Werke und Wesen

Di 17.10.2023

Lk 11:37-41 Jesus und das Waschen der Hände.

Das „Schwarzlicht Problem“.

Zusammenhang

Es ist gut, den Bibelabschnitt, der zwischen gestern und heute liegt, mitzulesen (V33 – 36). Dort ist vom Auge die Rede. Und davon, dass das Licht in mir nicht Finsternis sein soll (V35).

Der Text heute beginnt damit, dass er sagt, dass Jesus in dieser Rede war.

Wer „Antifragilität“ gelesen hat, kann auch den Dialog zwischen Sokrates und Fat Toni hinzunehmen – dieser ist sehr erhellend. Ich komme vielleicht darauf zurück.

Was ist das Problem?

Die Hände zu waschen, ganz in der Ordnung der Ältestes, ist eine religiöse Handlung.

Warum sagt Jesus nicht: Tue das eine, aber achte darauf, dass du das andere dabei nicht vergisst?

Also: Nimm die guten Verhaltensregeln aus deiner religiösen Tradition und vergiss dabei aber die Armen nicht.

Mir scheint, es geht darum, dass gute Werke „Schwarzlicht“ sein können. Licht, das Finsternis verbreitet.

Ich schaue auf meine Hände, die gutes tun und sie blenden meine Augen, das eigentliche zu sehen.

„Das Auge ist des Leibes Licht.“

Das Licht kommt von woanders her. Meine Hände dagegen kommen von mir.

Ich lasse sie tun, was ich will und dies ist meine Aufmerksamkeit.

Würde ich den Armen Speise geben, weil es in Lk 11:41 steht – mir scheint, Jesus würde immer noch dasselbe sagen.

Das, „was geschrieben steht“, aber nicht mein Auge hell macht, wird mir zum Gericht werden. Alle Bibeltreue kann so zur doppelten Augenklappe werden (mit der ich nichts mehr sehe).

„Schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis ist“.

Welches ist denn das „finstere Licht“?

Es ist nicht das Böse, wie die Welt es kennt.

Sondern es ist immer dasselbe einfache Ding:

Wenn ich meine „Liebesarme“ um mich selbst schlinge und so von einem Sohn des Vaters, zum Sohn des „Lügners von Anfang an“ werde.

Lucifer, der Lichtträger, bringt das Licht in solch blendender Weise, dass es meine Augen blind macht. Es ist das Licht der eigenen Ehre, des kümmern und sorgen um mich selbst.

Der Verlust der Demut ist der Verlust des Augenlichtes. Schlimmer, es ist der Ersatz des Sehens dessen, was da ist, mit dem sehen dessen, was ich sehen will, was ich mir zu sehen konstruiere.

Das Auge sieht sich selbst nicht. Christus sieht sich selbst nicht.

Er sieht nur den Vater und den Bruder. Und Sein Herz wird zur Verbindung zwischen beiden – es kennt sich selbst nicht.

Praxis

Der Pharisäer am Tisch hat Jesus gerade zuvor gehört und erlebt.

Sie saßen nun zusammen und er meinte, etwas besser zu wissen als Jesus: Man wäscht sich die Hände vor dem Essen.

Mach den Mund auf und „beichte“ Jesus dein Herz.
„Oh, Jesus, ich dachte bisher … bitte, zeige mir wie ich ein reines Auge bekomme“.

Zachäus hat Jesus nicht belehrt (auch nicht in Gedanken).

Wenn ich ganz mit meinem Bruder verbunden bin, in seiner Haut stecke, muss ich nicht über gut und böse nachdenken.

Ich tue ihm an, was ich auch mir sowieso antue – das Gute.

Denn ich liebe ja mich selbst am Bruder.

Und nur das ist wirklich Liebe.

Offb. 3:18 „.. und salbe‭‭ deine‭ Augen‭ mit Augensalbe‭, daß‭ du sehen‭‭ mögest.‭“

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