Gott ist Gott

Mo 25.12.2023 Weihnachten

Joh 1:1-18 Im Anfang war das Wort

Über das Herumspielen mit Gottes Liebe.

Über diesen grundlegenden Hymnus habe ich schon so viel gehört, gedacht und geschrieben. Die Logotherapie basiert partiell auf Gedanken aus diesen Worten.

Was ist heute Thema:

Gott ist frei

“‭11‭ ‭Er kam‭‭ in‭ sein Eigentum‭; und‭ die Seinen‭ nahmen‭‭ ihn‭ nicht‭ auf‭‭.‭ ‭12‭ ‭Wie viele‭ ihn‭ aber‭ aufnahmen‭‭, denen‭ gab er‭‭ Macht‭, Gottes‭ Kinder‭ zu werden‭‭, die‭‭ an‭ seinen‭ Namen‭ glauben‭‭;‭ ‭13‭ ‭welche‭ nicht‭ von‭ dem Geblüt‭ noch‭ von‭ dem Willen‭ des Fleisches‭ noch‭ von‭ dem Willen‭ eines Mannes‭, sondern‭ von‭ Gott‭ geboren‭‭ sind.‭”

Was denn nun?

Ist der Mensch frei, Gott anzunehmen – oder ist es ganz Gott?

Ein Thema, das mich als junger Christ (vor etwa 35) beschäftigt hat. Ein tiefer Konflikt in der evangelischen Theologie (z. B. Spurgeon versus Luther).

Ich sage, es löst sich, wenn ich Gottes Freiheit in den Blick nehme.

Gott ist frei.

Er ist kein himmlisches Prinzip.

Er ist auch nicht allein das Prinzip Liebe.

In Ihm ist auch personale Freiheit.

Was wäre das auch für eine kleine Liebe!

Eine Liebe, die unfrei ist?

Es ist unerträglich, dass Gott frei ist – denn dann kann ich verworfen werden, egal wie sehr ich Gott will – oder?

Gott ist in sich selbst genüge, da Er trinitarisch ist.

Rumspielen mit Gottes Liebe

Ist es nicht so, dass unsere Generation mit Gottes Liebe spielt?

Weil sie doch so sicher ist und Gott nicht anderes kann, als sich am Ende zu erbarmen, leben wir frech unser altes Leben.

Gott muss dann hinter uns aufräumen – Seine Liebe zwingt Ihn dazu.

Und wenn Gott mein Leben dann nicht segnet, also scheinbar nicht liebt, dann kann Er auch nicht existieren.

„Am Anfang schuf der Mensch Gott“, so notierte ich am 15.12.2023.

Gott ist Gott, wenn er so ist, wie ich ihn haben will.

Und am unerträglichsten scheint mir der Gedanke: Gott ist Gott und Er ist frei mich anzunehmen oder nicht.

Kann ich mir Gottes nicht sicher sein?

Wer sich Gottes zu sicher ist, läuft Gefahr, lässig zu werden.

Zwar glaube ich, dass Gott immer liebt.

Aber ich fürchte, am Ende nützt es mir nur etwas, wenn ich ebenso liebe – und darin kann ich mir nicht sicher sein.

Denn Er zwingt mir nicht meine eigene Liebe auf!

(Ich mache dich liebend).

Gottes Liebe ist eine Einladung.

Eine Einladung mit einer Ortsangabe.

Ich bin entweder dort, oder nicht dort, weil ich nämlich weiter hier bin.

Entweder ich lebe mein Leben, dann bin ich hier.

Oder ich bin dort – dann lebe ich nicht länger mich selbst.

Die an Gottes Namen glauben.

Autorität, Rang, Würde, Charakter, Ruf oder Ruhm (Strong Bibel).

Gott ist insoweit mein Gott, als ich Ihn Gott sein lasse.

Wenn ich in Zimmer A bin und glaube an Gott in Zimmer B, so ist das nicht der Gott, von dem ich rede.

Nur der Gott, der auch in Zimmer A ist, ist mein Gott.

Alles andere ist Theorie.

Eine Theorie, die mich endlich bleiben lässt in dem Provisorium meiner Selbstliebe.

Praktisch

Praktisch heißt das, sein Leben zu hassen.

Hassen in dem Sinn, dass es mir den Platz wegnimmt.

Mein Leben in dem Sinn, als es für mich ist.

Genau das gleiche Leben kann ein „für-Leben“ sein.

Ich hasse es, mir eine Mozart-Kugel vom bunten Teller zu nehmen, weil ich meine Unfreiheit spüre.

Es ist keine Sünde, eine Mozart-Kugel zu essen.

Sondern sie sich zu nehmen.

Die Frage, wo ich selbst dabei bleibe, wird sicher an einer anderen Stell Thema sein.

Es ist nur eine Andacht.

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