Mo 08.01.2024
Mk 1:14-20 Anfang von Jesu Wirken, erste Berufungen
Ist Jesu Vollmacht Vorbild oder zu weit weg für meinen Alltag?
Jesus beginnt nach der Gefangennahme von Johannes dem Täufer. Die Gefangennahme ist nicht „Pech“, sondern Kairos. Ein sinnvolles Ereignis in der Entfaltung des Geschehens.
Jesus handelt zunächst ähnlich wie Johannes.
Markus aber berichtet schnell von den ersten vier Berufungen. Alle in einer Weise, als wenn Jesus etwas einsammelt, das gezielt für Ihn hingelegt wurde.
Andreas und sein Bruder gehen ohne einen Zwischenschritt, ein Zögern oder Packen von Sachen mit. Ohne Gespräch, ohne Abschied.
Im Kalender Gottes war genau dies dann.
Bei Jakobus und Johannes (dem Jünger) wird es betont: Sie waren mitten in der Arbeit. Und nun stehen sie auf und lassen den Vater im Boot zurück.
Kein Plan und kein Zufall
Wir haben die Alternativen: Plan und Zufall.
Dirigistisch oder nach Wahrscheinlichkeiten.
Aber es gibt ein Drittes.
Es ist klar, dass mein Vater im Himmel alles weiß.
Wenn ich ganz in Seiner Führung gehe, ist mir alles Fügung.
Ich erinnere an die Andacht von 06.01.2024. Dort ging es darum, wie Gott heute in Erscheinung treten könnte.
Er will die Teilhabe von Menschen.
Wer aber fügt sich hinein in das hören und tun wollen, was Du offenbaren und fügen willst?
Dein Weg des Vertrauens
Wen Du mit Deiner leisen Stimme führst, der kann Vertrauen. Unabhängig von Wahrscheinlichkeiten und soziologischer Raffinesse.
Nicht über Werbung und Abstimmung, noch nicht einmal über Fragen und Bitten.
In meiner Seelsorge erlebe ich es manchmal.
Ich spüre, was Du jetzt willst – und die Tür geht leicht, fast wie von selbst, auf.
Soll etwas geschehen, gilt eine andere Struktur, als wenn ich versuche etwas zu machen, was ich will.
Natürlich und Übernatürlich
Eine Frucht zu ernten, wenn sie reif ist, hat eine gewisse Verwandtschaft mit dem, was ich meine.
Zur rechten Zeit, am rechten Ort, mit dem rechten Werkzeug – fügt sich zumeist auch natürlich, was „dran“ ist.
Ein Zusammenkommen von Stimmigkeit verschiedener Art.
So auch mit meinem Herzen und dem Herzen des Anderen.
In verantworteter Weise – auch wenn es nicht immer süßlich harmonisch sein muss.
Nun aber:
Stimmig mit Dir.
Wie es der Hauptmann von Kapernaum sagt. Ich befehle in stimmiger Weise, denn ich gehorche in stimmiger Weise.
Und zwar einer Person.
Mein Befehl ist recht, wenn er in der Ordnung meines eigenen Gehorsams erfolgt.
Jesus ruft Andreas – denn Er spürt, dass dies jetzt vom Vater her recht ist.
Besonders höre ich dies auch in der Geschichte des Einzuges Jesu in Jerusalem.
Genauer in der Aufforderung an zwei Jünger einen Esel aus einem Dorf zu holen.
Alle Evangelien berichten davon. Mt 21:1-3, Mk 11:1-3, Lk 19:29-31 und Joh 12:14-14.
Es liegt nicht daran, dass Jesus Gott ist – sondern daran, dass Jesus Sohn ist!
Gott ordnet – der Sohn gehorcht.
Wir sind niemals Gott – aber wir sind aufgefordert, Sohn sein zu leben.
Wenn ich glaube Sohn zu sein – dann will ich auch so handeln.
Ich kann also nie mehr „Pech“ haben.
Ich habe nie mehr Misserfolg.
Und ich fürchte kein Scheitern.
Denn entweder ich bin in der Ordnung des Sohnes – das ist alles so richtig, wie es geschieht.
Oder ich weiche ab – dann ist es dasselbe wie das Rundwerden des U-Eisens beim feilen. Ich lerne daraus, dass ich hier oder dort zu doll gedrückt oder geschoben habe.
Und es ist gut, dass ich dies nun lerne.
Denn mein Herr und mein Gott zürnt nicht wegen Fehlern – sondern nur, wenn ich Ihm eigensinnig und misstrauisch den Rücken kehre und mein eigens Ding mache.