Verworfen?

Do 11.01.2024

Mk 1:40-45 Jesus heilt den Aussätzigen

Ein Bibeltext voller unvorstellbarer Dinge. Kann Jesus z. B. nicht heilen wollen?

Unvertraut

Die Ereignisse sind unvertraut, weit weg.

So viele „Unmöglichkeiten“.

Warum glaubt der Mann, Jesus können ihn heilen?

Gibt es ein Nicht-wollen Jesu? Ist also die Frage „wenn Du willst“ überhaupt sinnvoll?

Schlagartige Heilung – was ist das?

Warum es geheim halten?

Warum will Jesus Seine Gesetzestreue beweisen, offenbaren,

nicht aber seine Messias-sein?

Fragen über Fragen.

Wenn der Aussatz ein Symbol für meine Sündhaftigkeit ist,

fühle ich das? Halte ich mich für über und über sündig?

Oder schuldig?

Wille

In meiner Zeit und Kultur ist der Wille von der Lust abgelöst worden.

Das Wort wird synonym verwendet.

An vielen Stellen, wo jemand sagt, ich will dies und das, oder häufiger: Ich will das nicht, könnte man auch statt des Wortes Willen, das Wort Lust oder keine-Lust setzen.

Alternativ sagen wir auch: „Ich kann“ nicht als Synonym für „ich habe keine Lust“.

Oder „ich muss“, an Stellen, wo keiner nach unserer Lust gefragt hat.

Wenn Lust mein Gott ist, dann bin ich ohne Sünde. Ich folge ja meinem Gott.

Ich verwirkliche mich selbst, ich liebe mich selbst, ich tue mir Gutes.

Ein freier, verantworteter Wille führt oft in die Schuld. Also leugne ich, dass es mein Wille ist, meinem Gott der Lust zu folgen und sage: „Ich kann nicht“.

Wir Männer besonders im Bereich der Sexualität.

Bei mir selbst z. B. beim Thema „Abkürzungen“.

Ich habe keine Lust das jetzt zu tuende zu tun und nehmen eine „schlaue“ Abkürzung.

Heute geht es mir nicht um Kritik – sondern um eine andere Frage.

Verworfen

Das Füttern meiner Blase, meiner Weltsicht, meines Gottes führt zu einem Verlust der Wahrnehmungsfähigkeit.

Etwas wird so sehr zur Gewohnheit, dass ich es nicht mehr wahrnehme.

Es bringt mich zu dem, was ich auch wollte: Schuldlosigkeit.

Ich kenne nichts anderes mehr und kann nun beruhigt meine Sicht, mein Gefühl als das Normale, Selbstverständliche betrachten.

Jede Abweichung wird zum Tabu, zum Undenkbaren.

In der Bibel steht manchmal: Gott hat sie dahingegeben.

Das ist auch solch ein Tabu.

Es gibt einen Vierklang:

Der Aussätzige will Heilung. Er bittet um Heilung. Jesus will ebenso Heilung und nimmt die Schuld auf sich.

Erkennen, Wollen, Glauben, Bitten.

Erlischt z. B. mein Erkennen, erlischt mein Wollen.

Wer keine Verantwortung nehmen will, wird sie eines Tages auch nicht mehr bekommen.

Er fällt zurück in den vormenschlichen Zustand des Tieres – nur, dass ihn die Instinkte nicht recht leiten.

Die Würde des Menschen hängt an seinem Wollen der Erlösung Christi.

Ich gehe zu Ihm und erkenne meinen Aussatz.

Aussatz ist auch vollständige Gefühllosigkeit der Haut, des Kontaktorganes des Menschen.

Distanz.

Gott vertraut darauf, dass Menschen Sein Angebot ein gegenüber zu Ihm zu sein, wollen.

Dafür bezahlt Er einen unfassbaren Preis.

Wenn ich nun sage: Vielen Dank, aber ich wollte gern der bleiben, der ich immer schon war.

Was bleibt Gott am Ende als zu sagen:

Ich gebe dir genau das was du wolltest.

Ich blende deine Augen, dass du nicht sehen kannst, ich stopfe deine Ohren, dass du nicht hören kannst, dass ich mich deiner nicht erbarme und dir helfe (Jesu Worte, z. B. Mk 4:12 und andere).

Verworfenheit als Bestätigung des weggebens des freien Willens.

Der freie Wille reicht so weit, dass ich wollen kann, nicht mehr frei zu sein. Und damit keinen Willen mehr zu haben – sondern nur noch Lust und „Muss ja“.

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