Schmerz Jesu

Mi 21.02.2024 Fastenzeit

Lk 11:29-32 Zeichen des Jona

Ist Jona mehr als ein zufälliges Zeichen?

Ich sehe: Jesus bezieht sich immer wieder auf Propheten und Schriften des Bundes Israels.

Ich bin immer noch zu sehr auf das Neue Testament fixiert. Jesu war es nicht. Das ist so selbstverständlich – ich habe darüber zu wenig nachgedacht.

All die Lehre des Alten ist das Material aus dem das Neue entfaltet (nicht geschaffen) wird.

Wieso ist Jona ein Zeichen?

Zunächst in dem Tod und der Auferstehung nach drei Tagen.

Aber das passt schlecht in den Zusammenhang.

Es geht hier darum, dass die Heiden den Christus eher erkennen als Israel.

Mir scheint also, es geht auch um das, was in letzter Zeit Thema war: die Epoche der Heiden.

Die „drei“ Tage, die zu Nächten Israels wurden.

Jesus war „weg“, eigentlich nicht wirklich weg, sondern an einem anderen Ort der Wirksamkeit. Uns verborgen.

Ist das Zeichen Jona nur sein weg-sein und wiederkommen?

Ist Jona nicht eher ein Prophet, der kritisch gesehen wird? In seinem Weglaufen, in seinem Murren? Ist er ganz unabsichtlich Vorbild geworden? „Wie Jona.“

Mir scheint, er zeigt einen weiteren Aspekt von Jesus – von Seinem Herzen.

Jona wird zu den Heiden geschickt. Denen, die es wirklich nicht verdient haben. Weg von seinem Volk, in dem er wohl gern Prophet ist.

Jona erlebt, was Jesus bevorsteht: das Verlassen Seines Volkes und Seine Zeit bei den Heiden. (Ich meine hier Jesus nach seiner Erdenzeit.)

Es ist so, als wenn ein Vater aufgefordert wird, seine Kinder zu verlassen und an anderem Ort zu wirken.

Oder besser: zu lassen.

Denn Jesus verläßt Israel nicht, sondern Israel verschließt sich und Er lässt es.

Aber unter großem Schmerz.

Es sind keine kalten Gerichtsworte.

Sondern mehr eine Beschreibung Seines Herzens.

Ein Herausrufen des Kummers um die geliebten Kinder Israel.

Israel, die Mühe des Vaters. Der lange, schmerzhafte Weg der Geburt und Erziehung des Volkes. Die Herausbildung zum Königtum (David). Hier konkret: Salomo.

Soweit warst Du schon, Sohn.

Das Könige die Welt umreisten, um dich zu sehen, zu treffen, dir zuzuhören.

Ninive wusste durch Israel, wer dieser Gott ist, dessen Gericht Jona ankündigt.

Dieser furchtbare, heilige, mächtige Gott – aber der, der auch Barmherzig sein kann.

Die Völker der Welt hatten schon einmal an Israel gelernt.

Ninive

Auf eine sehr, sehr geheimnisvolle Weise muss Israel der Messias verdeckt sein.

Um der Völker willen.

Israel wird so erst ganz Sohn (ich verberge hier weiteres).

Und wir, die Völker, sind die, die „Buße tun und in Sack und Asche gehen“.

Das ist der Grund, warum der Prophet seine geliebte Heimat zu verlassen hat. Der Vater treibt ihn, weil Sein Erbarmen so groß ist und er von der Bußbereitschaft weiß.

Es schlägt mir ins Gesicht, das zu schreiben.

Denn ganz offensichtlich sind wir nicht (mehr) Ninive.

Fürchten den Gott Israels nicht.

Sind nicht mehr Bußwillig.

Wir sind in Gefahr, den Erstgeborenen (Israel), zu erschlagen.

Erst „ersetzen“ wir seine Berufung und maßen uns zu viel an.

Aber leise nagt die Sorge, es ist doch eigentlich Israel.

Und so rufen wir: Erschlagt ihn, so dass das Erbe ganz unser ist.

Ja, wir haben in der Eucharistie auf dem Altar wesentliches vom Tempel. Israel hat aktuell diesen Tempel nicht.

Aber wie ein Spross, hat Israel die Klagemauer. Kein Grabstein – eine Verheißung.

Und können wir nicht an Israel sehen, was es bedeutet, zu meinen man hätte schon?

Gerade zu Jesu Zeit existierte der Tempel und das religiöse Leben war aktiv.

Israel hatte guten Grund zu sagen „Wir haben alles, wer bist Du denn noch?“

Wie Laodizea, die Gemeinde, die ihre demokratischen Werte hat.

“‭17‭‭ Du sprichst‭‭: Ich bin‭‭ reich‭ und‭ habe gar satt‭‭ und‭ bedarf‭‭‭ nichts‭! und‭ weißt‭‭ nicht‭, daß‭ du‭ bist‭‭ elend‭ und‭ jämmerlich‭, arm‭, blind‭ und‭ bloß‭.‭”

(Offb. 3:17)

Die Verse 18 und 19 sind so wichtig, dass ich sie nicht einfach aufschreibe.

Jeder soll schauen, ob er meint zu wissen (Oida) – oder von seiner Blindheit weiß.

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