Überfließend geben

Mo 26.02.2024 Fastenzeit

Lk 6:36-38 Seid barmherzig, richtet nicht, gebt überfließend

Maßlos – aber doch hörend.

Die Fastenzeit reduziert den Modus des Nehmens ein wenig. Eine gute Gelegenheit das Geben in den Blick zu nehmen. Schöner: den Blick für das Geben zu empfangen.

Denn wir sind empfangende – nicht nehmende.

Das Reich Gottes ist nicht geben und nehmen, sondern geben und empfangen.

Die Selbstliebe nimmt sich von sich selbst die Liebe.

Der Empfangende dagegen nimmt die schon von Jemand anders gegebene Liebe in Empfang.

Sie lässt die Liebe des anderen zu.

Es ist der Modus der Unabhängigkeit von sich selbst.

Ohne Maß

Und das ohne Maß.

Die Worte Jesu in diesem Text sind ohne Maß.

Es ist nicht das deutsche „Gerecht“.

Gerecht ist richtig, verhältnismäßig, proportional, gemessen.

Ich richte mich nach etwas aus. Und dies Etwas bin ich selbst.

Gottes Gerechtigkeit mißt sich an Ihm. An Seiner Maßlosigkeit.

Schaue ich in der Natur auf das Maß an Leben, an Blumen, an Schönheit spüre ich dieses Übermaß. Gerade in Europa.

Ein Übermaß ist eine Quelle, kein See.

Es gibt ab, ohne auf das Empfangen zu warten.

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Ein „gutes“ Maß.

Die Strong Bibel ist eine eigene Predigt.
‭Details siehe Anhang.

Es geht um Schönheit, wertvoll, tauglich, makellos.

Gib das Schönste, überlass das Beste.

Schaffe das Beste und gib es.

Gerüttelt Maß

Eher mehr, als es aussieht. Inhaltlich ist es mehr als man sehen kann, denn es wurde gerüttelt, damit mehr möglich ist, als das Gefäß zunächst aufnehmen kann.

In der Benutzung wird es sich zu mehr entfalten.

Überfließendes Maß

Erstaunlich verschwenderisch. Es gibt also etwas, das nicht nüchtern und maßvoll geschieht.

Meine Frau hat ihr Leben an mich „verschwendet“. Wer weiß, wie sie sich unter anderen Umständen hätte entfalten können.

War ich nicht lange Jahre ein schwarzes Loch, in das sie ihre Liebe gegossen hat, ohne dass ein gefüllt-sein sichtbar wurde?

Ihre Frage war nicht: „Was habe ich davon“.

Der Sämann wirft den Samen auf jeden Boden. Verschwenderisch. Ohne Maß. Auf den Weg, auf den Fels, unter die Dornen – und auf den guten Boden.

Es gibt eine Spannung mit der Tugend des Maßhaltens.

  1. Weisheit – Sapientia
  2. Tapferkeit – Fortitudo
  3. Mäßigung – Temperantia
  4. Gerechtigkeit – Iustitia

Hier also die Temperantia.

Es geht dabei zunächst um die Mäßigung des Selbst, die Selbstbeherrschung.

Aber auch das Maß in allem tun.

Menschlich oder Geistig

Alles, was richtig ist, kann auf einer Seelisch-, Irdischen Ebene zum Missbrauch führen. Denn wir sind nicht aus uns selbst heraus weise.

Wir sind dialogische Wesen. Zumeist dialogisch auf Gott, den Vater hin.

Ein selbstherrliches Verschwenden ist eben selbstherrlich.

So kann es dazu führen, dass ich selbst bedürftig werde oder, schlimmer, Menschen in ihrer Selbstbestimmung und Würde nicht ernst nehme.

Worte Gottes sind keine Gesetze, die ich allezeit ohne Gott vollziehen soll.

Sondern Erinnerungen an Gott für Momente, in denen ich nicht im Dialog bin, nicht im Hören.

Der wahrhaft Hörende entfaltet die Gebote auf vielleicht überraschende Weise.

So kann auch das „Kurz halten“ eines anderen richtiger sein als das Verschwenden.

Z. B. auch in der Kindererziehung.

Dagegen: sich als Gebender, ja Rettender zu sehen, kann eine Entfaltung von Egoismus sein.

Sich selbst für gut haltend.

Gesellschaftlich haben wir dieses Phänomen heute sehr stark.

Du bist da, Vater.

Ich brauche Dich und will Dich – auch bei dem, was Du schon gesagt hast. Wenig ist so gemeint, dass es ohne Dein lebendiges reden wirklich gut getan ist.

Gebote sind kein Weg, auf dem ich Dich nicht mehr brauche. Sie sind ein Weg, der mir zeigt, wie sehr ich Dich brauche.

— Anhang aus der Strong-Bibel (c)

καλός‭ kalós ‭schön‭.

‭‭

‭‭Von ‭καλ-Φο-ς‭ (‭ai.:‭ gesund, angenehm, trefflich, gerüstet, schön, heilsam; ‭adt.:‭ Held, starker Mann);‭

‭‭Gräz.:‭ schön; kräftig, angenehm >> echt (vom Metall), fehlerfrei, brauchbar, geeignet, tauglich.‭

‭‭

‭‭schön‭

‭‭1) ‭von äußerlicher, physischer, ästhetischer Schönheit:‭ schön, hübsch, stattlich, hold, attraktiv, recht (und gut), von schönem Aussehen.

‭‭

‭‭2) ‭Von Dingen und Personen, von ihrer Beschaffenheit und ihrem Nutzen für einen Zweck geeignet:‭ tauglich, brauchbar, nützlich, passend recht (und gut), angemessen:‭

‭‭a) brauchbar, wertvoll, nützlich, bewundernswert, tauglich. ‭‭‭

‭‭b) gut, (ausgesprochen) gut, in tadellosem und einwandfreiem Zustand.

‭‭

‭‭3) ‭speziell auf die Opfer bezogen:‭ gut, günstig, glücklich‭

‭‭

‭‭4) ‭Von innerer / moralischer Schönheit:‭ schön, gut, trefflich, edel, ehrenvoll, anständig, edel und lobenswert (vom Handeln); sittlich gut, nobel, nützlich (zum Heil). ‭

‭‭5) ‭καλόν ἔστιν‭ es ist (sittlich) gut, recht bzw. Gott wohlgefällig. ‭‭

‭‭

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