Formung eines Heiligen

Do 30.11.2023 Fest des Hl. Andreas (es ist mein Patron)

Mt 4:18-22 Berufung des Andreas und drei weiterer Jünger

Eine Betrachtung, um etwas Licht zu erhaschen.

Was findet Jesus vor

Jesus blieb in der Nähe und hatte nur eine bestimmte Zeit für die Formung der 12 Apostel.

Er wählte Menschen aus dem „heidnischen Galiläa“ (wie die Gegend genannt wurde). Er wählte allein hier zwei und zwei Brüder, die Fischer waren.

Andreas war nicht Mozart!

Keine Ausnahmebegabung, kein prädestinierter Heiliger.

Im Grunde ein Jedermann.

Die Jünger waren insgesamt nicht sehr besonders.

Andreas war spirituell interessiert, denn er war schon bei Johannes dem Täufer.

Nathanael war ein Beter.

Aber die meisten waren – nichts Besonderes.

Das ist beunruhigend.

Denn es be zeugt: Aus dir und mir kann ein Heiliger werden. Es liegt nicht an Begabung und Herkunft.

Ich kann mit dir reden, Heiliger Andreas, weil du das normal sein kennst.

Formung

Wie nun wird Andreas, der Fischersmann, zum Heiligen Andreas?

Durch Fanatismus?

Durch extremen Eifer?

Durch Studium und Wissenschaft?

Ja, kein Jünger war Akademiker, das beruhigt mich.

Was war es? Was sehe ich?

Ich sehe einen Aufenthalt im Licht.

Das vor allem.

Eine intensive Nähe zu Jesus, der die Wahrheit ist.

Es ist etwas, dass sich mehrt und das den Boden bereitet für den Geist Gottes.

Ohne Pfingsten wären sie wohl kaum so wirksam geworden.

Aber Pfingsten ist kein übergriffiges Eingreifen Gottes.

Ohne den Boden, ohne die Reinheit der Jünger, wäre es schief geworden.

Ich sehe einen Rabbi, der mit Worten, aber mehr noch als Person die formt, die Seine Nähe suchen und halten.

Ich sehe probieren, staunen, fragen, machen.

Ich sehe die Hingabe Jesu an Seine Jünger. Das Gebet für sie und die Geduld mit ihnen. Unbedingte Treue, Loslösung von Bindungen, Bilden einer neuen Heimat, einer Familie.

Ich sehe keine Studienbriefe für zu Hause. Kein Fernstudium.

Mir scheint, es ist der Vollzug des Reiches Gottes.

Und dies ist Bereitung.

Erfüllung ist das sich dazu stellen Gottes, ja des Geistes Gottes.

Praktisches

Man kann äußerlich erkennen, dass es Jünger Jesu sind.

  • Wovon rede ich, wenn ich rede?
  • Mit wem habe ich Gemeinschaft?
  • Wo bin ich?

Sie nannten sie „Christen“, weil sie immer von Ihm sprachen (in Antiochia).

Seht, wie sie brüderlich beisammen sind.

Ich habe Not, beides zu finden.

Das Suchen der Gemeinschaft in und unter dem Kyrios.

Einander helfen, einander Zeugnis geben und mahnen.

Den Boden bereiten für die Zeit der Scheidung.

Noch sind wenige Abendstunden übrig und die endgültige Scheidung noch nicht vollendet.

Aber sind wir Christen erkennbar?

Wie soll ein suchender Christus finden?

Und wie soll ein Christ bereitet werden in der Weise der Jünger?

Wo wird der Acker gepflügt und bereitet?

Die Berufung zum Jünger ist an sich nicht das Ziel.

Jesus redet davon, sie zu Menschenfischern zu machen. Die Verbform betrifft die Zukunft.

An Christus zu glauben ist nicht hinreichend, wenn daraus keine Formung für das folgt, für das wir geschaffen sind.

Heiligkeit ist nicht exotisch, sondern normal.

Wir haben es exotisch gemacht, um uns aus der Verantwortung zu stehlen.

Denn heilig ist „ganz zugehörig“, eben Christ sein.

Das, was ich über Person-Sein gesagt habe.

Das geschieht gegenseitig und hierarchisch zugleich.

Der Tempel zerfällt, wie Israel zerfallen ist.

Zeit für Männer Gottes.

Männer, die aufhören ihren Nutzen zu suchen.

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