Den Saum berühren

Mo 05.02.2024 Nes Amim, Israel

Mk 6:53-56 Jesus heilt viele Kranke

Es ist schön geheilt zu werden. Ist das der Sinn von allem?

Die Menschen legen ihre Schwachen und Kranken auf den Markt. Sie bitten Jesus, dass diese nur den Saum Seines Gewandes berühren dürfen.

Der Saum des Gewandes.

Er spielt schon bei der Berufung Jesaja‘s eine Rolle. Dort erfüllt der Saum Gottes den Tempel.

In der Geschichte vom Gerasener hast Du den Teufel gebunden. Nun raubst Du seinen Besitz. Das Land ist zu Deinem Tempel geworden. Der Saum Deines Gewandes füllt den Tempel.

Nur geheilt

Es ist von Heilungen die Rede. Davon, das Menschen Deine Nähe suchen.

Von den Jüngern dagegen verlangst Du viel. Sie setzt Du Gefahren aus, lässt sie schwer rudern, verlangst Glauben von ihnen.

Wäre es nicht besser, einfach nur geheilt, gerettet zu sein und dann seiner Wege zu gehen, wie die Vielen es taten?

Willst Du denn nicht einfach nur das Heil der Menschen? Ihre Gesundheit, Versorgung, Frieden, Sicherheit.

Der Großinquisitor bei Dostojevski wirft Jesus genau das vor.

Die Menschen wollen doch nur Brot. Warum gibst Du es ihnen nicht und dann ist es gut?

Es ist die Frage des Teufels in der Versuchungsgeschichte Jesu. Wandle den Stein zu Brot. Du kannst es.

Sie könnte auch lauten: Lass sich die Menschen in ihrer Heilung erfreuen – und genügen.

Warum mehr? Warum nicht einfach Frieden – hier in Israel brennt diese Frage in der Luft.

Du kannst es, Herr Jesus.

So viele bitten Dich darum.

Ich aber sage: Ich lebe nicht vom Brot (Frieden) allein.

Sondern ich will Deine Herrlichkeit schauen.

Ich lebe nicht um zu leben – sondern ich habe Augen, um Dich zu schauen (siehe gestern).

Dazu hast Du mich doch geschaffen.

Deine Herrlichkeit zu erkennen und Dich anbetend anzuschauen.

Zum Heil

Zum Heil berufst Du uns.

Das könnte als „zum heil sein“ heißen.

Ich aber sage, es heißt letztlich: „zum Heilen“.

In diesem Bibelabschnitt heilst Du. Du bist hier das Heil.

Und damit verherrlichst Du Gott.

Dieses legst Du uns vor:

Möchtest du heil sein, um heil zu sein?

Oder darf ich Dich in mein (Jesu) Bild verwandeln? Damit du zum Heil werdest.

Dazu musst du aufstehen von deiner Bahre. Musst mir Nachfolgen.

Wenn wir zu Söhnen (Töchtern) Gottes gemacht sind, sind wir nicht wirklich fertig, wenn es uns gut geht. Wenn alles fertig ist.

Wer zum Heil wird, wird selbst eher das nicht das Heil sein an seinem Leib, seinem Leben erfahren, wie es bei Dir war.

So auch Israel.

Es kann nicht heil sein, denn es ist Israel – das Heil für die Völker.

Im gebrochen sein ist es Heil für andere.

Nicht von uns aus – von Dir her.

So kann ich Israel auch nicht helfen, sondern mich einbinden lassen.

Als Bote der Völker, die in Deinem Haus beten.

„Mein Haus wird ein Bethaus sein, für die Völker“.

So steht es in der Synagoge.

So ist auch Israel das Haus, in dem es anbetend, teilhabend zu sein gilt.

Mit Israel – nicht an Israel.

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