Kostenlos heilen?

Do 18.01.2024

Mk 3:7-12 Sehr viele kommen mit Leiden zu Jesus an den See

Kann es nicht immer so schön laufen wie hier am See?

So viele kommen zu Jesus.

Es ist ein großes Gebiet um Seinen Standort herum, die angrenzenden Regionen und etwas mehr. Sie werden geheilt, die Dämonen erschrecken.

Der Erfolg erdrückt Jesus fast – ein Boot muss bereitgehalten werden.

Wenn es diese schönen Geschichten gibt, wozu überhaupt die Geschichten vom Ränkeschmieden gegen Ihn. Von Verschwörung zum Tode.

Warum kann nicht alles einfach Heilung und Erfolg sein?

Ich habe Dich gefragt:

„Warum kann ich nicht so heilen?“

und gehört:

„Bist Du bereit schwere und leidvolle Wege zu gehen, wie mein Sohn?“

Was ist mir die Liebe denn Wert?

Nehme ich sie nur, wenn sie kostenlos ist?

Dich hat die Liebe viel, sehr viel gekostet.

Du nimmst das Leid nicht einfach weg – Du nimmst es auf Dich.

Manche sagen, das wäre dann mit Deinem Leid auch alles abgegolten.

Du aber suchst, wer in Deine Nachfolge kommt.

So wie Maria.

Sie trug Leid um Dich.

Sie stand unter dem Kreuz – ihr Leid war seelisches Leid über die Maßen.

Du erlöst mich

Dein Leid hat mich von meinem Leid erlöst. Denn ich kann mich nicht selbst erlösen. Das kann nur Deine Liebe.

Nun aber: Willst du mehr als erlöst sein?

Willst du (Andreas) in mich verwandelt werden?

Will ich mich in Deiner Nähe verwandeln zu lassen?

Nicht nur zu einem leeren Blatt (des erlöst seins)?

Sondern mich von dem Leid des Anderen verletzen lassen?

Leidensscheu

Die Menschen kommen in Scharen, um von ihrem Leid erlöst zu werden.

Das ist der erste Tag, wie ich schrieb.

Nun aber: Ist das Leben „Leidensfreiheit“?

Oder kann ich auch von der Sucht nach Leidensfreiheit erlöst werden?

Aus meiner Leidensscheue?

Aus meiner Furcht davor?

Wenn ich Probleme habe, die mir Not machen, dann sind es zumeist (immer?) Erwartungsnöte. Furcht davor, es könnte schlechter werden.

Sei es finanzielle Sicherheit oder Gesundheit.

Das Knie tut ein wenig weh.

Oh, wird es etwa schlimmer werden, wird es kaputtgehen?

Das ist die Anfechtung der Angst.

„Einzig der Wille verursacht dem Menschen Leiden.

Wer seinem eigenen Willen entsagt hat, und mit Gottes Willen bekleidet ist, verspürt keinen niederdrückenden Schmerz mehr, sondern ist gestillt mit der gnadenhaften Gegenwart Gottes.“

Katerina von Siena

Und ich ergänze: Die Gegenwart Gottes ist Teilhabe an Seiner Liebe.

An einer Liebe, in der das Leid so viel geringer ist als die Liebe, dass ihr Schmerz unscheinbar wird.

Mir geht es gut

Und es scheint gefährlich, aus dieser Postion heraus über die Annahme von Leid zu schreiben.

Rede ich es nicht herbei?

Ich suche den Mut. Ich habe ihn nicht, aber ich renne ihm nach.

Ich suche die Freiheit in allem Gott ja zu sagen.

Und ich habe es schon erlebt und bezeuge es:

Es ist am Ende überfließende Herrlichkeit.

Mut erweist sich an der Angst – sonst ist es Tollkühnheit.

Die Angst ist da – ich aber senke nicht die Augen vor ihr.

Denn Dein Stecken und Stab trösten mich, Du tröstest mich und deckst mir den Tisch im Angesicht meiner Feinde (meiner Feigheit).

Ich habe an anderer Stelle geschrieben, wie die Würde des Menschen eine Antwort verlangt. Eine Antwort auf Gottes Anfrage anhand des realen Menschen vor mir.

Und diese Würde anzunehmen, ist das eigentliche Gotteslob.

Nicht Lobpreislieder ehren Gott – sondern die Hingabe des Willens.

Ich bezeuge: Gott ist es wert, anzunehmen, was anzunehmen ist.

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