Fruchtlos

Mi 24.01.2024

Mk 4:1-20 Gleichnis, dass die Menschen nicht hören können

Wer sich retten will, ist nicht vom Hause Gottes.

Erkenntnisfähigkeit

In der Bibel „hören, und doch nicht verstehen“.

Ich höre, was mein Vertrauen mir erlaubt.

Was der mir erlaubt, dem ich vertraue.

Und wer vertraut nicht zumeist sich selbst.

Oder seiner Erfahrung.

Seiner Welt, in der er lebt?

Seiner Peer-Group oder Blase, also denen, die ihn bestätigen.

Der Text spricht klar davon. All die Hörer haben Ohren zu hören und hören, aber verstehen nicht.

Wer sind die, die nicht verstehen?

Es sind die, die keine Frucht bringen.

In dem Gleichnis werden verschiedene „wiedergeborene“ Christen beschrieben.

Es heißt an einer Stelle: „Sie nehmen das Wort auf, mit Freuden“.

Kann denn ein Christ verloren gehen?

Dies ist eine falsche Frage.

Denn sie dreht sich um sich selbst.

Ob ich verloren gehe, ist nicht die Frage Gottes.

Sondern ob ich Frucht bringe.

Jesus will nicht die Körner, die Er ausgesät hat, nicht wieder einsammeln.

„Gerettet“.

Wozu?

Wer nach seinem „gerettet sein“ fragt, ist wohl nicht der, der nach der Frucht fragt.

Beispiel

Am Montag hatte ich ein Gespräch mit einem treuen Leser der Andachten. Er eröffnet mir, dass er diese nun nicht mehr verfolgen und lesen werde.

Dieser Freund hat „genug“ gehört – und ich bin sehr dankbar.

Er ist sehr klug und hat am Anfang sehr mit den Texten gehadert. Irgendwann konnte er sie annehmen.

Er bezeugt mir mehrfach, dass sie ihn verändert haben.

Auch Montag sagte er, dass selbst seine Umgebung von der Frucht, die die Texte in ihm gebracht haben, viel Nutzen hatten.

Zwar ist ein Abschied immer etwas schwer – aber wenn es Abschied wegen Reife ist, ist es zugleich große Freude. Viel besser als anhaltende Fürsorge.

Direkt vor meiner Reise nach Israel ein großes Geschenk.

Schmerz

Jesus sagt dieses Gleichnis.

Wozu?

Damit wir einfach nur das Wort streuen und dann sagen: Es ist, wie es ist. Ich bin nicht verantwortlich für den Acker.

Viele Christen wenden sich von ihrem missionarischen Eifer der ersten Jahre ab und werden „nüchtern“. „Gott bekehrt, nicht ich“, sagen sie dann.

Und ich stimme zu – Gott bekehrt, nicht ich.

Aber habe ich schon geweint um die, die „Gott nicht bekehrt“?

Habe ich mein Herz zerrissen?

Habe ich gar mein Leben angeboten, dass Du einige retten mögest?

Zuerst ist die Zeit, Nöte zu heilen, zu eifern, auch in der Welt.

Dann kommt die Offenbarung der Ohnmacht.

Nun aber:

Wende ich mich ab, weil ich nichts tun kann?

Das geschehe bloß nicht.

Ich will bleiben. Still da bleiben bei denen, die nicht hören können, nicht hören wollen.

Ich weiß nicht, warum es so ist.

Ich habe keine Macht.

Aber ich bleibe, ich verbinde mich mit Dir, Mensch.

Auf dass sich Gott unser erbarme.

Entrückung

Roger Liebi spricht von der Entrückung der Gemeinde aufgrund von 1. Thes. 1:10.

Dort steht, dass Jesus uns vor dem zukünftigen Zorn erlöst.

Aber steht dort auch, vor dem zukünftigen Schmerz?

Soll ich denn meinen Bruder gerade in der Zeit zurücklassen, in der er mich am meisten braucht?

Der Zorn Gottes ist nicht das Ende Seiner Liebe – vielleicht das drängen zur Liebe in anderem Maße.

Wie komme ich auf den Gedanken, dass ich entrückt werde? Siehe Anfang der Andacht.

Die Einheit des Leibes Jesu beinhaltet die Lebenden und die Toten – und die, die noch dazu kommen, noch aber außen sind.

Soll der Leib Christi sich zurückziehen von diesen?

Im Katholischen gibt es deshalb diese Idee der Entrückung der Gemeine nicht – so bin ich gern katholisch.

2 Kommentare zu „Fruchtlos

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