So 24.12.2023 Advent mit Heiligabend ✨
Lk 1:26-38 Maria sagt „ja“
Die Frau ist das Größere.
Dieses Evangelium ist noch ganz nahe (08.12.2023).
Um was geht es heute?
Eine Betrachtung
Maria ist eine Frau.
Dies ganze Geschehen ist nur denkbar mit und durch eine Frau. Gott kann geheimnisvoll ein Kind in einer Frau schaffen – aber nicht in einem Mann.
Dabei geht es mir nicht um „möglich“, sondern: So ist es richtig, so soll es sein. Das ist kein Versehen, das ist so.
Der Mann ist strukturell weniger als die Frau. Das sehe ich schon lange so. Und ich bin dankbar, dass ich sage: Und so ist es gut.
Ich kenne aber noch dieses – jetzt ferne – Gefühl, dass bei der Feststellung, jemand hat etwas, was ich niemals haben kann, und das mehr ist, als ich habe, dass es dann ein Gefühl von Ungerechtigkeit gibt.
Dieses Gefühl ist nicht „natürlich“, denn ich spüre: Es muss erst geweckt werden. Eva wurde die Frucht gezeigt, nachdem die Schlange ihr ihre Minderwertigkeit gegenüber Gott benannt hatte. Mit der Potenz das zu ändern.
„Du wirst sein wie Gott“.
Mein blinder Freund hat sich bei mir noch nie über seine Blindheit beklagt. Es ist eher andersherum – ich schäme mich ein wenig, einen so großen Vorteil zu haben.
Auch arme Leute, Arbeiter, Diener und Untergebene empfinden das in der Regel nicht als Problem – wenn man es ihnen nicht „zeigt“.
In dem Film „Was vom Tage übrig bleibt“ (1) geht es um das Leben in einem englischen Herrenhaus. Praktisch nie ist die Position innerhalb der Hierarchie das Thema. Oder gar ein Neid auf den Lord.
(1) von Kazuo Ishiguro, Literaturnobelpreisträger
Maria
Als tief evangelisch geprägter Mann, als Kind der 67’ ger Jahre ist Maria mir unheimlich.
Eine Frau, und eine Frau als Königin des Himmels, ja als Gottesmutter.
Auch jetzt musste ich mich zwingen, Gottesmutter nicht in Anführungszeichen zu schreiben.
Gott selbst
Gott selbst lässt es sich genügen, aus dem Leib von Maria zu kommen. Er pocht nicht darauf, dass Er eigentlich ihr Schöpfer ist (denn alles ist aus dem Wort).
Gott, Ursache des Universums, gibt innerhalb der Schöpfung einen singulären Raum für die Frau frei: Sie ist Eva, die Mutter allen Lebens.
Heute ist auch der Gedenktag von Adam und Eva.
Der Mann, eigentlich der Anfang, wird Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen (1. Mo 2:24, ausgerechnet 24).
Und prophetisch nennt er sie „Eva“.
Ja, Adam wurde gemahnt, weil er seiner Frau in der Versuchung gefolgt ist, ihr gehorcht hat.
Ich sehe: Der Mann ist Herr über die Frau – aber sein Leben ist die Frau.
Die Frau ist, wofür er ist. Seine Herrschaft hat keinen eigenen Nutzen.
Sie dient nicht dem Egoismus, der Selbstliebe.
Wieder ein Grund, die Selbstliebe weit wegzuwerfen.
Geschichte
Gestern habe ich hier gesessen und wichtige Texte über Israel geschrieben. Plötzlich rief mich meine Frau und bat um Hilfe.
Früher hätte ich gerufen “Ich komme gleich“.
Das brauche ich nicht mehr – denn ich komme einfach gleich.
Sie hatte ein Problem mit dem Kühlschrank (eine Schublade klemmte).
Die Mutter meiner Kinder, das größte irdische, was ich habe.
Welch eine Ehre, von ihr gerufen zu werden.
Summe
Der Versucher ruft alle Zeit: Schau mal, du könntest eigentlich mehr sein als du bist.
Ich rufe zurück: Ich habe alles, was ich wünsche, denn ich habe den, der „mehr“ ist als ich – und weiß um Seine Liebe zu mir.
Der Teufel benutzt den Begriff „Gerechtigkeit“, um mit ihm die Liebe auszutreiben.
In meinem Herzen habe ich Maria noch immer nicht so empfangen, wie mein Kopf es schon erkannt hat.
Ach, Maria, zeig dich mir als die, in dessen Schoß sich selbst der Herr des Universums gelegt hat.