Di 06.02.2024 Nes Amim, Israel
Mk 7:1-13 Satzungen von Menschen
Wie wäre es denn richtig? Bei uns?
Die Jünger waschen sich vor dem Essen nicht die Hände, wie es die Tradition sagt.
Jesus antwortet auf die Kritik der Pharisäer und Schriftgelehrten.
Er zeigt, wie die Menschen von der Quelle, Gottes Wort, abgewichen sind.
All das tut er mit Worten der Thora und der Propheten.
Was ist das Herz der Kritik?
a) Die Ordnungen beziehen sich auf menschliche Interpretationen und ehren damit Menschen.
b) Die Ordnungen sind ein Abrücken vom Herzen des Menschen. Statt der Liebe dienen sie sich selbst – oder gar einer Organisation mit je anderen Nutznießern (dem Ordnungsgeber).
Es ist eine der wenigen Stellen, wo nicht nur die geistige Elite kritisiert wird, sondern das Volk insgesamt. „Ihre Herzen sind fern von mir.“
Ein Volk ist gesegnet, wenn es eine lebendige Beziehung zum Vater (Gott) hat und sich dies in der lebendigen Beziehung zueinander ausdrückt.
Die Beziehung zu Gott drückt sich darin aus, dass wir Ihm zuhören und folgen, auch wenn es unbequem ist. Zuhören heißt, ein lebendiges Herz haben.
Ordnungen sollen dazu dienen, über die Ordnung hinaus den Ordnenden zu suchen.
Sie zu „erledigen“ ist Heuchelei.
So ehre ich in Vater und Mutter die Wahrheit, dass ich mich nicht mir selbst verdanke. Dass ich von woanders her bin. In der lebendigen Ehre des Vaters auf Erden erkenne ich letztlich, dass mein Vater im Himmel mich wollte, mich versorgt hat, für mich gehofft hat, ja mich geliebt hat.
In dem Ehren meiner Mutter werde ich auch gewahr, dass meine Geburt den Schmerz eines Menschen gekostet hat. Die Fürsorge und die Geborgenheit auch das Wesen des Reiches Gottes ist.
Kirche
Die Kirchen, die ich kenne, dienen im Wesentlichen nicht Gott – sondern sich selbst. Gott wird mit Liturgie und Liedern geehrt – aber die Texte drücken nicht das Leben derer aus, die sie singen.
Die Sehnsucht nach Gott wird entweder in Kultur und Tradition kanalisiert. Oder in Emotionalität konvertiert.
Diakonie ist kommerzialisiert, Seelsorge delegiert an Profis.
Dabei braucht Diakonie den nächsten – nicht irgendeinen.
Seelsorge braucht zumeist den Bruder – nicht den Profi.
Die Nähe des Angehörigen ist mehr als die beste Pflegerin aus Polen.
Beispiel
Ich habe es gestern sehr klar gehört und erlebe es.
In meinem Reisebericht habe ich es gestern auch vermerkt.
Die Soldatenküchen sind nicht die Lösung eines Versorgungsproblems.
Sie sind so vieles:
Mitverantwortung für Reservisten, Land und Zukunft.
Subsidarität. Fähigkeiten der Menschen werden eingebracht, gebraucht, geehrt.
Gemeinschaft. Schnipseln, Kochen, Abwaschen – eins greift ins andere. Besser: Einer tut es im Blick auf den anderen.
Wachstum: Gerade bei unserem Chef erlebe ich, wie er selbst uns, die wir fremd sind, fördert und lehrt. So sehr, dass wir planen, auch eine Küche zu organisieren.
Zukunft. Die Menschen hier haben nur einen Ort, an dem es eine Zukunft gibt. Jeder möchte dazu beitragen.
Ein großes Thema, zu groß für eine Andacht.
Wer will mit mir weiter Kirche denke, lokale Gesellschaft denken und vor allem: Durchführen?