Charismatisch

Do 25.01.2024 Fest der Bekehrung des Paulus. Ein Tag bis Reisebeginn.

Mk 16:15-18 Missionsbefehl

Wie weit sind Jesu Worte heute Praxis?

Die Fragen des Missionsbefehls begleiten mich, seit ich Christ bin.

Und wenig mehr verstehe ich, als am Anfang.

Allein die Tauffrage scheint mir klar zu sein.

Begleitung durch Wunder

In der Ausbreitung des Christentums gab es all die Zeichen, Bewahrungen und Wunder, die Jesus hier verheißt.

Aber schon bald waren sie kein Thema mehr.

In Gebieten, in denen der Glaube an den Namen Jesu neu verkündet wurde, gab es das immer wieder. So las ich davon auf der Insel Timor im letzen Jahrhundert.

Auch die Erneuerung seit Ende des 19’ Jahrhunderts (Pfingstbewegung), mit den nachfolgenden Wellen wie der charismatischen Bewegung, erinnern daran.

Viele Fragen

Werden wirklich nur die gerettet, die an den Namen Jesus glauben?

Warum haben besonders wir westliche Christen all die Zeichen und Wunder nicht (oder kaum), von denen hier gesprochen wird?

Glauben wir nicht recht an Deinen Namen?

Als ich Teil der charismatischen Bewegung wurde (ca. 1987) hielt ich die Gegenargumente mancher Landeskirchler für eine Angst, ihren eigenen Glauben zu prüfen. Nach dem Motto: Es kann nicht nötig sein, was ich nicht habe.

Bruchstücke

Ich habe keine geschlossene Idee, was dies bedeutet.

Hier ein paar Splitter.

Paulus

In dem heutigen Lesungstext wird Hananias für Paulus gesagt:

“‭Ich‭ will‭‭ ihm‭ zeigen‭‭, wie viel‭ er‭ leiden‭‭ muss‭‭ um‭‭ meines‭ Namens‭ willen‭.‭”

(Apg 9:16)

Paulus hat all die begleitenden Zeichen erlebt. Aber er hat auch über alle Maßen Leid erlebt. Heimatlosigkeit, Einsamkeit, Verrat, Geißelung, Steinigung – bis hin zur Kreuzigung.

Ich habe schon gesagt, dass ich auf die Frage, warum ich nicht solche Wunder erlebe als Antwort die Frage erhielt: „Willst du den ganzen Kelch, der dazu gehört, trinken?“

Paulus hat ihn getrunken.

An den Namen Jesu zu glauben bedeutet an den ganzen, bedingungslosen Namen.

Der Name meint dabei das ganze Sein und den ganzen Sinn der Person, seine volle Realität.

Verknüpfte Wirklichkeit

Die Liste der Wunder, die Jesus Mk 16:17 aufzählt, sind nicht irgendwelche Wunder.

Nicht spektakuläre Dinge, die auch im Zirkus interessant wären.

Sie hängen mit der Mission zusammen.

Und darum hängen sie mit dem Martyrium (Zeugnis) zusammen.

Es sind Dienstgaben – keine Luxusgaben.

Vielleicht ein wenig wie die teure Ausrüstung eines modernen Elitesoldaten.

Nicht für privaten Gebrauch.

Wunder bringen nicht in den Himmel

Der Glaube erweist sich aus mir selbst.

Ohne Widerstand kann Glaube nicht wachsen und sich nicht erweisen.

Ein Wunder ist ein Angeld, ein Vorgeschmack.

Und macht es den Glauben schwerer (nicht leichter).

Denn Wunder tragen mich – es geht aber darum, laufen zu lernen.

Außer, sie geschehen „nach“ meinem Glauben, zum Dienste an anderen.

Dann sind sie neutral.

Niemand wird dafür gelobt, dass ihn jemand anderes von A nach B getragen hat.

Dennoch braucht der Glaube einen Kristallisationspunkt.

Ein Objekt, das eine Frage in ihm weckt – eine Verheißung.

Mission

So erfolgt auch Mission nicht in überredenden Worten, sondern in Erweisung der Kraft.

„Und meine Rede und meine Predigt war nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft.“ (1.Kor 2:4)

Ich deute die Kraft nicht als externe Macht, sondern als Antwort in mir auf die Liebe Gottes an mir.

So ist Kraft das sichtbare Zeichen des Glaubens in mir.

Kraft nicht so sehr als mentale Größe, sondern als Entscheidungskraft, Entschlusskraft.

An mir ist es, zu fragen, was mir an „entschlossener Entschlossenheit“ fehlt.

Was Gott dann hinzufügt, ist weniger wichtig. Seien es Wunder, sei es Leid – beides ist mir dann willkommen, so beschreibt es Paulus.

Und ich eifere ihm nach.

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