Frieden der Welt?

Di 26.12.2023 Weihnachten. Gedenktag des ersten Märthyrer.

Mt 10:17-22 Jesus kündigt Verfolgung und Leid an

Nehmt euch vor den Menschen in Acht.

Die Wahrheit bringt keinen Frieden.

Die Geburt Jesu, der der Christus ist, ist zunächst die große Friedensbotschaft.

Und das scheint das, was sich die Menschen wünschen – und machen sich ihren „Friedensgott“. So wie die Juden Jesus zum König machen wollten, einen Gott, der ihrer Sehnsucht entsprach. Verständlich, als unterdrücktes Volk unter römischer Besatzung. So wollen wir Jesus zu unserem Friedensgott machen.

Aber die Kirche hat in ihrer historischen Weisheit noch gewusst, dass der „Frieden mit Gott“ Krieg mit der Welt bedeutet.

Der Friede, den Jesus bringt, ist der Friede mit Gott.

Nur im und durch den Frieden mit Gott ist Frieden mit Menschen möglich.

Leider hat meine Kirche das nicht mehr präsent.

Wie könnte sie sonst für einen Waffenstillstand und überhaupt für Frieden in der Welt plädieren? Ich kenne die Zeit für Frieden in der Welt nicht – ich kenne aber die Zeit für Frieden mit Gott – nämlich allezeit.

Wollen wir etwa Frieden, zur Not auch ohne Gott?

Dann wäre Frieden unser Gott.

Die Botschaft muss heißen: Suchet Frieden mit Gott!

Nehmt an, den Frieden, den Gott euch ALLEIN in Christus anbietet.

Jesus offenbart den Streit der Welt

Den Streit gegen Gott.

Denn die, die Stephanus gesteinigt hatten, habe ihn ihrem eigenen Gottesbild geopfert.

Was sie für „das Höchste“ hielten.

Wie gestern geschrieben: Gott ist sehr schnell mein Bild von einem Gott. Und ich mache mir einen Gott, wie ich meine, dass Er sein müßte.

Z. B. einen Gott des Friedens in der Welt.

Der Frieden ist nicht Gott!

So kann die Lüge keinen Frieden mit der Wahrheit schließen – sie würde dabei sterben. Und ebenso die Wahrheit.

Reiche ich der Lüge die Hand, wird sie mich zu ihresgleichen machen.

Es ist unbequem und unsicher, die Wahrheit zu suchen.

Lieber suche ich den Frieden.

Einen Frieden der Dunkelheit?

Einen Frieden, der die Schuld und die Lüge nicht benennt?

Denn die Wahrheit führt dazu, dass ich gesteinigt werde.

Es ist geradezu ein Kennzeichen der Wahrheit, dass ihr widersprochen wird – zur Not mit Gewalt.

Die Existenz Israels ist ein Zeichen der Gegenwart Gottes in der Welt. Er hat dieses Zeichen versprochen und erfüllt.

Der Hass auf Israel ist derselbe Hass, den Stephanus erlebt hat.

Ein vernichtender Hass.

Kein Streit um Land!

Darum ist nichts eine Lösung, was nicht entweder die Offenbarung Gottes vernichtet (Steinigung) oder sich der Offenbarung ergibt.

Wenn es wahr ist, dass etwa 200 Palästinenser im Gazastreifen getauft wurden, nachdem sie einen intensiven Traum der Offenbarung Jesu hatten, so ist das der Frieden, der allein Bestand haben wird.

Dem Rad in die Speichen fallen

Inwieweit man „dem Rad in die Speichen fallen“ soll, ist eine menschlich kaum lösbare Frage.

Hinweis:

„Man muss dem Rad in die Speichen fallen“ stammt aus einem Essay Bonhoeffers, „Nach zehn Jahren“. Einem Brief an seine Freunde vom 30. April 1943. In diesem Kontext spricht Bonhoeffer über die Verantwortung und die Notwendigkeit des Widerstands gegen das Unrecht und die Tyrannei des nationalsozialistischen Regimes.

Es beschreibt die Wahrhaftigkeit, zu dem zu stehen, wo das Herz wirklich ist.

Wäre der Saulus, zu dessen Füßen die Männer ihre Kleidung legten, schon Paulus gewesen – vielleicht wäre er den Steinwerfern entgegengetreten.

Auf dem Weg in die Heiligkeit ist das Kleid der Wahrhaftigkeit zu tragen. Bin ich heute ein Märthyrer? Auch im Blick darauf, dass meiner Familie etwas angetan wird?

In jedem Fall kann ich das von niemandem anders verlangen.

Und auch Papst Franziskus kann von Israel nicht das Martyrium fordern – auf was sein Vorschlag hinauslaufen würde. Ein Nachsinnen über die Konsequenzen wäre das mindeste gewesen.

Mit zittern sage ich: die Kirche steht mit einem Fuß erneut auf dem Gelände des Holocaust.

So klar möchte ich es angesichts des Martyriums von Stephanus benennen.

Es ist Zeit, um Umkehr für meine Kirche zu beten.

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