Beelzebul

Mo 22.01.2024

Mk 3:22-30 Die Pharisäer schreiben Jesus einen Beelzbul zu

Die Wahrheit des Verstandes reicht nicht zum ewigen Leben.

Der Text knüpft an den Text vom Samstag an. Dort ging es um den „verrückten Jesus“, den selbst Seine Familie zu dem Zeitpunkt nicht verstand.

Von der Einheit

In dem Text spricht Jesus von Einheit.

Wenn ein Haus nicht mit sich selbst eins ist, kann es nicht bestehen.

Allgemein wird es so ausgelegt, dass die Einheit des Teufels mit sich selbst gemeint ist. Damit widerlegt Jesus die Pharisäer.

Mir fällt noch eine andere Einheit auf:

Wenn ich etwas Gutes bei den Pharisäern annehme, so hat das mit der Bewahrung der einheitlichen Lehre zu tun.

Mit der Tradition.

Es besteht die Gefahr von falschen Propheten. Und es ist ihre Aufgabe, das Volk davor zu bewahren.

Und ich erlebe heute die Abwehr des Geistes im Namen der Tradition. Im evangelikalen Raum ist es das je eigene Schriftverständnis.

Im Katholischen die Väter und die Tradition mit der Schrift.

Das Neue kann nicht gegen das Alte stehen. Denn die Einheit ist auch die Einheit in der Zeit. Das Neue war zuvor das Alte. Was sich abspaltet, zum Gegner entwickelt, war einmal dazugehörig.

Das fremde Neue

Es kann das Aufbrechen von Bösem sein. Die Abspaltung, der Geist von unten.

Aber manche gehen lieber einen bekannten Umweg, als eine ganz unbekannte Abkürzung und bleiben nur deshalb beim Alten.

Mir scheint jedoch, dieses fremde Neue ist aktuell übermächtig. Die Gefahr geht zumeist von dem Neuen aus. Der Verlust der christlichen Religion hat das Bedürfnis nach Religion nicht aufgehoben. Wir haben heute andere Götter, an die die Menschen fester glauben als vielleicht je an den wahren Gott.

Ich nenne als Beispiele manch vegane Manie. Die Wissenschaft mit ihren Waffen (wie das Impfen in einer Absolutheit, den Klimawandel). Demokratie mit der Macht von Medien und Zeitgeist, und vieles mehr.

Im religiösen z. B. die „Bibelreligion“. Menschen, die ihre Bibelwissenschaft zu einer eigenen Religion machen.

Oder Menschen, die die Tradition zu ihrem Gott machen.

Auch der Islam, mit seinem halal und haram, wie ich kürzlich schrieb.

Jesus hält an dem alten fest!

Denn so ergänze ich eine Deutung der inneren Einheit.

Wenn Jesus den alten Bund aufgehoben hätte, wäre das ein Ende der Einheit.

Wenn Israel, Eretz Israel, nicht mehr das Land des Volkes Gottes wäre, dann würde Gott sich nicht selbst treu sein – ein unmöglicher Gedanke.

Ein Gedanke, den der Heilige Geist offenbart: Gott kann sich nicht untreu sein. Was auch immer jemand sagt.

Jesus macht „alles“ neu

Das Bewahren des Alten ohne den lebendigen Geist Gottes ist ein Erdrosseln des Lebens.

Ein Körper ist immer zumeist der, der er gerade auch war.

Wenn er aber nur der ist, der er war, dann ist er erfroren (vergleiche Dantes Göttliche Komödie).

Ohne den Heiligen Geist bin ich tot.

Neues ohne das Alte ist ein Krebsgeschwür. Ein Töten des Alten und damit der Wurzel. Ich hebe mich selbst auf.

Ähnlich einer Zeitreise in die Vergangenheit, bei der ich verhindere, dass meine Eltern sich kennenlernen.

Ehre ich meine Eltern nicht, meine Familie – dann schneide ich mich von mir selbst ab.

Das neu Verwenden des geerbten ist das „alles neu“.

Es ist geworden aus gegebenem zu neuem unter Ehrerbietung des Alten: der Eltern (der „Mutter“).

Wer Maria nicht ehrt, der hat den Sohn nicht.

Kein Jesus ohne Maria.

Keine Kirche ohne Israel.

Meine Geborgenheit habe ich nicht in dem einen oder dem anderen.

Sondern in der Unverfügbarkeit des Geistes und Seinen Reden jetzt.

Ein Kommentar zu „Beelzebul

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