Unverzweckte Wahrheit

So 04.02.2024 Nes Amim, Israel

Mk 1:29-39 Jesus heilt die Schwiegermutter des Petrus. Und viele andere.

Jesus entspricht nicht unserem Bild von Erfolgreich.

Er ist wirksam – dann aber geht er weg.

Warum geht Er weg? Er hat genug zu tun. Er ist erfolgreich. Alle suchen Ihn. Wäre es nicht gut, die Gunst der Stunde zu nutzen? Die ganze Stadt war da, der Acker scheint bereit.

Aber nicht der mögliche Erfolg bestimmt Jesus.

Er sucht gerade im Erfolg die Stille, die Nacht, den Vater.

Mir scheint, mein Denken denkt automatisch in Zwecken. Selbst im obigen Satz wollte ich schreiben „um vom Vater zu hören“.

Aber muss das sein? Sollte der Sohn nicht einfach beim Vater sein, weil es sein Vater ist? Ganz ohne Zweck.

Vollzug der Wahrheit, der Liebe

Dienen Heilungen dem Evangelium?

Geht es allein um das Reich Gottes für die Menschen?

Vollkommenheit ist in sich – oder auch in Bezug – gut, sinnvoll, gültig. Sie braucht kein je anderes, für das sie da ist.

Jesus heilt Menschen, weil Er der ist, der er ist und Menschen die werden, die sie sind – zunächst ohne weiter Absichten.

Verkünden

Jesus geht und verkündet. Dort steht nichts von Missionieren. Statt eu-angelízio (evangelisieren) steht hier kerysso (verkündigen).

Sollte es hier kein „wozu“ geben?

Ein kaum erträglicher Gedanke.

Die Wirklichkeit hat die Eigenschaft erkennbar zu sein. Jesus benennt die Wirklichkeit. Damit vollzieht er das Wesen Seiner Verbundenheit. Erkennbarkeit ist freie Verbundenheit.

Ergebnis ist Herrlichkeit.

Verbundene Herrlichkeit

Gottes Herrlichkeit ist verbundene Herrlichkeit – weniger zweckhafte Herrlichkeit, denn welchen Zweck sollte sie haben können über das hinaus was sie schon ist?

Das Ziel aller Zwecke ist die zwecklose Herrlichkeit.

Und ein Wesenszug dieser Herrlichkeit ist ihre Bezogenheit zu uns Menschen. Gott hat es gefallen uns in Seine Herrlichkeit einzubeziehen.

Hesekiel beschreibt die Cherubim in Kap 10:12 so:

„Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren voll Augen um und um.“

Praktisch

Im Alltag will ich mehr und mehr darauf achten, Dinge „herrlich“ zu machen. Als Ausdruck des Schauens der Herrlichkeit Gottes.

Herrlich heißt also, entsprechend der schlichten Richtigkeit und Bezogenheit.

Proklamation Gottes (kerysso).

Sehr schön auch in der Heiligen Liturgie.

Aber auch hier vor Ort.

Es hat keinen anderen Zweck in Israel zu sein, als zu vollziehen, was der Verbundenheit entspricht.

Zu schauen was ich sehe, was zu tun ist im verbunden sein mit Gott.

Und die Herrlichkeit Gottes ist zuerst Seine Liebe. Seine Liebe für Sein Werk.

Ich will die Herrlichkeit Seiner Liebe schauen.

Heiligung scheint mir so mehr Entfaltung als Erarbeitung.

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