Wie könnte Gott heute in Erscheinung treten?

Sa 06.01.2024 Epiphanias

Mt 2:1-12 Die Weisen erkennen Gott in Jesus

„Wir haben Seinen Stern aufgehen sehen.“

Und heute?

Die Bibelforscher der damaligen Zeit wußten auch, dass der Messias kommen würde. Sie wußten auch wo.

Aber sie sahen Ihn nicht.

Noch nicht einmal das ist Konsens im praktischen Leben der Christen.

Jesus kommt wieder.

Wer glaubt das?

Wer glaubt das in einer Weise, dass er konkret danach Ausschau hält?

Warum?

Die Geschichte ist voll vom Missbrauch von Erwartungen des Weltunterganges.

Wozu sollte spekuliert werden?

Ist es nicht eher schädlich für den Alltag und die Zukunftsvorsorge der Menschen?

Mir scheint, der falsche Umgang mit der Erwartung der Wiederkunft Jesu hängt viel an der Frage, was ich davon habe.

Wozu kamen die Weisen zum Kind?

a) Sie folgten der im Menschen angelegten Suche nach Wahrheit und Ordnung. Einem König gebührt Unterwerfung. Das ist rechte Ordnung.

b) Sie waren Zeugen der Wahrheit und der Freundlichkeit Gottes. Gottes Werk soll erkannt werden. Gott ist ein Gott der Beziehung, Er macht nicht alles mit sich allein ab (auch wenn Er das könnte).

c) Sie hatten die Ehre, dem Gott, dem alles zu eigen ist, dennoch etwas zu geben.

Bevor Gott wieder alles in allem ist, gibt es einen kurzen Zeitraum, in dem wir Ihn beschenken können.

Dinge in der rechten Ordnung zu tun, ist die eigentliche Erfüllung des Lebens.

Ich habe Augen, um den Stern zu sehen. Ich habe Füße, um zum Stall zu gehen. Ich habe etwas mir anvertrautes, um es dem Lamm zu geben.

Gott offenbart es

Die Magier haben sich nichts angemaßt. Sie folgten dem, was Gott wollte.

Sie forschten nicht, um die Ergebnisse für sich selbst zu nutzen.

Jedoch:

a) Gott hat es durch die Propheten offenbart.

Wozu schreibt es Gott, wenn wir nicht danach fragen sollen?

b) Es gab ein Zeichen. Sie sahen Seinen Stern.

Um den richtigen Stern zu sehen, braucht es Dunkelheit, Geduld, Freiheit von Selbstsucht. Und: Gemeinschaft.

c) Sie hörten Gott im Traum. Unterscheidung der Geister.

Ersatzgott

Wer ist unser Gott?

Wen fragen wir um Leitung?

Welches sind die Gründe, dass wir unsere Wege gehen?

Ich kenne aktuell keine Gruppe von Christen, die nach Gott fragt.

Weder meine katholische Kirche, nicht die Bruderschaft in der ich bin, noch die lokale Gemeinde, inkl. der Pfingstkirche.

Man fragt nach Meinungen und Mehrheiten, nach Soziologie, Psychologie, Zeitgeist. Oder nach Wissenschaft oder abstrakter Theologie (selten).

Aber am meisten fragt man nach Erfolg und nach Lust.

Das sind unsere Götter.

Vorhersagekraft

An der Börse fragen Millionen von Menschen nach der Zukunft. Mit sehr bescheidenem Erfolg.

Die Wissenschaft kann kalte Fakten recht gut vorhersagen (Laufbahn der Gestirne oder Wirkung chemischer Gemische).

Wer hat die Wende 1989 vorhergesagt?

Wer 9/11?

Kann ein Wahlforscher Ergebnisse in 10 Jahren vorhersagen?

Gott aber offenbart Seinem Volk, was Er tun will. Er sendet Propheten und Zeichen. Er schenkt Weisheit den Demütigen.

Aber wer fragt Ihn?

Ich will wissen, wohin ich gehen soll. Welches handeln ehrt meinen Gott. An wem offenbarst Du Dich?

Wer 1938 zu den Juden stand, der stand bei Gott.

Konkret, geschichtlich, Gott ehrend.

In ihnen hat Gott Sein Leiden offenbart.

Zu Gott stehen bei Seiner ersten Erscheinung, in Seiner Wirksamkeit und in Seinem Leiden. Konkret, mit Ort, Datum und Uhrzeit.

Wo soll ich heute stehen?

Wage ich, Deinem Stern zu folgen?

An den Ort, an dem Herodes Krieg führen wird?

Wo Du bist, da will ich sein.

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