Ein Bethaus

Fr 24.11.2023

Lk 19:45-48 Jesus treibt die Händler aus dem Tempel.

Ist denn Handel etwas Böses. Um was geht es?

Das Alte lehrt uns

Das neue ist vorgeschaltet in dem alten. Denn das Lernen von den Vätern und aus der Geschichte brauchen wir sehr.

Jesus zitiert Jesaja (56:7) und Jeremia (7:11) mit dem Satz. Mein Haus soll ein Bethaus sein.

Ein Haus auch für die Völker.

Bei Jeremia geht es darum, dass Israel meint richtig zu sein, weil es ja den Tempel hat und die rechte Religion.

Jeremia 7

“‭4‭ ‭Verlaßt‭‭ euch nicht auf die Lügen‭‭, wenn sie sagen‭‭: Hier ist des HERRN‭ Tempel‭, hier ist des HERRN‭ Tempel‭, hier ist des HERRN‭ Tempel‭!‭”

Den „richtigen“ Glauben zu haben, ist nicht hinreichend – im Gegenteil. Es kann ein Baustein sein in der Burg der Illusionen.

Ich empfehle sehr, das siebte Kapitel bei Jeremia zu lesen.

Wenn Gott mit Israel, Seinem Erstgeborenen, so umgeht – wie viel mehr mit uns, wenn wir uns töricht auf einen formal richtigen Glauben verlassen.

In meiner katholischen Kirche wird ähnlich wie in Israel gesagt: Die Kirche kann nicht untergehen. Jesus hat es Petrus versprochen.

Die Kirche ist auch das, was schon Leib Jesu war, im Laufe der Geschichte.

Die Institution Kirche in der Gegenwart kann untergehen, ohne dass das Wort Jesu ungültig wird.

Wer meint, er sei in der Kirche sicher, der irrt sehr.

Ebenso meine evangelischen Freunde. Sie glauben, der Glaube allein mache es.

Israel hat auch geglaubt – und ist untergegangen.

Weder der Glaube noch der rechte Glaube schützt und rettet.

Jeremia beschreibt, woran Gott uns mißt.

Es ist die Heiligung.

Von uns viel mehr zu erwarten als von unseren Brüdern in der alten Zeit.

Und das Neue erhält uns

Ein Opfer zu bringen, war zu Jesu Zeit ein notwendiges Werk.

Dazu waren die Taubenhändler da.

Warum ist Jesus dann so radikal?

Ich denke oft an unseren Freund, der einen Büchertisch in der Kirche hatte. Eines Tages zog er mit seinen Büchern in einen Vorraum – es hatte mit diesem Text zu tun.

War denn das Verkaufen von Predigt-Kassetten und christlichen Büchern nicht gut?

Es sind die letzten Tage, die letzten Stunden Jesu, in denen dieses alles geschieht. Das Haus Gottes, die Kirche, beschäftigt sich mit dem Üblichen, mit dem, was man so macht, als Kirche.

Es ist, gerade in den letzten Tagen, entscheidend, zu horchen, zu lauschen, was der Vater uns sagt.

Das Beten ist das Blut im Leib der Kirche. Ohne diese lebendige Beziehung, dieses horchen und gehorchen in diesem Moment, nützt alle formale Richtigkeit nichts.

Jetzt noch, solange es Abend ist.

Wenn die Nacht kommt, kann niemand mehr wirken.

Das Opfer war etwas Partielles. Jetzt geht es um Ganzhingabe. Das ist nicht ein Opfer, bei dem ich noch etwas Wechselgeld herausbekomme.

Es ist das existenzielle horchen auf das Reden Gottes für diesen Tag.

Niemand kann das Gesetz tun – aber ich kann das tun, was Du JETZT sagst, dass ich tun soll.

So ist der Gehorsam, der horcht, die Erfüllung.

Gebet, dass das Ohr reinigt („spitzt“) wird hören, was zu tun ist.

Gott spricht, indem Er an „das Alte“ erinnert. Denn Er ist alles in allem und alles ist schon gesagt. Allein wir brauchen den Finger, der uns die Schriftstelle zeigt, der uns den „alten“ Geist berühren lässt.

So ist es für mich allezeit Alt und Neu zugleich.

Mir scheint der Ort erinnert an die Tradition (Bibel und Väter) und das Gebet positioniert mich durch Gott in all diesem für jetzt.

Hinterlasse einen Kommentar