Di 03.10.2023 Tag der Deutschen Einheit.
Lk 9:51-56 Jakobus und Johannes wollen Feuer von Himmel befehlen.
Es war auf dem Weg zur Erhöhung Jesu. Gegen Ende der Jüngerschaft der Donnersöhne, Jakobus und Johannes.
Wegen einer kleinen Sache, der Nichtaufnahme in einem samaritischen Dorf, wollen sie mit Napalmbomben reagieren.
Habe sie denn nichts gelernt? Jetzt, kurz vor dem Enden immer noch nicht?
Wozu denn die drei Jahre mit Jesus, wenn sie jetzt scheinbar noch so weit von der Sanftmut und dem Frieden Jesu entfernt sind?
Mir scheint, es könnte andersherum sein.
Sie haben viel gelernt.
- Dass Jesus der Messias ist und Ihm etwas zu verweigern, eine Ablehnung des Allmächtigen Gottes selbst ist. Sie sind nahe daran, die Größe Jesu zu erkennen. Wie steht es damit bei mir?
- Dass sie charismatische Vollmacht haben über die Mächte der Erde. So wie Jesus gegenüber dem Sturm auf dem See von Genezareth. Er gebot den Wellen und dem Sturm. Das hatten sie verstanden, das glauben sie, das wollen sie vollziehen.
- Dass es in allem nötig ist, den Herren Jesus zu fragen. Konkret zu fragen. Nicht pauschal, ohne das eigene Anliegen zu benennen. Sie offenbaren sich selbst.
- Dass es in allem gut ist, Jesus nachzufolgen. Auch durch fremdes, feindlich gesinntes Land.
In all dem bin ich kleiner als sie, noch weiter zurück in der Schule Jesu.
Das Donnern der Söhne des Zebedäus, das auch ihr Name ist, ist nicht falsch – es zielt nur noch nicht ganz genau.
Jakobus wird öffentlich Jesus bekennen und es wird ihm das Schwert bringen. Herodes lässt ihn damit töten (Apg. 12). Jakobus erfüllt sein donnerndes Versprechen, als Jesus ihn fragte: „Kannst du den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ – „Ja, ich kann es.“
Johannes wird der Mann, der wie kein anderer Jesus bis in die Tiefe hinein versteht. Der Worte schreibt, die gottähnlicher „Logos“ sind. Vor ihm sind alle meine Worte Geschwätz.
Der reißende Strom der Herzen wird genau auf das richtige gerichtet. Nicht abgeschwächt oder gar gebrochen.
Wahrheit ohne Eifer ist der Größe der Liebe Gottes nicht angemessen.
Und Eifer ohne Wahrheit verbrennt die Stadt, anstatt sie zu retten.
Wie viel Kraft verschwende ich für Zweitwichtiges. Wie oft muss ich mich bremsen, weil mein Eifer ungenau ist und dabei ist, zu schaden.
Je sorgfältiger die Ausbildung in der engen Nähe zu Jesus ist, desto mehr ist der Vollzug des Christseins dann auch volles Leben, überfließendes, wirksames Leben. Voll herrlicher Leidenschaft und Lebendigkeit.
Es ist ähnlich wie bei einem Rosenstock.
Jede Beschneidung, jede „Zurechtweisung“ ist Ursache für Kraft aus der Wurzel hin zu rechtem Erblühen.
Der Sanftmut und Frieden aus der Bergpredigt ist nicht Impotenz und Laissez faire. Es ist glühende Kraft der Freundschaft mit Gott und Raum gebender Friede gegen alle Lauheit der Welt.
Praxis
Ich erlebe, dass die Angst vor Fehlern oft mehr Schaden anrichtet, als die Fehler selbst. Fehler, die mir Gelegenheit geben, korrigiert und ausgerichtet zu werden.
Ohne Wind keine (Segel-)Schifffahrt.
In aller Zurechtweisung ist Jesus weit davon entfernt, den Donnersöhnen Seine große Liebe zu ihnen zu entziehen – im Gegenteil. Er wird ihnen erlauben, Seinen Kelch mit Ihm zu trinken – eine Würde ohne Maß.