die zu gießen sich nicht zu lohnen scheint. Sie spielt im aktuellen Leben kaum eine Rolle. Wer es einmal mit wuchernden Brombeeren zu tun hatte, weiß, wie aussichtslos es zunächst erscheint, diese zu bändigen.

Was ist denn das „gießen“?

Mir scheint, es ist immer die Annahme der Demütigung, die in dem Gehorsam gegen das leise Wort Gottes steckt.

Das Gleichnis von heute endet nicht mit den Bäumen und ihren Früchten. Dazu, und mit ihm verbunden, steht dort die Geschichte von Hausbau. Und von der Gründung auf den Worten Jesu.

Der wesentliche Unterschied der beiden Bauherren in dem Gleichnis ist, dass der eine auf sich selbst hört und der andere auf Jesus.

Auf Jesus zu hören ist Dinge im Gehorsam zu tun, die Er benennt.

Gestern war es so. Nachdem ich gefallen bin, wollte ich mich zunächst in Selbstmitleid und Verzweiflung betäuben.

Dann fragte ich – Maria.

Und sie gab mir einen Ort der Heilung. Ich konnte an einer Stelle den „anderen Andreas“ handeln lassen. Den, der im Verborgenen mit ihr wirkt – weitgehend ungesehen von anderen.

Ich spürte: Hier ist ein anderer Grund, ein Fels, den ich nicht gelegt habe. Ein Ort außerhalb meiner Selbstsorge.

Ich kann mich nicht ändern.

Aber ich kann mich auf den einlassen, der meinem Handeln einen anderen Grund gibt. Ein Wort von woanders her.

Maria

Die Andacht gestern war mir selbst überraschend. In meinen Notizen, die ich zuvor mache, stand etwas anderes. Und die Nähe und das Wesen von Maria ist mir immer wieder durchs Herz gegangen.

Diese nicht Fordern, dieses garnicht bedrängende.

Ich spüre, sie ist da und lässt mich ganz frei. Sie fordert nichts von mir.

Aber wenn ich in die Atmosphäre, die sie umgibt, hinein spüre, weiß ich, was gut zu tun wäre, was sie durch ihre unmittelbare Nähe zu Jesus als unser Zuhause mitbringt.

Es ist, als wenn es in ihrer Nähe leichter ist, zu hören und zu tun, was gut ist. „Was Er euch sagt, das tut“, sagte sie den Dienern auf der Hochzeit zu Kanaa.

Maria berührt mein Herz und macht es ihm leichter dem reinen Wort, dem leiblosen Geist zu folgen.

Wenn ich schaue, wo sie hinschaut, möchte ich gern tun, was sie erfreut.

Es ist immer das, was Ihren Sohn ehrt!

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