Macht und Fehlbarkeit

Do 22.02.2024 Fastenzeit

Mt 16:13-19 Das Zeugnis des Petrus

Ach, welch ein schwerer Text.

Jesus fragt, was die Leute sagen, wer Er sei.

Und dann Petrus. Petrus bekennt den Ihn als Messias. Daraufhin nennt Jesus ihn glückselig und gibt ihm die Binde- und Lösegewalt.

Petrus wird in Rom gekreuzigt werden.

Glückselig.

Hm.

Petrus wird Menschen in Ewigkeit binden können.

Ich fürchte mich vor solchen Menschen.

Petrus wird unmittelbar danach von Jesus extrem scharf zurechtgewiesen.

Als ich konvertiert bin und die Macht der Priester erkannte, fürchtete ich sie. Ich habe einmal zwei Priester im Auto mitgenommen und sehr gestaunt, dass sie ihre eigene Würde und Macht so beiläufig verwalteten, ja als wenn sie sich dessen nicht bewusst wären.

Dieser Text ist wieder solch eine Stelle, die viele nicht ertragen und eine Lösung erzwingen.

„Ich halte es nicht aus, darum muss es anders gemeint sein“.

Gott bewahrt mich nicht vor der Kirche, inkl. ihrer Irrtümer. Sondern ich hoffe, und glaube, Er tut es in der Kirche.

Und warum soll ich nicht zittern?

Die Haltung der Katholischen Kirche zu Israel ist im Wesentlichen falsch gewesen – und bis heute besteht dies auf höchster Ebene fort.

Ist es nun nicht mehr meine Kirche?

Erlischt ihre Vollmacht über mich?

Nein.

Jesus bleibt bei Seiner Berufung des Petrus, auch nachdem Er sein Anliegen, ein paar Augenblicke später, als satanisch bezeichnet.

Am Ende habe ich keine sichere Lehre, keinen sicheren Lehrer, keinen Zufluchtsort – sondern bin unter Wölfen. (Die Offenbarung sagt: In der Wüste.)

Und ich bin noch weniger sicher in mir. Ich weiß nicht – ich folge nur dem, was die kleine Leuchte des Geistes an meinem Fuß mir als nächsten Schritt zeigt.

Ist es ein Irrlicht?

Was bleibt mir, als der nächste Schritt!

In all dem wirst Du mir immer wertvoller.

Beiwerk des Glaubens

Gestern sprachen wir in der Männerrunde über all die zusätzlichen Gründe für den Glauben.

Ja, Gemeinschaft ist gut.

Ja, Lieder singen ist schön.

Ja, Liturgie erfreut mich.

Was, wenn es mich abhält, Fragen zu stellen, die dies erschüttern würde?

Was, wenn all das mir Gott verbirgt?

Gott in Seinem je ganz anderen Anspruch an mich?

Was bleibt ohne all diese Kleider?

Der Sauerteig

Der Sauerteig wurde von anderem Sauerteig her sauer.

Nun aber: Er wird vermischt unter viel fremdes Mehl.

Das Mehl hilft ihm nicht – er soll sich vermengen lassen für das Mehl,

nicht für sich selbst.

Unbedingt.

Das heißt ohne Bedingungen.

Der, der unbedingt Dich selbst will, wird der sein, den Du zum Sauerteig machst.

Dazu muss die Glut vom Feuer des Altars an meine Lippen.

Verbrennt meine „Meinung“,

verbrennt mir die alte Heimat in der Welt (als Quelle – nicht als Ziel).

Dann kann es sein, dass mein Bleiben zwar nicht gut für mich ist – aber für die Kirche.

Das allein nenne ich Lobpreis Gottes.

Das nenne ich „Einheit“.

Die Einheit des Holzscheites mit dem Feuer.

Große Worte, die ich nicht fülle – aber ich schaue es und weiche nicht.

Und doch sagt Paulus: Elia war ein Mensch wie wir.

Eine Demut, die sich vor Verantwortung drückt, achtet den gering, der alles schenken kann, schenken will.

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