Wer will denn ewig Leben?

Sa 25.11.2023 💐Inga

Lk 20:27-40 Von der Auferstehung der Toten

Es ist unmöglich, etwas zu wollen, von dem ich nichts kenne.

Wenn solch grundlegenden Lebensvollzüge wie das Leben mit meiner Frau im Himmel kein Thema sind, was ist denn überhaupt dort?

Und vor allem: will ich nicht mehr sterben können, wenn ich garnicht weiß, oder ahne, was mich da erwartet?

Und wer mich da erwartet?

Habe ich ein volles und ewiges Ja für das ewige Leben?

Wer hat denn überhaupt wirklich für etwas ein volles und ewiges Ja?

Schon für das irdische Leben nicht.

Wie sehr höre ich in der Seelsorge dieses bedingt sein. Dieses „ja, aber“.

Dieses „wenn das und das, dann ja.“

Was ist das Leben, für das ich ewig leben will, welchen Vollzug hat es, welches Wesen hat es?

Was soll bleiben

Wie viel meines Seins, meines Wesens, ist ausgerichtet auf das Leben in der Welt. Wenn das alles wegfällt, woran erkenne ich dann noch, dass ich es bin?

In einer neuen Welt geweckt zu werden, in der alles anders ist, inkl. mir selbst, ist keine Auferstehung.

Etwas muss bleiben.

Was soll denn bleiben?

Was ist des ewigen Lebens wert an mir?

Was will ich heute leben, als das an mir, was ewig bleiben soll?

Es bleibt bedeutsam

Wenn das Leben hier auf der Erde nicht bedeutsam wäre, dann wäre der Sohn Gottes nicht Mensch geworden.

Jesu Leben ist vorher ewig gewesen, auf der Erde ewig gewesen und in der Auferstehung.

Er ist immer derselbe, ob als Weltschöpfer, Kind von Josef und Maria, Geschlagener, oder Auferstandener.

Wie ich mich zu meinem jetzigen Leben stelle, offenbart, ob ich ewig leben will.

Denn es ist jetzt ein ewiges Leben oder nie.

Finde ich ein volle und ganze Zustimmung zu den Umständen, den Ereignissen, den Menschen um mich herum?

Wohin will ich denn vor diesem Leben fliehen?

Es ist ja das ewige Leben, weil es von der Art ist – wie Jesus es uns offenbart.

Was ist meine Freude

Was ist meine Freude, wenn ich sie mir nicht verschaffe.

Wozu lebe ich?

Körperlichkeit, Geschlechtlichkeit, Wohlempfinden?

Erfolg, Werk, Einfluss?

Zerstreuung, Vergnügen, Verschlafen?

Ich glaube:

a) Verantwortlichkeit

Dass ich gemeint bin und ich als ganze Person in Erscheinung trete.

Das bedeutet: Stellungnahme und Verantwortung, wo ich stehe und wozu ich stehe.

b) Bezogenheit

Aus dieser verantworteten Freiheit heraus: endgültige Bezogenheit. Zuerst und zumeist zu Gott. Ebenso zu Menschen – dann aber auch zur gesamten Schöpfung.

c) Fruchtbarkeit

Der trinitarische Gott schuf die Welt.

Das etwas Gutes sei, das vorher nicht war.

So auch ich. Ich möchte Gutes in die Welt bringen.

Und gutes ist immer das, was Gott erfreut.

Wie komme ich zu einem „Ja“

Ich spüre, dass mich ein ewiges Ja an eine Grenze bringt. Der Gedanke der Flucht ins Nichtsein steht am Horizont. Wenn ich auf ihn schaue, erschrickt er mich wenig.

Also wende ich meinen Blick.

Dort bist DU.

Ich traue Dir mehr als mir.

Wenn Du sagst, es ist gut, dass es mich gibt – dann will ich nicht nein sagen, ja, dann will ich in Dir auf ewig sein.

Meine Entscheidung berührt Dich. Ich stehe nicht vor dem Nichts für mich allein, sondern für den mit, der mich liebt.

Und der Blick in die Liebe des Vaters ist eine Quelle des ewigen Ja.

Ja, Vater, gern. Mit Dir.

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