Diktiertes Gebet?

Di 20.02.2024 Fastenzeit

Mt 6:7-15 Jesus lehrt das Vaterunser

Mit dem gewohnten Denken finde ich die gewohnten Ergebnisse.

Was bedeutet der Text, außer der Auslegung des Inhaltes?

Wenn der Vater weiß, was wir brauchen, was ist dann Gebet?

Metainformationen

Heute überrascht mich:

Jesus sagt: Gib uns unser tägliches Brot.

Täglich.

Das heißt, es ist ein tägliches Gebet!

Erlass uns die Schuld.

Wir sollen die Sonne nicht untergehen lassen über dem Zorn (Eph 4:26).

Auch im Talmud viel zu finden.

Täglich.

Jesus diktiert hier ein Gebet.

Wörtlich.

Ist das denn eine persönliche Beziehung?

Ich sage meiner Frau jeden morgen „guten Morgen“.

Das Ritual erinnert mich an meine Liebe zu meiner Frau.

Liturgie

Mir scheint dies ein Hinweis auf die Liturgie zu sein.

Bete (auch) liturgisch. Bete (auch) ritualisiert.

Vielleicht (ich bin noch nicht so weit) bete auch den Rosenkranz.

Jesu letzte Woche hat Er zumeist im Tempel verbracht.

Jesus hat nirgends die Form abgelehnt – sondern nur, wenn es nichts als die Form ist.

Vollkommenheit

Vollkommen ist ein Bild, wenn man weder etwas hinzufügen kann, noch hinwegnehmen kann. So habe ich es bei Jörg Splett gelernt.

Sollte vollkommenes Gebet nicht ähnlich sein?

Ist denn Vollkommenheit Tod?

Ist nicht vielmehr der Sinn des Lebens die Entwicklung zu höherer Vollkommenheit.

Vielleicht nicht Endgültigkeit, aber einem „besser als vorher“.

Je näher ich Gott komme, desto öfter gibt es Übereinstimmung mit Ihm.

Mit dem Vollkommenen.

Ich beschränke mein Gebet nicht auf eine Form, sondern die Form erweist sich als mein je besseres Gebet.

Es drückt besser aus, was ich sagen will, als ich es zuvor wusste.

Was soll ich denn variieren an „Unser Vater“.

Ist nicht alles gesagt in diesem Wort (Hebräisch ist es ein Wort)!

Sollte ich nicht meine Worte der Form des heiligen Geistes anvertrauen, anstatt immer nur der Vorläufigkeit meines Geplappers?

Ich spüre auch in einem Gespräch, dass in gute Nähe stattfindet, dass nicht beliebige oder diverse Worte das Gute ausdrücken – sondern eigentlich nur diese eine Wort – vielleicht noch mehr: All jene Worte eben nicht.

Ich merke es im Schreiben. Und ich merke es im Handeln. Nicht das „Freie“, das Beliebige ist das Gute.

Form und Leben

Es scheint zunächst einschränkend zu sein.

Ist Leben nicht immer ein über die Form hinaus?

Nein, mir scheint es anders.

Über die Form hinaus ist das, was die Form nicht gefüllt hat. Was das je eigene nicht gefunden oder gewürdigt hat.

Mein Leben ist in dem, was meinen Namen ausmacht.

Das ist nicht nur genug, es ist Vollkommenheit.

Vollkommen ist nicht einfach viel – sondern das Rechte.

Ich spüre den Mangel an Annahme des je Eigenen in unserer gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskussion sehr.

Das Ausfülle n des „Namens“ kann ich im Leben nicht ausschöpfen. Lebe den Raum, der der deine ist.

Offb. 2:17

„Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Dem Sieger werde ich vom verborgenen Manna zu essen geben, und ich werde ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.“

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