Wozu wirkt Jesus?

Mi 10.01.2024

Mk 1:29-39 Jesus heilt viele – und geht dann woanders hin

Die Kirche wird zu Pfingsten gegründet. Was also, ist Jesu Ziel zu jener Zeit?

Genau genommen steht dort nichts von Heilung.

Die Schwiegermutter fasst Jesus an die Hand.

Die Menschen, die am Abend kommen, „therapiert“ Er. Im damaligen Wortverständnis etwa „dient ihnen“.

Im Ergebnis geht es ihnen besser. Aber ich sehe nicht, dass Jesus eine Art Arzt ist, der Menschen heilen will.

Ich sage: Jesus vollzieht sein Wesen.

Was macht Jesus eigentlich?

Der Anfang der Kirche ist Pfingsten.

Was macht Jesus hier genau?

Er gründet keine Kirche. Er rettet die Menschen hier nicht, er tut ihnen Gutes.

Er spricht von der Nähe des Reiches Gottes – nicht vom da sein.

Er erlaubt den Dämonen nicht, Ihn zu offenbaren.

Das heißt, Er will jetzt nicht, dass die Menschen Ihn kennenlernen als den, der er ist.

So können sie Ihm auch nicht „ihr Leben geben“.

Um was geht es dann?

Bleibende Werte

Erst mit dem Kreuz wird Jesus für das Universum die Offenbarung und der Vollzug der Liebe Gottes.

Wer Jesus vor dem oder ohne dem kennt, der kennt Ihn letztlich nicht hinreichend.

Dennoch gibt es Dinge, die ich vorläufig nenne, die eine Bereitung sind.

Und sie haben ihre Zeit, ihren Platz, ihren Wert.

Kind sein hat seinen eigenen, unbedingten Wert.

Jüngling sein hat seinen eigenen, unverzichtbaren Wert.

Auch wenn beides auf die volle Mannesreife hinstrebt (reift).

Treue – nicht Erfolg

Ich bin gerufen, treu zu sein. Auch in aller Vorläufigkeit.

Jesus ist dazu da, auch in die nächsten Städte zu gehen und dort zu wirken.

Auch wenn dort keine Gemeinde gegründet wird, keine Kirche entsteht.

Der Regen tränkt den Acker, die Saat geht auf.

Ein anderer wird weiter gießen, ein anderer wird ernten.

Die Wirkung ist in der sichtbaren – aber mehr noch in der unsichtbaren Welt.

Ich bin meinem Gott verantwortlich – nicht dem Erfolg.

Wie vollziehe ich das?

Mir scheint, es geht auch für mich um Bereitung.

Jesus vollzieht Sein Sein (Wesen). Er dient, weil Er ein Knecht ist. Er predigt, weil Er das Wort ist. Es gibt keinen Zweck, der nicht schon im Vollzug dabei ist.

Ich allerdings muss erst der Werden, dessen Vollzug seines Seins Gott wohlgefällig ist. Wie gestern beschrieben – in einer rekursiven, lernenden Weise.

Was ist das Nahekommen des Reiches Gottes?

Was ist Bereitung?

  • Nahe sein
    Jesus geht zu den Menschen, ist nahe, ganz nahe. Nimmt die Hand.
  • Dienen
    therapeúo – dienen (heilen). Aufrichten. In den Dienst bringen (Die Schwiegermutter wurde auch zum Dienst gestärkt).
  • Geduldig sein
    Treue als Vollzug des Vertrauens, des Glaubens.
    Ich sprach gestern mit einem Freund über Vertrauen. Es ist keine Spekulation oder Einschätzung ob ich Diesem oder Jenem vertrauen kann – sondern ein Zustimmen zu einer kostbaren Beziehung (die mich etwas kostet).
  • Mit-Leiden
    Ja, Mit-Leiden. Auch wenn meine Kollegen etwas anderes sagen. Leiden ist ein Wert, ich schenke ihn meinem Bruder. Dies ist besonders für die unsichtbare Welt bedeutsam.
  • Übernahme von Schuld
    Letztlich nimmst Du unsere Schuld. Und entfaltetet damit unsere Fähigkeit, ähnlich zu handeln.

Sei → Werde → Sei. (Heiligung)

So kommt Gott zum Ziel.

Nicht: Wozu tue ich das?

Sondern: Mit wem und als wer tue ich das?

Jesus vollzieht es als Sohn. Er hat kein Ziel, keinen Zweck in sich.

Sein Sein ist Sohn sein.

So bin auch ich meinem Vater nahe – im Sohn sein.

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