Fr 01.03.2024 Fastenzeit
Mt 21:33-46 Gleichnis von den Pächtern des Weinbergs
„Tja, diese Juden halt.“ Ist es so gemeint?
Jesu ist im Tempel. Die Hohenpriester und Ältesten des Volkes treten zu Ihm und verlangen Rechenschaft. Dieses Gleichnis ist ein Teil der Antwort Jesu.
Es geht hier offenbar darum, dass das Reich Gottes diesem Volk genommen wird und einem Volk gegeben, das Früchte bringt.
Weg von Israel, hin zu den Heiden. Die gängige, plausible Lesart.
Warum erzählt Jesus das?
Das Erzählen ist Gericht. Und ein Gericht Jesu dient der Erziehung – nicht der Vernichtung.
Denn das Volk Gottes hat unverbrüchliche Zusagen Gottes. Niemals wird Gott es endgültig verwerfen.
Warum hat die Kirche das kanonisiert?
Um sich von Israel abzusetzen?
Mit unserer Deutung schaden wir Israel und wir schaden uns selbst.
Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden.
Matthäus, als Jude, erzählt dies nicht aus diesem Grund – sondern es ist eine ebenso uns betreffende Maßnahme zu unserer Ermahnung.
Wenn schon Israel
Wenn schon Israel solches widerfahren kann – wie viel mehr uns!
Warum glauben wir denn, uns ist die Errettung sicher?
Predigen die Heilsgewissheit.
Am Rande: Heute ist kaum noch davon die Rede, weil die Menschen Gott nicht mehr fürchten. Aber die Frucht Gottes ist der Anfang des Glaubens.
Wie oft höre ich im Zusammenhang mit Israel: Gott hat alles unter Kontrolle und wird alles zu einem guten Ende führen.
Etwa drei Millionen Juden sind im Jahre 70 nach Christi im Kampf gegen die Römer umgekommen.
Unter der „Kontrolle Gottes“?
Ein gutes Ende?
Die Führer des Volkes sagen es:
„Er wird die Pächter übel verderben (umbringen)“.
Wenn der Leidensweg Israels der Plan Gottes ist – dann verzichte ich auf den Plan.
Nein.
Wir selbst bereiten uns Leid und Gericht und das ist nicht der Plan Gottes.
Das auserwählte Volk konnte sich selbst solches zufügen – denn Gott war es nicht.
Nicht die Angst vor Leid und Tod und Gericht ist das Problem – sondern die Selbstsucht.
Wo stehen wir?
Mein Volk bereitet sich darauf vor, sich selbst Gründe zu geben, die „Staatsräson“ antiisraelisch auszulegen.
Warum?
Weil wir es hassen, dass dies das auserwählte Volk ist.
Wir sind nur die Hilfspächter. Wir haben gesehen, was ein selbstsüchtiger Umgang mit Gottes Eigentum für Folgen hat und drehen uns um und machen es schlimmer.
Werden sich zehn Gerechte finden?
Das Volk kehrt nicht um – aber vielleicht finden sich die, deren Gerechtigkeit Gott dem Volk zurechnen kann.
Es war „Staatsräson“ der Obersten des Volkes, das Volk vor diesem gefährlichen Mann, Jesus, zu beschützen. Das taten sie durch töten der Gefahr. Durch beseitigen von dem, der dabei war, an ihnen vorbei einen Anspruch Gottes zu formulieren.
Israel wird die Völker richten – welchen Grund wird es finden, mit Deutschland barmherzig zu sein?
Haben wir uns seiner erbarmt, als im Dreck lag?
Tausend Jahre haben wir es in den Dreck gestoßen.
Es kam als Mahnung zu uns.
Werden wir es behandeln, wie Israel selbst seinen Messias behandelt hat?
Sehend, wie es falsch ist und doch ebenso handelnd?
Werde ich selbst den Preis akzeptieren, den es kostet ein „Gerechter Gottes“ zu sein?
Was fürchte ich mehr:
Verlust von Ansehen und Verständnis oder
entfernt von Abraham sehend, wie meine Brüder in das gleiche Schicksal laufen wie ich, der „reiche Mann“.
(siehe gestern)